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# Wertebildung im digitalen Zeitalter
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Wertebildung ist mehr als das Vermitteln von Tugenden – sie ist ein Prozess der Selbst- und Welterschließung. Gerade in einer digitalen Lebenswelt, in der Schülerinnen und Schüler täglich mit sozialen Medien, Gaming und Online-Kommunikation konfrontiert sind, braucht es Lernräume, in denen sie über Verantwortung, Empathie und Miteinander nachdenken können.
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Als Religionspädagoginnen (kath. und evang.), die in der Lehrer:innenfortbildung arbeiten, erleben wir immer wieder, wie stark die Verbindung von Tradition und Digitalität wirkt, wenn sie didaktisch gut gestaltet ist.
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#### Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Auf Martins Spuren – ein Actionbound zum Thema St. Martin“, das klassische Wertebildung mit digitalen Medien verbindet.
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## Vom Teilen zum Teilhaben – Actionbound als Lernraum für Werte
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Actionbound ist ein interaktives Lern- und Lehrwerkzeug, das sich hervorragend für Bildungseinrichtungen eignet. Lehrende können damit eigene digitale Lernrouten („Bounds“) erstellen, die Elemente von Storytelling, Spiel und Medienbildung verbinden. Lernende werden so nicht nur zu Konsument:innen, sondern zu aktiv Beteiligten und Gestaltenden.
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Im Bound „Auf Martins Spuren“ gehen Schülerinnen und Schüler mit Smartphone, Herz und Verstand auf eine Reise durch die Geschichte des heiligen Martin.
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Sie lösen Rätsel, diskutieren moralische Dilemmata und gestalten eigene Beiträge – etwa, indem sie das Wort Frieden mit Steinen legen oder einen Ort der Stille fotografieren.
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**Überblick:**
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Der Bound besteht aus sechs Stationen, die inhaltlich aufeinander aufbauen.
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Jede Station kombiniert digitale Aufgaben, Reflexion und kreative Umsetzung im Raum Schule.
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1. Martin, der Junge: Identität & Herkunft - Bedeutung des eigenen Namens recherchieren
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2. Vom Soldat zum Friedensstifter: Wandel & Verantwortung - Miniquiz zum Thema Frieden
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3. Helfen und Hilfe annehmen Empathie - Reflexionsfrage: „Wann habe ich Hilfe angenommen?“
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4. Der Feigling oder der Mutige? Zivilcourage - Fallbeispiele (Cybermobbing, Gruppendruck) diskutieren
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5. Martin der Mönch Ruhe & Spiritualität - Ort der Stille aufsuchen und fotografieren
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6. Martin der Bischof Verantwortung übernehmen - Auf Gänsefeder schreiben: „Was könnte ich besser machen?“
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## Lernen multimodal, erfahrungsbasiert und dialogisch:
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- kognitiv – durch Quizfragen und Recherche,
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- emotional – durch Reflexion und kreative Aufgaben,
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- sozial – durch Teamarbeit und Austausch,
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- digital – durch Nutzung eines Datenschutz-konformen Tools.
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### „Teilen verbindet“ – Wertebildung als Open Educational Practice
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Besonders spannend wird der Ansatz, wenn man ihn unter der Perspektive der Open Educational Resources (OER) betrachtet.
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Denn: Teilen ist nicht nur das zentrale Motiv der Martinsgeschichte, sondern auch Kern der OER-Bewegung.
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Lehrkräfte können Bounds wie diesen teilen, anpassen und weiterentwickeln. Dadurch wird die Idee des Teilens zu einem gelebten Prinzip der Unterrichtskultur – im digitalen wie im ethischen Sinn.
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„Wie können wir St. Martin heute leben?
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Geh mit uns auf Martins Weg – digital, kreativ und mit offenem Herzen.
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#teilenverbindet #martinslicht“
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Dieser Slogan verbindet pädagogische Haltung und digitale Praxis: Offene Bildung als Ausdruck von Solidarität und gemeinschaftlichem Lernen.
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### Didaktischer Mehrwert: Lernen mit Kopf, Herz und Hand
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In der Fortbildungspraxis erleben viele Kolleg:innen, dass digitale Tools oft dann Akzeptanz finden, wenn sie nicht als Selbstzweck, sondern als didaktisch sinnvolle Erweiterung erlebt werden.
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Im St. Martin-Bound wird diese Verbindung greifbar:
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Kognitive Ebene: Auseinandersetzung mit Martins Biografie und ethischen Fragestellungen.
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Emotionale Ebene: Reflexion eigener Erfahrungen – Mut, Feigheit, Hilfe annehmen.
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Gestalterische Ebene: Umsetzung von Symbolen (Feder, Schwert, Licht) in kreative Medienprodukte.
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Spirituelle Ebene: Nachdenken über Orte der Stille, Gemeinschaft und Verantwortung.
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## Bildung mit Herz, Kopf und Smartphone
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Das Beispiel zeigt:
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→ Digitalität kann Wertebildung nicht ersetzen, aber erweitern und vertiefen.
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Lernen wird mehrperspektivisch, wenn digitale Medien nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Wertorientierung ermöglichen.
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Die Figur des heiligen Martin wird zur Brücke zwischen Tradition und Transformation.
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„Digitale Wertebildung bedeutet, die Kultur des Teilens bewusst zu gestalten – als pädagogische Haltung, nicht nur als technische Option.“
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## Anleitung: „Auf Martins Spuren – ein Actionbound zur digitalen Wertebildung“
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Zielgruppe: GS 3/4 oder Sekundarstufe 5/6
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Dauer: ca. 60 Minuten (plus ggf. Verlängerung)
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- Materialien:
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Smartphones oder Tablets für die Lernenden
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Zugang zu einem digitalen Bound (z. B. über die App Actionbound)
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Stationen-Markierungen auf dem Schulgelände oder im Klassenraum
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- Medien: Bilder, Reflexionsfragen, QR-Codes, ggf. Karte/Feder/Schwert-Symbolik
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- Optional: Ausdrucke für Backup-Stationen, Papier und Stifte
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**Schritt 1 – Einstieg: „Die goldene Feder und das zerbrochene Schwert“**
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*Begrüßung*
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„Heute begeben wir uns auf den digitalen und realen Weg von St. Martin – mit Smartphone, aber auch mit offenem Herzen. Mission: Die goldene Feder und das zerbrochene Schwert entdecken und verstehen, was Teilen, Mut und Verantwortung heute bedeuten.“
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Weise darauf hin, dass es eine Stationen-Rallye gibt (6 Stationen).
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Verteile die Geräte und prüfe, ob alle die App starten können / Zugang zum Bound haben.
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Schritt 2 – Durchführung: Stationen im Bound
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Führe die Lernenden entweder einzeln oder in kleinen Teams durch die Stationen. Jede Station verbindet digitale Aufgaben, die über die App Actionbound an die Lernenden gegeben wird.
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### Der Bound besteht aus sechs Stationen, die inhaltlich aufeinander aufbauen.
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**Schritt 3 – Sicherung und Abschluss**
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Alle Teams/Einzelnen kommen zusammen.
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Präsentation: Jede Gruppe zeigt ein Highlight aus ihrem Bound (z. B. Foto, Idee, Reflexion).
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Plenumfrage: „Was bedeutet Teilen heute – in Schule, digital, im Alltag?“
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Hausaufgabe (optional):
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Erstelle dein eigenes kleines „Martin-Mut-Mini-Bound“ mit 3 Stationen zu deinem Alltag.
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Oder: Teile online ein Symbolfoto mit Hashtag #teilenverbindet #martinslicht (gemäß Datenschutz).
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**Schritt 4 – Hinweise für Lehrende**
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Digital-Technik prüfen: WLAN, Geräteaufladung, App-Zugang vorher testen.
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Datenschutz beachten:
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Keine erkennbaren Gesichter posten ohne Einwilligung.
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Fotografien anonym oder mit Symbolik nutzen.
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Grenzen der privaten Endgeräte beleuchten.
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**Differenzierung:**
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Schnellere Gruppen: eigene Station entwickeln lassen.
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Schwächere Gruppen: mehr Hilfestellungen (Bild-Trigger, Leitfragen).
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Didaktische Reflexion:
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Am Ende: „Wo war der Moment, in dem ich etwas Neues verstanden habe?“
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Feedbackrunde: Was war gut, was könnte verbessert werden?
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### Warum dieses Format?
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Es verbindet digitale Medien mit realem Erleben und Wertebildung – also Kopf, Herz und Hand.
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Der Einsatz von Symbolen (Feder, Schwert) macht abstrakte Werte erfahrbar.
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Durch Reflexion und Handlung wird Wertebildung aktiv statt nur passiv.
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Der digitale Bound erlaubt individuelle Zugänge und motiviert durch spielerisches Element.
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