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Website/content/posts/2025-03-20-dezentrale-oer-infrastrukturen
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Dezentrale OER-Infrastrukturen: Interoperabilität und Community-Vernetzung im digitalen Bildungsraum
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Wie können wir offene Bildungsressourcen (OER) nachhaltig und gemeinschaftlich gestalten? Dieser Beitrag beleuchtet die fundamentalen Überlegungen zur Entwicklung dezentraler OER-Infrastrukturen. Matthias, Gina und Jörg haben sich ausgetauscht zu technischen Herausforderungen, nutzerzentrierten Anforderungen und innovativen Konzepte wie "OpenCards", die eine vernetzte und remixbare OER-Landschaft ermöglichen sollen. Einblicke von digLL und dem FOERBICO-Projekt zeigen, wie Interoperabilität und Community-Vernetzung die Zukunft des digitalen Lernens prägen können.
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datePublished: '2025-03-24'
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- Jörg Lohrer
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- Gina Buchwald-Chassée
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# Dezentrale OER-Infrastrukturen: Interoperabilität und Community-Vernetzung im digitalen Bildungsraum
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Im heutigen Austausch zwischen Matthias von [digiLL](https://digill.de/) sowie Jörg und Gina vom FOERBICO-Projekt haben wir fundamentale Überlegungen zur Entwicklung dezentraler Infrastrukturen im Kontext offener Bildungsressourcen reflektiert. Dabei wurden technisch-konzeptionelle sowie nutzungsorientierte Aspekte exploriert, die für die Etablierung nachhaltiger, gemeinschaftsbasierter OER-Ökosysteme essenziell sind. Besonders akzentuiert wurde die Notwendigkeit interoperabler Systeme, die Berücksichtigung realer Nutzungspraktiken sowie die Potenziale dezentraler Architekturmodelle für kollaborative Wissensschöpfungsprozesse.
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## Konzeptionelle Überlegungen zu dezentralen OER-Infrastrukturen
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Die Diskussion eröffnete Matthias mit Reflexionen zu einem Vorhaben, das bei einem bevorstehenden [HackathOERn](https://edu-sharing-network.org/hackathoern-projekt/) in Göttingen präsentiert werden soll - unter Voraussetzung der Beitragsannahme. Im Zentrum steht dabei ein partizipativer Ansatz, der die frühzeitige Identifikation technischer Herausforderungen durch den direkten Austausch mit Entwicklergemeinschaften ermöglicht: "Auch wirklich mal ganz konkret mit Programmierern diese Ideen durchzusprechen, um aus der Sache auch schon Stolpersteine zu finden". Diese methodische Herangehensweise stellt eine essenzielle Phase im Entwicklungsprozess dar, wie am Beispiel eines Moodle-Plugins illustriert wird, bei dem substanzielle Herausforderungen im Bereich des Backup-Systems erst durch externe Expertise identifiziert werden konnten.
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Jörg kontextualisiert diese Überlegungen im Rahmen der Forschungsaktivitäten von FOERBICO und einer durchgeführten Nutzerbefragung. Signifikant ist dabei die Erkenntnis, dass neben juristischen Aspekten wie Lizenzfragen vor allem technische Infrastrukturen einen kritischen Faktor für die Vernetzung von Communities darstellen: "Das Techniksystem spielt wirklich eine bedeutsame Rolle, um die Communities zusammenzubringen". Bemerkenswert ist hierbei die explizite Distinktion von traditionellen, isolierten Repositorien-Konzepten zugunsten praxisorientierter Ansätze, die kollaborative OER-Praktiken substanziell fördern.
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## Nutzerzentrierte Gestaltungsprinzipien und praktische Anforderungen
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Ein zentrales Desiderat der Gesprächspartner ist die Überwindung fragmentierter Toollandschaften, die aktuell eine Barriere für effektive communityübergreifende Kooperationen darstellen. Jörg artikuliert dieses Problem prägnant: "Communities sollten schlicht und einfach offen miteinander arbeiten können und sich nicht immer neu vereinbaren müssen auf geschlossene Werkzeuge wie Google Docs, Canva, Padlet, Taskcards und Co.". Diese Beobachtung korrespondiert mit Erkenntnissen aus der Nutzungsforschung, die auf die Präferenz für intuitive Interfaces, wie sie in den proprietären Angeboten in Padlets und Taskcards geboten werden, hinweist – ein Aspekt, der in der Konzeption innovativer OER-Infrastrukturen adäquate Berücksichtigung finden sollte.
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Darüber hinaus wird die Relevanz nutzerzentrierter Gestaltungsprinzipien mehrfach betont: "Es muss vom UX-Design auch so den Leuten entgegenkommen, dass man es einfach so in die Hand nimmt, wie es den Benutzungsgewohnheiten entspricht". Dies umfasst intuitiv bedienbare Funktionalitäten wie Drag-and-Drop sowie potenziell KI-gestützte Unterstützungssysteme, die die Benutzerfreundlichkeit signifikant erhöhen könnten.
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## Technische Architekturen und Interoperabilitätskonzepte
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Ein substantieller Teil des Diskurses widmet sich architektonischen Überlegungen. Matthias argumentiert für modular konzipierte Systeme anstelle monolithischer Lösungen: "Also kleine Dinge, die andockbar sind, nicht das One Big Thing denken". Diese Perspektive reflektiert eine fundamentale Erkenntnis aus seiner langjährigen Erfahrung mit Open-Source-Entwicklungen und korrespondiert mit dem übergeordneten Paradigma dezentraler Infrastrukturen.
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Die technische Herausforderung besteht primär in der Integration heterogener Systeme und dem Ausbalancieren verschiedener Anforderungsebenen. Jörg beschreibt dieses Spannungsfeld: "Wie kriegen wir so eine Schnittstellenkonfiguration hin, damit die Dinge ineinander überführt werden können?". In diesem Kontext werden verschiedene technische Ansätze diskutiert, darunter die Verwendung von JSON und XML für Metadaten sowie die Integration etablierter Systeme wie H5P, Serlo oder WordPress.
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Besonders hervorzuheben ist die angestrebte Zusammenführung von Referatorien (fokussiert auf Auffindbarkeit durch Metadaten) und Repositorien (primär für Speicherung) in einer integrierten Editorfunktion: "Eigentlich müsste so ein Editor beides zusammenfügen und integrieren, sodass die Inhalte, die man erstellt, auch mit den entsprechenden Metadaten versehen werden". Diese konzeptionelle Verknüpfung adressiert eine fundamentale Herausforderung im OER-Ökosystem und würde die Auffindbarkeit, Interoperabilität und Nachnutzbarkeit von Bildungsressourcen signifikant verbessern.
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## Community-Perspektiven und kollaborative Praktiken
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Die Gesprächspartner differenzieren zwischen synchronen (kollaborativen) und asynchronen (kooperativen) Arbeitsweisen, wobei Matthias zunächst für letztere plädiert: "Aus meiner Sicht wäre auch das Ziel gar nicht, das direkt kollaborativ zu haben, sondern ich würde erstmal kooperativ denken, also zeitversetzt gemeinsam, aber nicht unbedingt gleichzeitig". Diese pragmatische Herangehensweise reflektiert die Komplexität synchroner Bearbeitungsfunktionalitäten und priorisiert Machbarkeit vor maximaler Funktionalität – ein sinnvoller Ansatz für initiale Entwicklungsphasen.
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Besonders aufschlussreich sind die Erkenntnisse aus Nutzeranalysen, die eine klare Präferenz für modular strukturierte, adaptierbare Inhalte zeigen: "Die meisten Leute sind nicht interessiert an zu komplexen Inhalten, sondern die gucken nach einfachen Bausteinen, die sie leicht verändern können und zusammenstellen können, wie es für die eigene Lernsituation und Lerngruppe passt". Diese Beobachtung hat weitreichende Implikationen für die Granularität und Strukturierung von OER und unterstreicht die Notwendigkeit flexibler, rekombinierbarer Ressourcenformate.
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## Implikationen für OEP und zukünftige Entwicklungen
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Das skizzierte "Open Cards"-Konzept repräsentiert einen vielversprechenden Ansatz, der auf die identifizierten Nutzerpräferenzen und kollaborativen Anforderungen reagiert. Es zielt auf die Entwicklung einer Infrastruktur, die "kuratierte Sammlungen remixbar macht und dezentral verwaltet", wodurch fundamentale OEP-Prinzipien wie partizipative Wissensproduktion und adaptive Wiederverwendung operationalisiert werden könnten.
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Darüber hinaus wird die Bedeutung einheitlicher Identifikationssysteme hervorgehoben, um Autor:innenschaft nachvollziehbar zu machen und rechtliche Anforderungen (wie die korrekte Namensnennung) zu erfüllen. Die Integration von Systemen wie VIDIS oder "Mein Bildungsraum" könnte in diesem Kontext eine Schlüsselrolle spielen und zur Etablierung nachhaltiger Anerkennungsmechanismen im OER-Ökosystem beitragen.
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## Fazit: Toward a Federated OER Infrastructure
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Der analysierte Diskurs illustriert paradigmatisch die multidimensionale Komplexität bei der Entwicklung zukunftsfähiger OER-Infrastrukturen. Die diskutierten Ansätze und Konzepte konvergieren in der Vision einer dezentralen, interoperablen Architektur, die technische Potenziale mit nutzerzentrierten Gestaltungsprinzipien und community-orientierten Praktiken harmonisiert.
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Die Transformation von einer "Silo-Architektur in so eine dezentrale Protokoll-Technik" repräsentiert dabei nicht nur einen technologischen Paradigmenwechsel, sondern reflektiert zugleich ein fundamentales Umdenken im Verständnis digitaler Bildungsökosysteme. Die Realisierung dieser Vision erfordert interdisziplinäre Kooperation, kontinuierlichen Austausch mit Nutzergemeinschaften sowie flexible, modulare Entwicklungsansätze – Prinzipien, die in dem dokumentierten Gespräch zwischen Matthias, Jörg und Gina hoffentlich bereits beispielhaft praktiziert werden und hiermit euch zu Diskussion und Austausch gestellt werden.
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*Dieser Beitrag reflektiert den Stand der Diskussion vom 20. März 2025 und wurde im Kontext der Projekte POET, digiLL(_COM), eport.nrw und FOERBICO verfasst. Die genannten Tools und Initiativen stehen exemplarisch für die Vielfalt der OER-Entwicklungslandschaft.
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