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### Wenn Thesen viral gehen
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„Hier stehe ich – und poste!“
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Diese humorvolle Umdeutung von Luthers berühmtem Zitat bildet den Ausgangspunkt einer Unterrichtseinheit für den evangelischen Religionsunterricht der Jahrgangsstufen 7/8.
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Schüler:innen versetzen sich in Martin Luther hinein und erstellen einen Instagram-Post aus seiner Perspektive – mit Text, Bild und Hashtags.
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Schüler:innen versetzen sich in Martin Luther hinein und erstellen einen Instagram-Post aus seiner Perspektive – mit Text, Bild und Hashtags. > [Kurze Rückfrage, machen sie das in Insta oder erstellen sie Posts für die klasse mit Bookcreator oder so?]
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Die Idee verbindet historisch-theologische Bildung mit digitaler Medienkompetenz:
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Wie hätte Luther seine reformatorische Botschaft heute kommuniziert? Und was bedeutet Glaubensfreiheit in einer vernetzten Welt?
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### Freiheit im Glauben – Reformation als Befreiungserfahrung
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Im Zentrum der Reformation steht Luthers Entdeckung der Rechtfertigung allein aus Gnade (sola gratia).
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Nicht menschliche Leistung, sondern göttliche Gnade befreit den Menschen – von Angst, Selbstoptimierung und religiösem Leistungsdenken.
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Diese Einsicht prägt auch den heutigen Religionsunterricht:
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„Ich bin angenommen – nicht weil ich perfekt bin, sondern weil Gott mich liebt.“
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„Ich bin angenommen – nicht weil ich perfekt bin, sondern weil Gott mich liebt.“ > ["Ich bin angenommen!" Finde ich vielleicht sogar als Aussage stärker. Da könnten sogar die SuS überlegen welche theologischen Gründe eine Rolle spielen: Liebe, Geschöpflichkeit, Würde, Zuspruch...]
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> [Aus dieser Erkenntnis heraus, konnte Luther die Kraft ziehen, auch gegen Widrigkeiten "Ich" zu sagen.]
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Im Instagram-Post können Lernende diese Botschaft kreativ ausdrücken – mit Hashtags wie
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#SolaGratia #FreiheitImGlauben #HierSteheIch
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So wird Theologie nicht nur vermittelt, sondern kommunikativ erlebt.
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@ -18,29 +19,29 @@ So wird Theologie nicht nur vermittelt, sondern kommunikativ erlebt.
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Die Unterrichtsidee greift zentrale Konzepte auf, die in der aktuellen kirchengeschichts- und religionsdidaktischen Diskussion betont werden:
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1) Emotionale Beteiligung und performatives Lernen
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Lernprozesse werden vertieft, wenn Lernende sich handelnd und emotional in historische Perspektiven hineinversetzen.
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Der Instagram-Post ist ein narrativer Zugang, der Empathie und Identifikation ermöglicht.
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Der Instagram-Post ist ein narrativer Zugang, der Empathie und Identifikation ermöglicht. > [Ist der Post der narrative Zugang oder die Erstellung des Posts? Weil so verstehe ich es, dass es bereits einen Post gibt.]
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2) Dekonstruktives und rekonstruktives Lernen
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Wie bei der Arbeit mit historischen Avataren gilt auch hier: Nicht nur nacherzählen, sondern kritisch rekonstruieren.
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Lernende fragen: Wie sah Luther seine Welt? Welche Konflikte prägten ihn? Wie wäre das heute?
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Damit entwickeln sie historisches und theologisches Urteilsvermögen.
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3) Multiperspektivität und Ambivalenz
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Luther wird nicht als „Influencer-Held“ präsentiert, sondern als ambivalente Persönlichkeit mit Spannungen zwischen Mut, Glaube und Konflikten (z. B. mit Kirche, Autorität, Antijudaismus).
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Luther wird nicht als „Influencer-Held“ präsentiert, sondern als ambivalente Persönlichkeit mit Spannungen zwischen Mut, Glaube und Konflikten (z. B. mit Kirche, Autorität, Antijudaismus). > [Die Auseinandersetzung mit den Folgen seiner Schriften, führt zudem auch zu einem Bewusstsein, dass Worte, Schriften und Posts Macht besitzen.]
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Das schützt vor Vereinfachung und fördert Geschichtsbewusstsein.
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4) Digitale Bildung und Medienreflexion
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Social Media wird nicht unkritisch genutzt, sondern reflektiert:
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Welche Verantwortung trägt, wer öffentlich Glauben kommuniziert?
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Wie beeinflussen Algorithmen religiöse Diskurse?
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Welche Verantwortung trägt, wer > [der statt wer?] öffentlich Glauben kommuniziert?
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Wie beeinflussen Algorithmen religiöse Diskurse? > ["Aller Wut klickt gut"]
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Wo liegen Chancen und Risiken digitaler Verkündigung?
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#### Diese vier didaktischen Leitlinien verankern die Aufgabe theologisch, historisch und medienpädagogisch.
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## Luther hatte kein Instagram, kein TikTok – und ging trotzdem viral.
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Im Herbst 1517 verbreiteten sich seine 95 Thesen in Windeseile über ganz Europa. Kein Algorithmus, kein Livestream, sondern der Buchdruck machte die Reformation zum ersten viralen Ereignis der Geschichte.
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Im Herbst 1517 verbreiteten sich seine 95 Thesen in Windeseile über ganz Europa. Kein Algorithmus, kein Livestream, sondern der Buchdruck >[verständliche Thesen und Karrikaturen] machte>[n] die Reformation zum ersten viralen Ereignis der Geschichte.
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Das Projekt „Luther als Influencer“ überträgt diesen Gedanken in den Religionsunterricht der Jahrgangsstufen 7/8.
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Schüler:innen versetzen sich in Luthers Perspektive und gestalten einen Instagram-Post, der seine Botschaften, Gefühle und Konflikte in die Gegenwart übersetzt.
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### Didaktische Umsetzung: Reformation kommunizieren – heute
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Die Aufgabe „Luther als Influencer“ greift zentrale Prinzipien kirchengeschichtlicher Bildung auf – und übersetzt sie in konkrete Unterrichtshandlungen.
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Die Aufgabe „Luther als Influencer“ greift zentrale Prinzipien kirchengeschichtlicher Bildung auf – und übersetzt sie in konkrete Unterrichtshandlungen. > [Sollten hier ein paar Beispiele stehen: Auseinandersetzung mit einem Thema, Position beziehen, Diskutieren und Urteilen.]
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So wird Reformation nicht nur erinnert, sondern erlebt und reflektiert.
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### Kommunikatives Lernen: Reformation als Medienereignis
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Damals: Der Buchdruck machte Luthers Botschaften viral. Seine Flugschriften und Lieder waren die Social-Media-Beiträge des 16. Jahrhunderts.
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Damals: Der Buchdruck machte Luthers Botschaften viral. Seine Flugschriften und Lieder waren die Social-Media-Beiträge des 16. Jahrhunderts. > [Sie waren für die breite Masse zugänglich und verständlich.]
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Heute: Jugendliche kommunizieren über Reels, Stories und Posts.
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Konkret im Unterricht:
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Lehrkräfte lassen Lernende untersuchen, wie Luther Medien genutzt hat (Flugblätter, Bibelübersetzung, Streitgespräche).
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