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Vorrausetzung wäre eine die Schaffung einer Vectordatenbank in der alle Bildungspläne ev. Religion erfasst wären. Hier zu eine Ideenskizze:
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### **Die Idee der Vektordatenbank für Bildungspläne im Fach Evangelische Religion**
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Der Kern der Idee ist, die textuellen Inhalte der Bildungspläne (Bildungsziele, Kompetenzbeschreibungen, didaktische Intentionen, Lerninhalte) in **Vektorrepräsentationen (Embeddings)** umzuwandeln und diese in einer Vektordatenbank zu speichern.
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**Was sind Vektoreinbettungen (Embeddings)?**
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Im Wesentlichen sind Vektoreinbettungen numerische Darstellungen von Texten (oder Wörtern, Sätzen, ganzen Dokumenten) in einem hochdimensionalen Raum. **Ähnliche Texte werden im Vektorraum räumlich nah beieinander positioniert.** Diese Ähnlichkeit basiert nicht auf oberflächlicher Wortübereinstimmung, sondern auf **semantischer Bedeutung**.
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**Wie funktioniert das konkret für Bildungspläne?**
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1. **Datenaufbereitung:**
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- Wir **extrahieren** die relevanten **Textabsätze** (Max 256 Token länge) aus den Bildungsplänen der verschiedenen Bundesländer (z.B. Abschnitte zu Bildungszielen, Kompetenzbereichen, Inhaltsfeldern).
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2. **Generierung von Vektoreinbettungen:**
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- Wir verwenden ein vortrainiertes **Sprachmodell (z.B. sentence-transformers/all-MiniLM-L6-v2 oder spezialisierte Modelle für den Bildungsbereich)**, um für jeden Textabschnitt einen Vektor zu generieren.
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3. **Speicherung in einer Vektordatenbank:**
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- Die generierten Vektoren werden zusammen mit Metadaten (z.B. Bundesland, Bildungsplanversion, Kategorie: Bildungsziel, Kompetenz etc.) in einer Vektordatenbank gespeichert (z.B. ElasticSearch).
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4. **Vergleich und Analyse:**
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- **Ähnlichkeitssuche:** Wir können nun in der Vektordatenbank **Ähnlichkeitssuchen** durchführen. Zum Beispiel:
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- "Finde alle Kompetenzbeschreibungen, die der Kompetenzformulierung 'xyz' **semantisch ähnlich** sind."
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- Auf diese Weise können wir aus den Materialien heraus nach passenden lehrplänen suchen.
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- **Clustering:** Wir können Vektoren **clustern**, um Gruppen von ähnlichen Bildungszielen, Kompetenzen oder Inhalten zu identifizieren, die über verschiedene Bundesländer hinweg vorkommen.
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5. **Generierung von vergleichbaren Formulierungen (Fortgeschritten):**
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- **Zusammenfassung/Abstraktion:** Wenn wir Cluster von ähnlichen Vektoren identifiziert haben, könnten wir versuchen, **repräsentative oder zusammenfassende Formulierungen** für diese Cluster zu generieren. Dies könnte durch:
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- **Generative Modelle (z.B. LLMs):** Fortgeschrittene Sprachmodelle nutzen, um **neue, abstrakte Formulierungen** zu generieren, die die Essenz des Clusters erfassen. Dies ist jedoch eine anspruchsvollere Aufgabe und erfordert sorgfältige Evaluation.
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**Herausforderungen und zu berücksichtigende Aspekte:**
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- **Komplexität:** Die Implementierung erfordert Expertise in NLP, Vektordatenbanken und Programmierung.
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- **Interpretierbarkeit:** Vektoren sind abstrakte Repräsentationen. Die Interpretation der Ähnlichkeitsergebnisse und Cluster erfordert Fachwissen und sorgfältige Analyse.
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- **Datenqualität:** Die Qualität der Analyse hängt von der Qualität der extrahierten Texte aus den Bildungsplänen ab.
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### Schritt 1: Formulierung gemeinsamer Bildungsziele:
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**Strukturierung und Kategorisierung der gesammelten Ziele:**
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* Die gesammelten Bildungsziele werden zunächst grob thematisch sortiert (z.B. nach den Dimensionen, die wir im ersten Modellvorschlag definiert haben: personal, sozial, religiös, ethisch).
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* Innerhalb dieser Kategorien können wir weitere Unterkategorien bilden, um die Vielfalt der Ziele zu strukturieren.
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**Formulierung von übergeordneten Bildungszielen:**
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* Auf Basis der vektoriellen Ähnlichkeiten entwickeln wir **neue, konsolidierte Bildungszielformulierungen**.
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* Bei der Formulierung der neuen Bildungsziele ist **Abstraktion** wichtig. Wir müssen von sehr spezifischen Formulierungen zu allgemeineren, übergeordneten Kernaussagen gelangen.
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* **Generalisierung** bedeutet, dass wir versuchen, die Vielfalt der Formulierungen unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen, ohne die spezifischen Intentionen der einzelnen Bundesländer zu negieren.
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**Orientierung an übergeordneten Bildungsprinzipien:**
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* Bei der Formulierung der konsolidierten Bildungsziele können wir uns an **übergeordneten Bildungsprinzipien** orientieren, wie sie z.B. in den KMK-Beschlüssen oder in pädagogischen Grundlagentexten formuliert sind (z.B. Persönlichkeitsentwicklung, Werteorientierung, religiöse Mündigkeit, soziale Verantwortung).
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* Auch **theologische Grundlinien** des evangelischen Religionsunterrichts können als Orientierung dienen (z.B. Gottesliebe, Nächstenliebe, Schöpfungsverantwortung, Hoffnungsperspektive).
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