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Posten, liken, kommentieren - lernen?

Eine Analyse religionsbezogner Kommunikationsprozesse auf der Plattform TIKTOK Noch unvollständige Transkription mit ChatGPT:

Theologische Fakultät

Center for Empowerment Studies (CES)

Forschungszentrum Christliches Empowerment in der Säkularität

Posten, liken, kommentieren lernen?

Eine Analyse religionsbezogener Kommunikationsprozesse auf der Plattform TikTok

Katharina Höhn-Norden

Relevanz des Themas

Die Digitalität ist fester Bestandteil der Gegenwart und findet ihren Niederschlag in Gesellschaft sowie in Kommunikationsprozessen. Für kaum einen Bereich unseres Alltags gibt es noch keine digitale Anwendung, die Abläufe effektiviert und Menschen miteinander vernetzt (Baecker, 2018, S. 43). Dies prägt auch die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen der Hauptnutzergruppe Sozialer Medien, wie Instagram oder TikTok (Statistisches Bundesamt, 2022).

Choreografien, Lippensynchronisierungen, Heimwerkeranleitungen, Livestreams aus der Küche einer Pizzeria die Inhalte der oft halbmintigen Videos, die auf der Videoplattform TikTok zu sehen sind, sind vielfältig auch religiöse Themen und Fragen werden hier behandelt. Und ebenso vielfältig sind die Wirkungen der von Nutzern generierten Inhalte (user generated content, UGC). Neben dem Unterhaltungspotenzial der App belegen Studien Wechselwirkungen zwischen TikTok bzw. dem zugrunde liegenden Algorithmus einerseits und den Nutzern andererseits (Lee et al., 2022). Dass digitale Kommunikationsformen auch Lernmöglichkeiten darstellen, wurde für das Feld religiöser Kommunikations- und Lernprozesse bereits untersucht (Lienau, 2009). Gilt dies auch für Soziale Medien, respektive die Videoschnipselplattform TikTok?

Forschungsfragen

  1. Wie sind religionsbezogene Kommunikationsprozesse auf TikTok in religionspädagogischer Perspektive zu deuten?
  2. Welche christlich-religiösen Aspekte impliziten und expliziten Wissens legen den nutzergenerierten Inhalten zugrunde?
  3. Welche christlich-religiösen Aspekte impliziten und expliziten Wissens auf Seiten der Rezipierenden lassen sich aus den Kommentaren ableiten?
  4. Zeigen sich Momente der Aneignung im Sinne einer „Hereinnahme“ der medial dargestellten Handlungen in die Lebenswelt der Rezipierenden?

Der Untersuchungsgegenstand

  • Was ist TikTok?
  • Wie ist die Wahrnehmung?

Methode (vorläufig)

„Jede menschliche Hervorbringung kann auf die Spuren jenes mit dem Habitus verbundenen Wissens befragt werden“ (Michel, 2018). Neben den expliziten und sprachlichen Sinngehalten besitzen Bild- und Videodokumente einen impliziten und vorsprachlichen Sinngehalt. Mit Bezug auf die „Praxelogische Handlungs- und Erkenntnistheorie“ Pierre Bourdieus, der Wissenssoziologie Karl Mannheims und dem kunstwissenschaftlichen Ansatz der Ikonologie Erwin Panofskys, legt Ralf Bohnsack das grundlagentheoretische Fundament der Dokumentarischen Methode. Deren zentraler Untersuchungsgegenstand ist das implizite Wissen, das mit einem bestimmten Habitus verbunden ist und sich in den „konjunktiven Erfahrungsräumen“ bildet. In Videos zeigt sich dieses implizite Wissen als „geronnene Spur“ in den Praktiken der Akteur:innen vor und hinter der Kamera. Dabei ermöglicht die Analyse von user generated content Rückschlüsse auf explizite und implizite Wissensbestände der Content Creator.


Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Literatur mit ChatGPT transkribiert:

  • Baecker, Dirk: 4.0 oder die Lücke, die der Rechner lässt, 2018
  • Bleicher, Joan Kristian: Grundwissen Internet. Perspektiven der Medien- und Kommunikationswissenschaft, 2022
  • Bohnsack, Ralf/Przyborski, Aglaja/Schäffer, Burkhard: Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, 2009
  • Bohnsack, Ralf: Qualitative Bild- und Videointerpretation. Die dokumentarische Methode, 2011
  • Bohnsack, Ralf/Nentwig-Gesemann, Iris/Nohl, Amd-Michael: Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung, 2013
  • Bohnsack, Ralf/Fritzsche, Bettina/Wagner-Willi, Monika: Dokumentarische Video- und Filminterpretation. Methodologie und Forschungspraxis, 2015
  • Burghardt, Daniel: Rekonstruktionen von Subjektnormen und Subjektivierungen. Eine qualitative Studie über Lifestyle-Normen und deren Relevanz für YouTuber, 2020
  • Burkart, Roland: Kommunikationswissenschaft. Grundlagen und Problemfelder einer interdisziplinären Sozialwissenschaft, 2021
  • Demmrich, Sarah: Religiosität und Rituale: Empirische Untersuchungen an ostdeutschen Jugendlichen. Dissertationsschrift, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: DNB, 2014
  • Geimer, Alexander: Filmrezeption und Filmaneignung. Eine qualitativ-rekonstruktive Studie über Praktiken der Rezeption bei Jugendlichen, 2009
  • Grethlein, Christian: Praktische Theologie, 2012
  • Grethlein, Christian: Christsein als Lebensform. Eine Studie zur Grundlegung der Praktischen Theologie, 2018
  • Lee, Angela Y. et al.: The Algorithmic Crystal, 2022
  • Lienau, Anna-Katharina: Gebete im Internet. Eine praktisch-theologische Untersuchung, 2009
  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.): JIM 2020 - Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, 2020
  • Michel, Burkard: Bild- und Videoanalyse in der Dokumentarischen Methode. In: Moritz, Christine/Corsten, Michael (Hrsg.), Handbuch Qualitative Videoanalyse, 2018
  • Pirner, Manfred L./Rath, Matthias (Hrsg.): Homo medialis. Perspektiven und Probleme einer Anthropologie der Medien (Medienpädagogik interdisziplinär, Bd. 1), 2003
  • Pirner, Manfred L.: Religiöse Mediensozialisation. Wie die Medien die Religiosität von Kindern und Jugendlichen beeinflussen. In: Englert, Rudolf et al., Gott googeln? Multimedia und Religion. Jahrbuch der Religionspädagogik, 2012
  • Pirner, Manfred L.: Medienbildung und Medienkompetenz im Kontext religiöser Bildung. Eine christlich-theologische Perspektive, in: erg.ch Materialien zum Fach Ethik, Religionen, Gemeinschaft (Online-Publikation, 2018), Zuletzt aufgerufen am 20.06.2023
  • Sanders, Uwe: Bindung durch Unverbindlichkeit, 1998
  • Stalder, Felix: Kultur der Digitalität, 2021
  • Schmidt, Jan-Hinrik/Taddicken, Monika: Handbuch soziale Medien, 2017
  • Wenzlhuemer, Roland: Mobilität und Kommunikation in der Moderne. Einführungen in die Geschichtswissenschaft. Neuere und Neueste Geschichte, Band 2, 2020