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arbeitsbericht erarbeitung
!!!ACHTUNG!!! - hier ab sofort nicht weiterarbeiten ab heute 29.10.2025 sondern in der Nextlcoud unter 1_Institut -> 3_Ber_Pl -> 2025-2026
DREIGLIEDRIGKEIT
Klammer "Hub"
- Strukturlogik
- rpi innovation in technik, infrastruktur, entwicklung, Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit,
- community netzwerk(bildung), hub-gedanke, Vereinbarungen, Ökosystem, komple
- fachdidaktik, qualität, konzeption, wissenschaftlichkeit, "religionsbezogen", Studien
| Dimension | Beitrag zum Hub | Zielrichtung 2025+ |
|---|---|---|
| Technik & Infrastruktur | stabile, offene, KI-gestützte Plattformen | Nachhaltigkeit, Interoperabilität |
| Community & Netzwerk | aktive, vernetzte OER-Communities | Partizipation, Ökosystembildung |
| Didaktik & Wissenschaft | qualitätsgesicherte, reflexive Bildungspraxis | Professionalisierung, Innovation |
Vorschlag Gina zur Einführung:
Der Arbeitsbereich Digitalisierung am Comenius-Institut versteht sich als Knotenpunkt, der digitale Netzwerke, Projekte und Aktivitäten miteinander verbindet. Ausgangspunkt ist dabei die Idee der digitalen Vernetzung als arbeitsbereichs- und institutionsübergreifendes Prinzip. Im Zentrum steht der Hub-Gedanke: religiöses Bildungshandeln sichtbar zu machen, Menschen zu vernetzen und bestehende Initiativen anschlussfähig zu gestalten – über den eigenen Arbeitsbereich/Tellerrand hinaus. Der entstehende Community-Hub bildet dafür den gemeinsamen Raum, in dem Akteurinnen und Akteure, Projekte und Infrastrukturen der religiösen Bildung zusammenwirken. In diesem Rahmen entfaltet sich die Dreigliedrigkeit des Digitalisierungsbereichs als integratives Konzept, das technische, soziale und fachlich-wissenschaftliche Dimensionen systematisch miteinander verbindet und gegenseitig stärkt.
Würde dann weitermachen ab "Im Bereich Technik..."
Vorschlag Corinna
Die Dreigliedrigkeit des Digitalisierungsbereichs am Comenius-Institut lässt sich als integratives Konzept verstehen, das technische, soziale und fachlich-wissenschaftliche Dimensionen des digitalen Bildungshandelns systematisch miteinander verbindet. Der entstehende Community-Hub bildet dabei die Klammer, in der diese drei Dimensionen ineinandergreifen und sich gegenseitig stärken. Im Bereich Technik und Infrastruktur stehen der Aufbau und die Pflege stabiler, offener und zunehmend KI-gestützter Plattformen im Zentrum. Sie bilden die technische Grundlage, auf der digitale Bildungsprozesse gestaltet, geteilt und weiterentwickelt werden können. Durch die konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Interoperabilität wird eine Infrastruktur geschaffen, die langfristig tragfähig ist und den Austausch über institutionelle Grenzen hinweg ermöglicht. Systeme wie rpi-virtuell, material.rpi-virtuell.de und oer.community fungieren dabei als technische Träger einer vernetzten Bildungslandschaft. Die Dimension Community und Netzwerk beschreibt das soziale Gefüge, das diese Infrastruktur mit Leben füllt. Hier entstehen durch Austausch, Kooperation und gemeinsame Verantwortung aktive OER-Communities, die offen, partizipativ und verlässlich miteinander arbeiten. Projekte wie relilab und FOERBICO zeigen exemplarisch, wie digitale Vernetzung und gemeinsames Lernen zur Bildung eines Ökosystems religionspädagogischer Akteure führen. Der Community-Gedanke trägt wesentlich dazu bei, digitale Bildung nicht nur technologisch, sondern auch sozial und kulturell nachhaltig zu gestalten. Schließlich bündelt die Dimension Didaktik und Wissenschaft die fachliche und theoretische Reflexion des digitalen Bildungshandelns. Sie sorgt dafür, dass technische und communitybezogene Entwicklungen in einen bildungstheoretisch und professionsethisch fundierten Rahmen eingebettet bleiben. Durch qualitätsgesicherte, reflexive und forschungsbasierte Arbeit wird die Professionalisierung und Innovation in der religionspädagogischen Praxis vorangetrieben. So entsteht ein Raum, in dem digitale Medien nicht bloß Werkzeuge sind, sondern Ausdruck verantwortlicher Bildungsarbeit. In der Zusammenschau dieser drei Dimensionen zeigt sich: Digitalisierung in religionsbezogener Bildung ist mehr als der Einsatz neuer Technologien. Sie ist ein kooperativer, reflexiver und zukunftsgerichteter Prozess, in dem technische Entwicklung, Community-Bildung und wissenschaftliche Fundierung gemeinsam den Hub-Gedanken tragen – als Strukturprinzip einer nachhaltigen digitalen Bildungslandschaft.
Das Projekt FOERBICO („Förderung offener Bildungspraktiken in religionsbezogenen Communities“) und die daran angebundene Plattform oer.community wirken im Comenius-Institut als strategische Motoren für die Weiterentwicklung des gesamten Digitalisierungsbereichs. Beide Initiativen tragen maßgeblich dazu bei, den Community-Hub als strukturgebendes und innovationsförderndes Konzept zu realisieren – technisch, organisatorisch und fachlich. Im Zentrum steht dabei die Erkenntnis, dass Digitalisierung in der Bildung nicht allein durch technische Infrastruktur gelingt, sondern vor allem durch vernetzte, kooperative und offene Arbeitsformen. Genau hier setzt FOERBICO an: Das Projekt schafft einen Rahmen, in dem bestehende religionspädagogische Netzwerke – etwa rpi-virtuell, relilab, RELImentar, narrt und die ALPIKA-Institute – miteinander in Austausch treten, voneinander lernen und sich zu einer Community of Communities zusammenschließen. Diese Vernetzung fördert den Aufbau eines gemeinsamen OER-Ökosystems, in dem technische, didaktische und organisatorische Innovationen wechselseitig angestoßen werden. Die Plattform oer.community fungiert dabei als sichtbarer und funktionaler Mittelpunkt dieses Prozesses. Sie dient der Visualisierung, Kommunikation und Koordination von Community-Aktivitäten und bietet zugleich eine niedrigschwellige Infrastruktur für kollaborative Entwicklung, Austausch und Qualifizierung. Durch offene Schnittstellen, transparente Strukturen und partizipative Governance-Modelle unterstützt die Plattform die gemeinsame Nutzung, Bearbeitung und Veröffentlichung von Bildungsmaterialien. Für das Comenius-Institut bedeutet diese Entwicklung einen deutlichen Innovationsschub: Technisch, weil durch FOERBICO und oer.community neue Standards für Interoperabilität, Metadatenmanagement und Schnittstellen (z. B. ActivityPub, Nostr) erprobt und in bestehende Systeme wie rpi-virtuell integriert werden. Organisatorisch, weil Community-Management, Öffentlichkeitsarbeit und partizipative Steuerungsstrukturen gezielt professionalisiert werden. Didaktisch und konzeptionell, weil OER nicht nur als freie Materialien verstanden, sondern als Teil einer offenen, reflexiven und professionsorientierten Bildungskultur weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenspiel entsteht der Community-Hub als Innovationsraum: ein vernetztes, lernendes System, das technologische Entwicklung, soziale Beteiligung und wissenschaftliche Reflexion integriert. FOERBICO und oer.community tragen somit nicht nur zur Digitalisierung des Instituts bei, sondern zur Transformation seiner Arbeitsweise – hin zu einer offenen, kollaborativen und zukunftsfähigen Form evangelisch verantworteter Bildungsarbeit.
Community-Hub-Entwicklung als Leitperspektive
Die zentrale Entwicklungsrichtung des Comenius-Instituts besteht darin, eine Community of Communities im Bereich religionspädagogischer Bildung zu stärken. Dafür wird ein Community-Hub aufgebaut, der als Infrastruktur, Schnittstelle und Vermittlungsplattform wirkt. Alle Arbeitsvorhaben – von Digitalisierung und Fernstudium über rpi-virtuell und relilab bis hin zum Projekt FOERBICO – sind auf diese Leitidee ausgerichtet.
1. Digitalisierung, Bildungsanspruch und Fernstudium
Die Fernstudienstelle des Comenius-Instituts bearbeitet Digitalisierung unter dem Vorzeichen eines qualifizierten Bildungsanspruchs. Ziel ist, digitale Medienvielfalt mit professioneller Bildungspraxis zu verbinden und Distanzen in Lehr-Lern-Prozessen zu überwinden.
Beiträge zur Weiterentwicklung des Community-Hubs:
- Qualitätsdiskurse: Forschung und Publikationen zu professionsethischen Anforderungen an Digitalisierung (Vortrag beim Ausbildungskongress der Bundeswehr-Universität, Veröffentlichung im Tagungsband 2023).
- Didaktische Innovation: Drittmittelprojekt (Digitalinnovationsfonds EKD) mit Aufbau einer digitalen Schreibwerkstatt für den Fernkurs Prädikant:innen-Dienst (Einsatz 2024).
Damit bringt die Fernstudienstelle die Perspektive ein, wie Bildungsanspruch, Subjektorientierung und Professionsethik systematisch im Hub abgebildet werden können.
2. rpi-virtuell: Instrument für den Community-Hub
rpi-virtuell ist das zentrale digitale Portal des Comenius-Instituts und dient als tragende Säule des Community-Hubs. Es verbindet Akteure, Materialien, Fachcommunities und Bildungsbereiche. Die Aufgaben bündeln sich in den Kernbereichen Information, Innovation, Integration, Infrastruktur.
Information
- Materialpool mit über 10 650 Ressourcen, laufend gepflegt und verschlagwortet.
- Entwicklung religionspädagogischer Qualitätsmerkmale für digitale Materialien (seit 2024), die ab 2025 als Checkliste für Redaktion und smarte Erfassung verfügbar sein werden.
Innovation
- Aufbau von kritisch-reflexiven KI-Workshops (seit 2024 wöchentliche Sessions).
- Entwicklung individualisierter Praxishilfen und KI-gestützter Workflows (2025): von vektorbasierter Materialsuche über semantische Wissensdatenbanken bis hin zu Kanban-Editoren.
Integration
- Entwicklung eines Contentpools für Bildungsnachrichten (Prototyp 2024).
- Verzahnung mit Relilab und FOERBICO zur dezentralen OER-Infrastruktur.
Infrastruktur
- Weiterentwicklung einer offenen, vernetzten Plattformarchitektur (WordPress, Nextcloud, Git, Etherpad, Mastodon, Jitsi, Matrix/Element).
- Aufbau von Automatisierungs- und KI-Workflows (n8n, Ansible).
- Konsolidierung von Serverstrukturen zur ressourcenschonenden Bereitstellung.
Marken- und Strategieentwicklung
- Mit FOERBICO wird rpi-virtuell als Community-Hub neu profiliert: von einem Material- und Newsportal hin zu einer KI-gestützten Vermittlungsplattform (bis 2027).
- Lehrkräfte erhalten künftig personalisierte Empfehlungen zu Materialien, Fortbildungen und Impulsen – eingebettet in den religionspädagogischen Qualitätsrahmen.
3. FOERBICO: OER-Ökosystem für den Community-Hub
Das 2024 gestartete BMBF-Projekt FOERBICO entwickelt ein koordiniertes OER-Ökosystem für religionsbezogene Communities. Es unterstützt die Community-Hub-Entwicklung durch:
- Community-Management und Öffentlichkeitsarbeit (Comenius-Institut als Geschäftsstelle).
- Aufbau einer Community of Communities (CoC) über Visualisierung, Hub-Plattform und kollaborative Tools.
- Technische Infrastruktur: Entwicklung von Metadaten-Schnittstellen, dezentralen Protokollen (Nostr, ActivityPub), Redaktions- und Veröffentlichungsworkflows.
Zentrale Arbeitsschritte 2024–2025:
- Vernetzung von Communities wie relilab, RELImentar, narrt, reliGlobal, ALPIKA-Instituten und universitären Standorten.
- Vorbereitung der ALPIKA-Jahreskonferenz 2025 zum Thema OER in der Fortbildung.
- Entwicklung offener, anschlussfähiger Metadatensystematiken für Materialien und Veranstaltungen.
- Integration mit OERSI, Mundo, WirLernenOnline.
FOERBICO macht deutlich: Der Community-Hub ist nicht nur religionspädagogisch, sondern sektorenübergreifend offen.
4. relilab: Fortbildungsnetzwerk im Hub
Das relilab ist der praxisnahe Fortbildungsarm im Community-Hub. Es versteht sich als Erprobungsraum für zeitgemäße, religionsbezogene Bildung unter Bedingungen der Digitalität.
Beitragslinien zum Community-Hub:
- Kooperation mit Hochschulen und Universitäten (z.B. Zürich, Luzern).
- Entwicklung von Selbstlernmodulen für Lehrkräfte und Studierende.
- Einführung serienförmiger Fortbildungsstrukturen (reli.werkstatt, relilab.KI, relilab.junior).
- Aufbau einer community-orientierten Infrastruktur (Matrix, hybride Räume, relilab-Website).
Forschungsergebnisse 2024–2025:
- Studien (EIBOR, KIBOR, SchuB Digital BW) zeigen die Bedeutung von Niedrigschwelligkeit, hybriden Formaten und Community-Strukturen.
- Relilab trägt so zur Qualitätssicherung digitaler Fortbildungen und zur Verankerung von OER in religionspädagogischer Praxis bei.
Fazit: Hub als gemeinsamer Rahmen
Alle Arbeitsfelder – Fernstudium, rpi-virtuell, FOERBICO, relilab – sind auf die Community-Hub-Entwicklung hin ausgerichtet:
- rpi-virtuell liefert die Plattform und Infrastruktur.
- FOERBICO entwickelt OER-Standards und Netzwerke.
- relilab erprobt und verankert Fortbildungspraxis.
- Fernstudienstelle hält Bildungsanspruch und professionsethische Perspektiven präsent.
So entsteht eine Community of Communities, die evangelisches Bildungshandeln in der Kultur der Digitalität vernetzt, professionalisiert und qualitätsgesichert weiterentwickelt.
Digitalisierung, Bildungsanspruch und Fernstudium
Digitalisierung im Rahmen von Bildung wird in der Arbeit des Comenius-Instituts als Chance und Gestaltungsauftrag verstanden. Zugleich ist zu bedenken, dass Bildungsansprüche dann, wenn sie nicht stets mitgedacht werden, auch unter die Räder eines immer stärker werdenden Digitalisierungsdrucks geraten können. Hiermit befasst sich u.a. die Fernstudienstelle am Comenius-Institut, die seit Anfangszeiten daran arbeitet, durch Medienvielfalt Distanzen zu überwinden und Lehr-Lernprozesse mit einem qualifizierten Bildungsanspruch zu verbinden. Digitalisierung im Sinne evangelisch verantworteten Bildungshandelns behält das zu bildende Subjekt im Fokus und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Fernstudiendidaktik – nicht nur bezogen auf kirchliche Bildungsangebote. Im Mittelpunkt ihres Forschungsinteresse stehen die Fragen der Professionalisierung unter den Bedingungen einer Kultur der Digitalität. Erkenntnisse dazu hat die Fernstudienstelle auf dem Ausbildungskongress der Bundeswehr-Universität in Hamburg in einem Vortrag vorstellen können. Zudem konnte auf dem Hintergrund eines positiven Peer-Reviewverfahrens ein Beitrag unter dem Titel „Professionsethische Anforderungen an die Digitalisierung von Bildung“ im Tagungsband zum (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr 2023 veröffentlicht werden.
Für den Fernkurs Prädikat:innendienst konnten außerdem Drittmittel aus dem Digitalinnovationsfonds der EKD eingeworben und eine digitale Schreibwerkstatt entwickelt werden, die 2024 erstmals zum Einsatz kam.
rpi-virtuell
Digitalität bietet durch sein Potential in Bezug auf Vernetzung, Verschränkung von Bildungsbereichen im Sinne des lebenslangen Lernens, Förderung des Community-Gedankens sowie offener Bildungsstrategien vielfältige Anknüpfungspunkte für ein Bildungshandeln in evangelischem Verständnis. Ein zentrales Instrument, welches das Comenius-Institut in diesem Feld vorhält und kontinuierlich weiterentwickelt, ist rpi-virtuell.
Als Marke und Portal dient es als Unterstützungssystem für Bildungsakteure, Religionslehrkräfte, Erzieher:innen, Katechet:innen und deren FachCommunities sowie Einrichtungen im Bereich der religionsbezogenen Bildung. Somit schafft es Brückenschläge zwischen den verschiedenen Bildungsakteuren und -bereichen einerseits wie es andererseits die Vielfalt der Materialien, News, Instrumente und Personen jeweils auf die verschiedenen Zielgruppen und Fokusthemen ausgerichtet erschließt.
Die Aufgaben von rpi-virtuell lassen sich in vier Kernbereiche aufschlüsseln:
- Information: Bereitstellung von relevanten aktuellen Informationen und Ressourcen im Bereich der Religionspädagogik.
- Innovation: Förderung und Entwicklung neuer Methoden, Ansätze und Technologien in der religionsbezogenen Bildung.
- Integration: Vernetzung und Zusammenführung verschiedener Akteure, Communities und Ressourcen im Bereich der Religionspädagogik.
- Infrastruktur: Aufbau und Pflege einer robusten, zugänglichen und nutzerfreundlichen Plattform und damit verbundener Tools.
- Religion
- Pädagogik
Erfolgte Arbeitsschritte in 2024 ebenso wie die Planungen für 2025 lassen sich in dieser Systematik beschreiben:
Information
Im Materialpool von rpi-virtuell sind aktuell über 9000 online zugängliche und in der Regel kostenfrei nutzbare Praxismaterialien katalogisiert. Diese können nach verschiedenen Kriterien wie Bildungsstufen, Kompetenzen, Medientypen, Schlagworten, Autoren, Herausgebern und Einrichtungen, Lizenzen, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit gefiltert werden. Neben der Erschließung neuer Ressourcen wurde an deren regelmäßiger Pflege, der Löschung von Einträgen zu nicht mehr verfügbaren Internetquellen und der Aktualisierung der Verschlagwortung gearbeitet.
rpi-virtuell sieht seinen Auftrag zunehmend darin, solche Materialien nicht nur an einem Ort zugänglich zu machen, sondern deren Qualität und Nutzbarkeit religionspädagogisch fundiert zu fördern. Hintergrund ist die dynamische Entwicklung im Bereich der digitalen Angebote. Es gibt inzwischen vielfältige, durch das BMBF oder durch Kirchen geförderte, sowie kommerzielle Materialbörsen, die ebenfalls religionsbezogene Unterrichtsmaterialien bereitstellen. Pädagog:innen finden damit eine Vielzahl von Angeboten recht unterschiedlicher fachlicher und formaler Qualität. Der Nutzen für die Praxis ist für Lehrund Fachkräfte oft nicht eindeutig ersichtlich, eine Verortung in größeren didaktischen Kontexten fehlt zumeist. Zudem sind für die erfolgreiche Implementierung solcher „losen“ Materialien in den Unterricht zusätzliche Vorbereitungsschritte und Anpassungen notwendig, was deren Akzeptanz gegenüber fertig ausgearbeiteten Praxishilfen mindert.
Diese Entwicklung hat das Team um rpi-virtuell veranlasst, das Angebot des Materialpools neu zu bewerten. 2024 wurde damit begonnen, anhand hilfreicher Praxismaterialien zentrale Qualitätsmerkmale digitaler Ressourcen zu entwickeln und mit den Material-produzierenden Fachcommunities zu diskutieren. Diese Qualitätsmerkmale sollen zukünftig nicht nur der Selektion und Erfassung neuer Materialien dienen, sondern auch bei der Konzeption und Produktion von Unterrichtshilfen richtungsweisend sein. In 2025 wird eine überschaubare (Check-)Liste solcher Qualitätsmerkmalen für religionspädagogische Materialien vorliegen, die dann die Grundlage für smarte Techniken zur Erfassung, Bewertung und Generierung von Lehr- und Lernmaterialien bilden kann.
Innovation
Evangelisch verantwortetes Bildungshandeln darf sich nicht nur praktisch-anwendungsbezogenen, sondern muss sich in gleicher Weise ethischen und bildungstheologischen Fragen einer Kultur der Digitalität stellen. Dies gilt aktuell besonders in Bezug auf die wachsende Nutzung von und Erwartung an KI-basierten Instrumenten. Hier ist eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit Funktionsweise und Anwendungsoptionen in der Analyse und in der Generierung von Daten angezeigt. Seit Anfang 2024 bietet rpi-virtuell dazu Mitarbeitenden des Comenius-Institutes und seines Umfelds einen wöchentlich stattfinden Workshop an, der über aktuelle Entwicklungen informiert und kritisch reflektiert als auch praxisnahe Anwendungsszenarien erprobt.
Integration
rpi-virtuell sieht eine seiner Aufgaben darin, eine offene digitale Bildungslandschaft zu fördern, die – protestantischen Kirchenstrukturen gemäß – dezentral und damit auch redundant strukturiert ist. In ihr sollten Informationen und digitale Materialien als gemeinschaftliche Ressourcen verstanden und zugänglich werden, ohne die Eigenständigkeit und Erkennbarkeit der beteiligten Akteure und Einrichtungen aufzuheben.
In 2024 startete rpi-virtuell diesbezüglich mit der Entwicklung eines Contentpools für Bildungsnachrichten. Dahinter steht die Entwicklung eines Plugins, das automatisch neue Beiträge aus allen an das Comenius-Institut angeschlossen Webseiten auswertet und zusammenträgt und für die Verbreitung über Newsletter, Feeds und in sozialen Netzwerken angepasst bereitstellt. Dieses Plugin versteht sich als Prototyp für eine Erweiterung auf Bildungsakteure auch außerhalb des Comenius-Instituts. Mitglieder der angeschlossenen Websites sollen zukünftig die Möglichkeit haben, auf den gemeinsamen Nachrichtpool zuzugreifen und dessen Inhalte für eigene Kommunikationskanäle zu verwenden.
Infrastruktur
Vernetztes Bildungshandeln und offene Bildungsstrategien benötigen eine entsprechend vernetzte digitale, offen zugängliche und verlässliche Infrastruktur. rpi-virtuell hält seit vielen Jahren solch eine Arbeitsumgebung vor, die von Pädagog:innen unterschiedlichster Bildungsbereiche, von Abteilungen des Kirchenamtes der EKD sowie von Einrichtungen etwa aus dem Bereich der kirchlichen Erwachsenenbildung genutzt wird. 2024 wurde diese weiter ausgebaut und kontinuierlich gepflegt. Neben Content-Management-Systemen (WordPress) lassen sich vorhandene Instrumente zur kollaborativen Zusammenarbeit an Dateien (Nextcloud), Scripts (Git), EtherPad, sowie Kommunikationsinstrumente wie Mastodon (soziales Netzwerk), Jitsii (Videokonferenz System) und der Messengerdienst Element (Matrix) in Kooperationen und Arbeitsvorhaben integrieren und evangelisches Bildungshandeln so durch digitale Instrumente stärken.
Konzeptionsentwicklung in Bezug auf die Marke rpi-virtuell
Im Berichtszeitraum 2024 hat sich das Team von rpi-virtuell besonders auf dem Hintergrund des BMBF-geförderten Projektes FOERBICO mit der Weiterentwicklung der Marke und deren angeschlossenen Diensten auseinandergesetzt. Dabei geht es um die Frage, wie rpi-virtuell strategisch ausgerichtet werden muss, damit der Transformationsprozess zu einer Community of Communities gelingt.
Im langfristigen Planungszeitraum bis 2027 soll rpi-virtuell zu einer Vermittlungsplattform aus und umgebaut werden, zu deren Kernangeboten die KI-unterstützte Vermittlung von Bildungsangeboten gehört: Lehrkräfte werden individuell zu passenden Unterrichtsmaterialien, Fortbildungsangeboten, Praxishilfen und Bildungsimpulsen verschiedener Anbieter geführt. Die personalisierten Empfehlungen werden aus den Situationsanforderungen der Lehrkräfte und auf konkreten Lerngruppen hin generiert und mit Links zu Materialien und deren Produzent:innen verknüpft, angereichert durch Hintergrundund Fachinformationen sowie durch personalisierte Empfehlungen.
Mit dem Einzug von KI-Technologien in die Bildung gewinnen zudem didaktische Ansätze an Bedeutung, die differenzsensibel individuelle Lernwege und Vorkenntnisse berücksichtigen, Eigenverantwortung und Selbstregulierung fördern und den Kontext aktueller Herausforderungen integrieren. Die Entwicklung solcher adaptiven, individualisierbaren Praxishilfen ist bis her wenig im Blick und könnte ein besonderes Merkmal eines neu zu konzipierenden Materialpools sein. Ein erster Meilenstein kann ein personalisiertes Unterstützungssystem für Lehr- und Fachkräfte sein, das individuell bei einer zeitgemäßen Unterrichtskonzeption assistiert. In 2025 wird zu prüfen sein, inwiefern rpi-virtuell hier in Kooperation und in Abstimmung mit anderen in diesem Feld arbeitenden Communities eine technische Infrastruktur, Schnittstellen und Automatismen entwickeln kann, die eine zeitgemäße Unterrichtspraxis spezifisch für den religionspädagogischen Bereich unterstützen.
Folgende Entwicklungen aus der vorangehenden Planung wurden im ersten Halbjahr 2025 umgesetzt:
Information
- Entwicklung von KI-unterstützen Workflows zur Erfassung von Unterrichtsmaterialien von diversen Medien (PDF, Websites, Youtube, Taskcards ...) und automatisierte Voreinträge im Materialpool.
- Entwicklung von Workflows, um individuelle Situationsanforderungen der Lehrkräfte und auf konkreten Lerngruppen hin zu klären und bei der Adaption von vorhandenen Materialien auf die (Kompetenz-) Anforderungen hin mit KI kreativ zu unterstützen.
- Überarbeitung der Metadatenfelder und Optionen (Schnittstellen) zur Interoperabilität im offenen Datenraum (nostr Protokoll)
- Ausbau der Schnittstellenlogik für die Breitstellung von Metadaten zu Praxishilfen in unterschiedliche Netzwerke und Formate
- Erweiterung der vorhandenen Schnittstellen, im Materialien über den evangelischen Bildungsserver in verschiedenen Kanäle (Newsletter, Blogs, Social Media) zu teilen
- Weiterentwicklung einer kontextbezogenen Nutzerführung für die rpi-virtuell Hauptseite
Innovation
- Entwicklung von Prototypen individualisierten Praxishilfen:
- Kontextbezogene vektorbasieter Materialsuche, die es ermöglicht komplexe Fragestellungen an den Materialpool zu formulieren.
- Entwicklung eines Prototyps für die semantische Suche in Wissensdatenbanken (Wirelex, Theoweb...)
- Geolokalisierte Zuordnung von Nutzerfragen zu Bundesland und Bildungsplänen
- Entwicklung eines Konzeptes für einen offenen Kanban like Editor (ähnlich funktioneirend wie Taskcards, Padlet, Trello) zu Planung von Unterricht und Bildungsmaßnahmen, der aber zusätzlich mit intelligenten Schnittstellen zu vorhandenen Unterrichtmaterialien, Wissensdatenbanken und Bildungsplänen erweitert wurde, um Inhalte aus diesen Quellen in die eigenen Vorbereitung zu integrieren. Der Editor funktioniert im lokal und rechtssicher ausschließlich auf dem PC oder mobilden Gerät der Nutzenden. Nutzer können aber eigene Boardarrangements (z.N. Unterrichtsverlaufsplanungen) in offenen Datenräumen des vernetztes Bildungshandelns mit anderen teilen.
- Entwicklung eines Prototypen für die Zusammenführung von Veranstaltungs-, Fortbildungsterminen etc. Aus beliebigen Bildungseinrichtungen In einem gemeinsamen offen Datenraum, die es Institutionen und Netzwerken ermöglicht, beliebige Veranstaltungsempfehlungen selektierter Anbieter in das eigenen digitale Angebot zu integrieren.
Infrastrukrur:
- Entwicklung und Erprobung eines Automatisierungsscript (Ansible Playbook) für die Einrichtung neuer WordPress Instanzen.
- Überarbeitung des Handeling von Fehlerogs für besser Fehleranalsyen
- Reduktion der Serverhardware: Zusammenführung von bestehenden Dienseten (Etherpad, Meet-Jitsi, Matrix-Element, Wekan mit Nextcloud und Open-Office Instanzen, so dass die gesammelte Kommunikationsstruktur von einem Server aus mit weniger Ressourcen gehandelt werden kann.
- Verbesserung der automatisierten Überprüfung von Materialien im Materialpool auf ihre Erreichbarkeit
- Bereitstellung der grafisch und intuitiv zu bedienenden Automatisierungsumgebung n8n für die Entwicklung von KI-gestützten Datenverarbeitungsprozessen auf unserem eigenen Server (Datensicherheit).
Integration:
- Verzahnung von Relilab Fortbildungsangeboten und Materialentwicklung. Dazu gehört eine Materialklappe, die für OER-Kreative das Erstellen von Unterrichtsmaterialien und Praxishilfen auf einer sehr einfach zu bedienenden und selbst verantworteten Entwicklungsumgebung bereit stellen soll.
- Entwicklung einer überschaubaren Liste von relevanten Qualitätskriterien für die erweiterte Beschreibung von Praxishilfen/Materialien für die religionsbezogene Bildungsarbeit in Anlehnung an das erfolgreich etablierte Qualitätssicherungskonzept von RELImentar.
- Diese Qualitätskriterien sollen in das redaktionelles System des Materialpools integriert werden und gemeinsam mit die ALPIKA Institute geprüft und in einer versionierten Progression weiterentwickelt und etabliert werden.
Im Zeitraum 2024–2025 hat sich die Diskussion um die Qualitätssicherung religionspädagogischer Bildungsmedien deutlich intensiviert. Von besonderer Bedeutung ist die offene Zugänglichkeit zu material.rpi-virtuell.de, dass Bildugnsakteuren die Möglichkeit zur weiteren Verwendung durch klare Lizenzausweisung ermöglicht. Darüber hinaus sollen Materialien unter dem Aspekt der OER referenzierbar sein und so die Publikation von Bildungsmaterialien erleichtern.
Im Zentrum standen dabei zwei Dimensionen: die technische Qualität (Barrierefreiheit, Nutzer:innenfreundlichkeit, Metadaten, Wiederverwendbarkeit) und die pädagogisch-didaktische Qualität (Fachlichkeit, Zielgruppenorientierung, didaktische Anschlussfähigkeit, Pluralitätssensibilität). Besonders die Frage, wie religionspädagogische Materialien zur reflektierten Auseinandersetzung mit Glaubens- und Sinnfragen anregen können, prägt die Qualitätsdebatte.
Ein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung erweiterter Metadaten- und Qualitätskriterien, die in enger Anbindung an informationswissenschaftliche Standards formuliert und religionspädagogisch angepasst werden sollen.
Parallel dazu wurden in Zusammenarbeit mit foerbico erste Workflows zur systematischen Qualitätssicherung erprobt:
- Upload-Formulare mit verpflichtender Reflexion der Autor:innen zu den Qualitätsmerkmalen ihres Materials,
- redaktionelle Prüfverfahren mit theologischer und didaktischer Begutachtung,
- Pilotprojekte zur automatisierten Erfassung und Verschlagwortung von Materialien über n8n-Workflows und KI-gestützte Verfahren.
Diese Schritte zeigen, dass Qualitätssicherung nicht als nachträgliche Kontrolle, sondern als integrierter Prozess von Produktion, Redaktion und Nutzung verstanden wird.
Schließlich zeichnete sich ab, dass Qualitätssicherung im Bereich religionspädagogischer OER nur phasenübergreifend– in Schule, Hochschule, Fortbildung und Gemeinde – wirksam werden kann. Die Diskussionen 2024–2025 haben gezeigt, dass es dabei nicht allein um technische Standards, sondern um eine Kultur der Offenheit, Kooperation und theologischen Verantwortung geht, die Materialien zugleich nutzbar, überprüfbar und anschlussfähig macht.
rpi-virtuell wird diese Entwicklungsschritte in enger Verbindung mit den Zielen des im folgenden skizzierten FOERBICO-Projektes vollziehen.
Förderung offener Bildungspraktiken in religionsbezogenen Communities (FOERBICO)
Bei FOERBICO handelt es sich um ein dreijähriges, im Mai 2024 gestartetes und vom BMBF gefördertes Verbundprojekt, das der „Förderung offener Bildungspraktiken in religionsbezogenen Communities durch die Entwicklung eines koordinierten OER-Ökosystems“ dient.
OER steht für „Open Educational Resources“, also freie Bildungsmaterialien, die unter offenen Lizenzen zur Verfügung stehen und somit von allen genutzt, angepasst und weitergegeben werden können. Das Projekt möchte die Qualität, Entwicklungsintensität, Verfügbarkeit und Nutzung von OER verbessern und ein koordiniertes Ökosystem schaffen, das über den religionsbezogenen Bildungsbereich hinaus wirksam wird.
Konkret ist über die gesamte Projektlaufzeit bis April 2027 geplant, vermittelt über die Geschäftsstelle am Comenius-Institut Münster, die die Projektkoordination und -kommunikation übernimmt, die bestehenden religionsbezogenen Communities durch Öffentlichkeitsarbeit und Community-Management zu aktivieren und zu erweitern und deren Vernetzung durch Bildung einer Community of Communities (CoC) zu fördern,
u.a durch die Visualisierung von Vernetzungshandeln und -konzepten auf einem Community-Hub.
FOERBICO richtet sich an OER-erfahrene Communities wie relilab, RELImentar, reliGlobal, narrt, schule-evangelisch-digital, an religionspädagogische Fortbildungseinrichtungen wie die ALPIKAInstitute sowie universitäre Standorte. Darüber hinaus möchte FOERBICO auch Akteure aus anderen Bereichen einbinden, z.B. Familienund Erwachsenenbildung, Plattformen mit anderer Konfessionsund Religionszugehörigkeit, z.B. rpp-katholisch. de, sowie durch das BMBF gefordert auch nicht-religionsbezogene Communities.
Die Arbeit im Berichtszeitraum 2024 war geprägt von der Einrichtung der Geschäftsstelle am Comenius-Institut, dem Start der Öffentlichkeitsarbeit und des Community-Managements, der Entwicklung einer projektbezogenen Kommunikationsstrategie, der Aktivierung und Erweiterung bestehender Communities, der Erhebung und Prüfung der technischen Entwicklungsbedarfe der Communities, der Bereitstellung einer gemeinsamen Kollaborationsumgebung für das Projekt sowie einer Basis-Erhebung von Bedarfen und Erwartungen. Über Blogbeiträge wurden kontinuierlich Themen aufgegriffen, die in den OER-bezogenen Communities virulent sind, wobei hier Rechte und Lizenzfragen eine zentrale Rolle spielen.
Die Projektarbeit 2025 wird diese Ansätze weiterführen, weiterhin die Vorbereitung und inhaltliche Begleitung der ALPIKA-Jahreskonferenz 2025 zum Thema “OER in der Fortbildungsarbeit” inhaltlich mitgestalten sowie OER-bezogene Fortbildungsformate und -konzepte analysieren und weiterentwickeln. Darüber hinaus wird die Optimierung bestehender OER-bezogener Prozessmodelle sowie Beratung zu und Weiterentwicklung von technischer Infrastruktur eine Rolle spielen. Dabei geht es in der Zielperspektive u.a. um die Entwicklung dezentral vernetzter, plattformunabhängiger Redaktionsverfahren und -systeme, verbunden mit einer dazu passenden, wechselseitig anschlussfähigen Metadaten-Systematik. Das Projekt arbeitet dabei eng zusammen mit rpi-virtuell, das sich im Planungsjahr 2025 an der Entwicklung eines offenen Protokolls (auf Basis von Nostr oder ActivityPub) für den dezentralen Austausch von Bildungsmaterialien beteiligen wird. Das ermöglicht es, Materialien unabhängig von ihrem physischen Veröffentlichungsort in Newsfeeds zu referenzieren und und zu integrieren, diese außerdem durch die Entwicklung von geeigneten Schnittstellen auf Plattformen wie „Wir Lernen Online“, „OERSI“ und „Mundo“ mit vergrößerter Reichweite auszugeben.
relilab
etabliert sich zunehmend als Fortbildungsnetzwerk im digtialen Raum. Durch verschiedene Kooperationen, Terminanlässe und Communities die sich vielfältig in das relilab einbringen. Das relilab ist das, was du daraus machst. Es ist ein Erprobungsraum, dass Möglichkeiten gibt um zeitgemäße und religionsbezogene Bildung unter Bedingungen der Digitalität als Schwerpunkt weiterzudenken.
Es versteht sich als Erprobungsraum, der Möglichkeiten eröffnet, zeitgemäße und religionsbezogene Bildung unter den Bedingungen der Digitalität weiterzudenken und zu gestalten. Im Berichtszeitraum lagen die Schwerpunkte besonders auf:
- der Kooperation mit Hochschulen und Universitäten,
- der Integration digitaler Lernmodule sowie
- der Stärkung community-orientierter Strukturen.
Im Jahr 2024 wurden die bestehenden Angebotsformate von relilab systematisch weiterentwickelt und ausgebaut. Die Einführung einer klaren Serienstruktur – darunter die BaFID-Kooperation, die reli.werkstatt, relilab.KI und relilab.junior– ermöglichte es, thematische Schwerpunkte über längere Zeiträume hinweg zu vertiefen und gemeinsam mit unterschiedlichen institutionellen Partnern zu gestalten. Parallel dazu entstanden in enger Kooperation mit Hochschulpartner:innen neue Selbstlernmodule, die sowohl für Lehrkräfte als auch für Studierende im Lehramtsstudium konzipiert sind. Diese Angebote entwickelten sich zunehmend zu trinationalen Projekten, insbesondere in Zusammenarbeit mit den Universitäten Zürich und Luzern. Ergänzend dazu wurde durch die Kooperation mit RELImentar eine Brücke zwischen digitaler religionspädagogischer Praxis und fachdidaktischer Weiterentwicklung geschlagen. Dadurch konnten thematische Breite, Reichweite und Anschlussfähigkeit der Fortbildungsangebote im digitalen Raum nachhaltig gestärkt werden.
Die relilab-Community als heterarchisches Netzwerk, in dem Lehrkräfte, Pädagogen:innen Hochschulangehörige und Multiplikator:innen gleichermaßen partizipieren können.
- Über Matrix-Räume und die relilab-Website wurden Strukturen geschaffen, die einen niederschwelligen Einstieg erlauben und zugleich den fachlichen Austausch sichern.
- Hybridveranstaltungen und offene digitale Räume haben die Vernetzung zwischen Universität, Schule und kirchlichen Bildungsorten erleichtert.
Digitale Bildungsprozesse nicht nur technologisch, sondern auch sozial gedacht werden müssen: Vernetzung, Teilhabe und kollaborative Kultur sind ebenso entscheidend wie die Entwicklung digitaler Tools. 2025 wurden im Rahmen des relilab Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitstudie zu „SchuB Digital BW – Schulische Bildung für Digitalität“ vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Besonders hervorgehoben wurden dabei:
- die hohe Niedrigschwelligkeit und Zugänglichkeit digitaler Angebote,
- der Mehrwert hybrider Formate für Lehrkräftefortbildung,
- sowie die Bedeutung community-orientierter Strukturen für nachhaltige Teilnahme und Austausch.
Die Ergebnisse machten zugleich deutlich, dass es weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf gibt – insbesondere im Hinblick auf die langfristige Wirksamkeit digitaler Fortbildungen und die Verankerung von OER in der religionspädagogischen Praxis. Damit leisten EIBOR und KIBOR einen wichtigen Beitrag zur Reflexion und Weiterentwicklung von relilab, indem sie das Projekt nicht nur evaluativ begleiten, sondern auch Impulse für die künftige Gestaltung digitaler Fortbildungsangebote geben.
Im Rahmen der Entwicklung und Reflexion von Bildung in der Kultur der Digitalität ist das Comenius-Institut Mitgestalter und Teil des Netzwerkes relilab. Dieses verbindet Akteure der Religionspädagogik und arbeitet auf regionaler, nationaler und deutschsprachiger Ebene. Orientiert an dem Grundsatz
„Das relilab ist, was du daraus machst“ werden selbstgesteuerte Lernprozesse Einzelner und Gruppen unterstützt. Regelmäßige offen zugängliche Teamtreffen laden dazu ein, heterarchische Strukturen kennenzulernen, Rahmenbedingungen gemeinsam auszuhandeln und Entscheidungen kollegial zu treffen. Prinzipien des relilab sind: Gemeinschaftlichkeit, Erweiterung der individuellen Möglichkeiten, offene Lernressourcen und Arbeit mit CC-Lizenzen, partizipative Grundhaltungen, transparente Kommunikation, achtsamer Umgang mit Macht und Grundgesetzkonformität. In dieser Ausrichtung leistet es einen Beitrag zu einer „Networked Theology“ (Heidi Campbell).
Das relilab hat sich als Plattform etabliert, die eine Kombination aus Lernumgebung, Netzwerk, Fortbildungsraum und Labor für Erprobungen darstellt. Zahlreiche Bildungsmedien, die nun als Open Educational Resources (OER) im relilab kostenfrei und offen lizenziert zugänglich sind, wurden erstellt. In einer Begleitforschung wertete ein Dissertationsvorhaben an der Uni Frankfurt das Projekt qualitativ aus, zudem fand ein Monitoring für die Uni Heidelberg statt. Das Evangelische Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik (EIBOR) und das Katholische Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR) an der Uni Tübingen führten eine Evaluation zu digitalen Fortbildungsformen durch. Zwischenergebnisse wurden im Rahmen des relilab vorgestellt.
2024 fanden wöchentlich mehrere religionspädagogische Angebote online statt, die immer kostenfrei und meist ohne Voranmeldung nutzbar waren. Aufgrund der Fülle der Beteiligten wurden weitere zielgruppenspezifische und thematische Ausdifferenzierungen vorgenommen, so dass die Angebote beispielsweise für BRU, globales Lernen, digitale Kompetenzen etc. filterbar und für individuelle Lernvorhaben selektierbar sind.
Insgesamt hat sich der Fokus der Zusammenarbeit schwerpunktmäßig auf Institutionen verlagert, während die Regionalgruppen zurückgegangen sind. Das Comenius-Institut hat dadurch eine zentralere Rolle erhalten. In 2024 wurde entsprechend der Prozess der Übernahme des Hostings und der Domain durch das Comenius-Institut weiter betrieben. Außerdem hat das Team des Comenius-Instituts durch Community-Management und Beratung individuelle Unterstützung geleistet, um die Teilnehmenden aktiv und produktiv werden zu lassen und sie in Fortbildungsformaten, Bildungsmaterialien und Lernmodulen durch Redaktionsrechte in Beteiligung zu bringen.
In 2025 wird eine weitere Konsolidierung des Netzwerkes, die Weiterentwicklung der Homepage sowie eine Neuausrichtung von my.relilab und damit verbunden der Erschließung asynchronen Lernmodule die Arbeit bestimmen. Zudem steht eine Vernetzung des relilab über die DACH-Region hinaus und eine Nutzung der digitalen Formate zum Aufbau einer systematischen und nachhaltigen Zusammenarbeit mit Partner:innen aus dem europäischen Ausland an.