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@ -58,14 +58,17 @@ Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine ferne Zukunftsvision mehr, sonder
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Im Rahmen der Tagung "[Religion Reloaded? Religiöse Bildung in einer vernetzten Welt](https://rpt25.ch/ki-und-religionspaedagogik/)" im Juni 2025 in Luzern wurde im Workshop "KI und Religionspädagogik" von Referentin Birte Platow darüber diskutiert. Corinna Ullmann vom Comenius-Institut war dabei und teilt hier ihre Dokumentation des Workshops.
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**1. Ein nachdenklicher Blick in die Zukunft – Was kommt auf uns zu?**
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Ausgangspunkt war Max Tegmarks visionärer Text Life 3.0, der fragt: In welchem Verhältnis stehen Mensch und Maschine? Vom bloßen „Human Performance“ der 1960er Jahre bis hin zur Vision, den Menschen selbst nachzubilden oder gar zu übertreffen – die technologische Entwicklung scheint keinen Halt zu kennen.
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Doch wer programmiert eigentlich mit welcher ethischen Orientierung? Der Satz „Ihr könnt uns vertrauen, wir haben die Theologin in der Ethikkommission“ schafft vertrauen und gibt Anlass zur Reflexion.
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**2. Transformationsprozesse im Blick**
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Die Digitalisierung verändert die Lernumgebungen tiefgreifend – formal, informell und semiformell. Oft übersehen werden gerade jene Bildungsräume außerhalb klassischer Curricula, in denen junge Menschen tagtäglich digitale Medien nutzen. Die Postbank Digitalstudie 2023 zeigt: Jugendliche verbringen im Schnitt 63,7 Stunden pro Woche online.
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**3. Was steckt dahinter? – KI als Basistechnologie in der Bildung**
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Birte Platow war in drei Ländern: China, Israel und USA zu Gast. Sie hat dort Distopie und Utopie erlebt.
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Israel: Tutorielle Systeme wurden als Utopie erfahren – begleitend, unterstützend, menschenzentriert.
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@ -76,11 +79,14 @@ China: Dort überzeugte das System zunächst durch Effizienz – doch birgt es d
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KI ist kein Add-on mehr – sie ist grundlegende Infrastruktur:
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- Data Mining
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- Learning Analytics
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Anwendungen (adapt. Lernsoftware, Tutoring/Assistenz, automatische Assessment, Scoring, Grading) bringen neue Möglichkeiten – aber auch neue Herausforderungen. Wer entscheidet, was bewertet wird – und wie?
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**4. Menschenbilder im Widerstreit – Technik vs. Theologie**
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In der Diskussion um KI prallen unterschiedliche Menschenbilder aufeinander:
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- Der Mensch als Wetware – ein biologisches System, das optimiert werden kann.
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@ -94,10 +100,12 @@ In der Diskussion um KI prallen unterschiedliche Menschenbilder aufeinander:
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Technologische Diskurse tendieren zu Reduktion und Optimierung. Die Aussage „Wir machen Technik – über gut oder schlecht entscheidet der Anwender“ verlagert ethische Verantwortung. Doch genau hier setzt Religionspädagogik an.
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**5. Der USP der Religionspädagogik: Das jüdisch-christliche Menschenbild**
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Religionspädagogik denkt nicht technikfeindlich, aber theologisch fundiert. Der Mensch ist nach Gen 1,27 als Ebenbild Gottes geschaffen – mit Würde, Freiheit und Verantwortung.
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Er ist wie Gott, aber nicht Gott – eine Grenze, die die KI-Logik nicht kennt.
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**Theologische Perspektiven:**
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Der Mensch ist Potenzialwesen – er hat eine Bestimmung, aber nicht völlige Verfügbarkeit.
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Es braucht Räume der Unverfügbarkeit – Erfahrungen, Gefühle, Transzendenz.
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@ -107,6 +115,7 @@ Fehlbarkeit ist kein Defizit, sondern ein anthropologisches Privileg.
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Gerade in einer Zeit algorithmischer Optimierung braucht es eine Kultur der Fehlertoleranz, in der Scheitern Lernchance und Menschlichkeit bedeutet.
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**6. Schlussgedanken: Neue Rollen für die Religionspädagogik**
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Die Religionspädagogik muss sich neu positionieren:
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- Welche Lernprozesse können an KI delegiert werden – und welche nicht?
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