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Rückblick auf die Didacta 2025: Bildung für Vielfalt und Demokratie
Die Didacta 2025 in Stuttgart bot als führende Bildungsmesse eine herausragende Plattform für den Austausch über zeitgemäße Lehr- und Lernkonzepte. Besonders wertvoll war die Begegnung mit Besucher*innen am Stand "Kirche auf der Bildungsmesse". Hier standen die Reli-Cubes im Mittelpunkt, die zahlreiche Gespräche anregten und zeigten, wie biblische Geschichten lebendig vermittelt werden können. Dank der vielfältigen Anregungen aus der Elementarpädagogik bis zur Oberstufe wurden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten gesammelt, die inspirieren, biblische Inhalte im Bildungsalltag zu integrieren und Diskussionen über Glaubensfragen anzuregen.
Impulse aus dem Austausch:
📌 Geschichtenerzählen als Methode: Narratives Lernen ist essenziell für die kindliche Entwicklung. Kreative Ansätze fördern sowohl die Sprachentwicklung als auch die Reflexionsfähigkeit.
📌 Sprachförderung mit interaktiven Materialien: Der Einsatz dialogorientierter Tools wie der Reli-Cubes unterstützt Kinder dabei, ihre Sprachfähigkeiten spielerisch zu erweitern und aktiv an Gesprächen teilzunehmen.
📌 Vielfalt und Demokratiebildung im Bildungsbereich: Offene Diskussionen über Glauben und Werte fördern kritisches Denken und einen respektvollen Dialog essenziell für eine demokratische Gesellschaft.
📌 Stärkung des kollaborativen Lernens: Interaktive Methoden, einschließlich digitaler Werkzeuge, ermöglichen es Schüler*innen, Lernprozesse aktiv und gemeinschaftlich zu gestalten.
Schule ohne Rassismus Schule mit Courage
Ein herausragendes Beispiel für gelebte Demokratiebildung ist das Projekt "Schule ohne Rassismus Schule mit Courage". Dieses bundesweite Netzwerk gibt Schüler*innen die Möglichkeit, das Schulklima aktiv mitzugestalten, indem sie sich gegen jede Form von Diskriminierung engagieren. #Offengeht Stark machen gegen Alltagsrassismus lautete das Motto der Interkulturellen Woche der Stadt Reutlingen.
Bei der zentralen Veranstaltung sprach die Heidelberger Schulamtsdirektorin und Autorin Florence Brokowski-Shekete mit der Empowerment-Trainerin Josephine Emily Jackson. Beide machten deutlich, dass struktureller Rassismus noch immer in der Gesellschaft verankert ist. Besonders Bewerber*innen und Wohnungssuchende erleben dies im Alltag. Brokowski-Shekete berichtete aus eigener Erfahrung: Trotz offener Stellenausschreibung wurde ihr vor Ort eine Absage erteilt während sie bei einer telefonischen Bewerbung plötzlich willkommen war.
Doch es gibt auch positive Beispiele: Ein Schulleiter etwa zeigte Offenheit, indem er seine eigene Wissenslücke eingestand und gezielt nachfragte, anstatt vorschnelle Annahmen zu treffen. Wie aber kann die Mehrheitsgesellschaft sensibel mit Menschen anderer Herkunft umgehen? Brokowski-Shekete empfiehlt eine einfache Strategie: "Wenn wir alles, was wir sagen wollen, erst durch das Sieb der Wertschätzung, Achtung und des Respekts gießen, dann kommt unten schon mal ganz viel Gutes heraus." Sie betont zudem, wie wichtig es sei, Mitstreiter*innen zu suchen, wenn man selbst Diskriminierung erfährt, denn Solidarität stärkt. Frühkindliche Bildung und Schulbildung spielen hierbei eine zentrale Rolle: Schon die Jüngsten sollten in diskriminierungssensibler Kommunikation geschult werden.
Maßnahmen gegen Alltagsrassismus im Bildungsbereich:
Antidiskriminierungsstrategien entwickeln und offen über Rassismus sprechen.
Empowerment-Projekte und Netzwerke stärken, z. B. „Schule ohne Rassismus Schule mit Courage“.
Lehrkräfte fortbilden, um diskriminierungssensible Sprache und Handlungskompetenzen zu fördern.
Vielfalt sichtbar machen durch diverse Lehrmaterialien und Begegnungen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten.
Wie hilft religiöse Bildung gegen Antisemitismus?
Ein wichtiger Schwerpunkt der Didacta war die Frage, wie religiöse Bildung zur Bekämpfung von Antisemitismus beitragen kann. Experten wie Prof. Reinhold Boschki (Universität Tübingen) und Dr. Michael Blume (Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben) betonten, dass religiöse Bildung dazu beitragen kann, historische Zusammenhänge verständlich zu machen, Vorurteile abzubauen und den interreligiösen Dialog zu fördern.
📚 Bildung als Prävention: Fundiertes Wissen über das Judentum und seine Geschichte kann Fehlvorstellungen korrigieren und antisemitische Narrative entkräften.
📚 Dialog und Begegnung: Interreligiöse Projekte und der Austausch mit jüdischen Gemeinden fördern gegenseitiges Verständnis und bauen Vorurteile ab.
📚 Ethik und Wertebildung: Religiöse Bildung stärkt ethische Grundwerte wie Toleranz, Respekt und Solidarität essenziell für eine offene Gesellschaft.
📚 Materialpool für weitere Inspirationen: Auf rpi-virtuell.de gibt es zahlreiche Materialien und Impulse für den Unterricht und Bildungsangebote. Der Materialticker informiert regelmäßig über aktuelle Themen und bietet frei zugängliche, kostenlose Ideen: https://rpi-virtuell.de/newsletter/
🗓 Nicht verpassen: Online-Fortbildung zu den Reli-Cubes am 03.04.2025 www.relilab.org/live
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