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2025-04-15 15:13:46 +00:00

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https://schema.org/ ScholarlyArticle https://oer.community/evangelisches-labor Open Net - Der Weg zu einem offenen Netzwerk evangelischer Bildungsräume Ein Gespräch zwischen Greg Elson (GEP) und Jörg Lohrer (Comenius-Institut) eröffnet Perspektiven auf dezentrale Bildungs- und Medienarchitekturen im protestantischen Raum. Es geht um die Befreiung der Daten, die Ermöglichung partizipativer Infrastrukturen und das gemeinsame Entwerfen eines offenen Netzwerkraums - dem Evangelischen Labor oder eines Open Net. de https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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Jörg Lohrer https://orcid.org/0000-0002-9282-0406 Person
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Comenius-Institut https://ror.org/025e8aw85 Organization
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Greg Elson Person
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Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik Organization
Netzwerkarchitektur
Protokollbasiertes Denken
OpenNet
Partizipation
Publishing-Cockpit
Evangelisches Labor
Interoperabilität
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2025-04-15
Jörg Lohrer
Greg Elson
Open Net - Der Weg zu einem offenen Netzwerk evangelischer Bildungsräume
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true greg-und-joerg-we-are-open.png Greg Elson (Gemeinschaftswerk evangelische Publizistik) und Jörg Lohrer (Comenius-Institut) mit Schriftzug 'We are open' - Screenshot Zoom-Videokonferenz)
Wie könnte ein evangelisches Labor aussehen, das dezentrale digitale Infrastrukturen für Bildung und Publizistik ermöglicht? Ein exploratives Gespräch zwischen Greg Elson (GEP) und Jörg Lohrer (Comenius-Institut) eröffnet Möglichkeitsräume und skizziert das Potenzial vernetzter Zukunft im protestantischen Bildungsraum. evangelisches-labor
Digitalisierung
Religion und Medien
Vernetzung
Plattformen
OER
UX Design

Vom Gemeindebrief zur Protokollarchitektur: Wie sich Bildungsräume vernetzen lassen

Was zunächst als Dialog über Personalfragen begann, entwickelte sich zu einer dichten Exploration gemeinsamer Möglichkeitsräume: Greg Elson und Jörg Lohrer sprachen über die Zukunft evangelischer Bildungs- und Medienarbeit nicht im Modus der Institutionenpflege, sondern in der Logik von Plattformen und Netzwerken.

Perspektivenwechsel: Vom System zur Schnittstelle

Zentral war dabei die Einsicht: Zukünftige Bildungsräume werden nicht mehr von Systemarchitekturen getragen, sondern von anschlussfähigen Schnittstellen. Statt Inhalte zu kontrollieren, gelte es, partizipative Infrastrukturen zu entwerfen. Die Rede war von JSON-Dateien als Ausgangspunkt, vom "Publishing-Cockpit" als neuer Benutzeroberfläche, und von einer konsequenten Trennung zwischen Inhalts- und Metadatenebene, die sich jeweils an überführbaren Standards orientieren sollen.

Open Net und/oder das evangelische Labor: Ort, Idee, Netzwerk

Eine Idee nahm dabei im Gespräch zunehmend Gestalt an: das Evangelische Labor. Ein Ort, der Entwicklung nicht nur erlaubt, sondern als Inkubator ermöglicht, hervorbringt und Entstehungsprozesse unterstützt. Der Begriff wurde offen diskutiert nicht exklusiv protestantisch, sondern reformatorisch inspiriert. Jörg betonte: „Was du alleine nicht schaffst, dazu verbünde dich mit anderen.“ Das Labor versteht sich nicht als Institution, sondern als Ermöglichungsstruktur, offen für unterschiedliche Akteure, Aufgaben und Horizonte.

OpenNet als Bewegung: Visualisierung von Interaktionsräumen

Der Projektname „OpenNet“ wurde mehrfach erwähnt als Denkrahmen, als Arbeitstitel, als mögliches Vehikel für gemeinsames Sichtbarwerden. Was wäre, wenn wir nicht nur „Landkarten“ evangelischer Websites erstellen, sondern auch deren Verbindungslinien? Nicht die Geodaten interessieren, sondern die funktionalen Beziehungen. „The map is not the territory“ dieser Satz des Philosophen Alfred Korzybski scheint uns gleichsam Leitmotiv einer Entwicklungsperspektive, die nicht nur die Repräsentation religionsbezogener Bildung und Mediendistribution im Blick hat sondern vielmehr den Fokus auf die gemeinschaftlichen Erarbeitungsprozesse und kooperativen Kompetenzaufbau in einer Kultur der Digitalität verlagert.

Die Befreiung der Daten

Greg brachte es auf den Punkt: „Bevor wir mit KI anfangen können, müssen wir erstmal die Daten befreien.“ Gemeint ist damit die Überwindung von proprietären Content-Management-Systemen, die Inhalte verkapseln und Teilhabe verhindern. Erst wenn Inhalte maschinenlesbar, interoperabel und offen verfügbar sind, kann Partizipation entstehen. Erst dann lohnt es sich, über künstliche Intelligenz, Empfehlungssysteme oder semantische Suchverfahren zu sprechen.

Rollen, Broker und Beteiligungspotenziale

Beide Gesprächspartner reflektierten ihre Rollen nicht als Projektleiter klassischer Prägung, sondern als Broker in emergenten Netzwerken. Es geht um Antizipation, Resonanz, Enablement. Greg betonte den Bedarf an UX-Design, das niedrigschwellig Zugänge schafft. Jörg verwies auf das Potenzial von Ehrenamtlichen, Pensionierten oder Menschen in Care-Situationen: „Die Netzwerklogik könnte Beteiligung auch für jene ermöglichen, die sonst von aktiver Teilgabe behindert werden.“

Rechtsform, Vertrauensräume und föderales Commitment

Damit aus Ideen tragfähige Strukturen entstehen, braucht es auch institutionelle Rückbindung. Es wurde überlegt, wie eine geeignete Rechtsform aussehen könnte, um das Evangelische Labor oder einen Open Net Inkubator langfristig zu sichern nicht als zentrales Organ, sondern als vernetzenden Hub mit föderaler Legitimität. Vertrauen, nicht Kontrolle, soll das tragende Prinzip sein.

Ausblick: Das zukünftig Mögliche

„Das eigentlich Wirkliche ist das zukünftig Mögliche“. Unsere Ideen stehen noch am Anfang als Idee, als Narrativ, als Bewegung. Aber es wächst, mit jeder Resonanz, jeder Gesprächseinladung, jeder Community, die sich anschließt. Der nächste Schritt? Vielleicht ein erstes Dummy-Netzwerk. Vielleicht ein Manifest. Vielleicht nur ein Icon. Hauptsache: offen.


„Wir wollen nicht durch Geschlossenheit ins Breite, sondern durch Breite zur Profilentwicklung.“ Jörg
„Ein Netzwerk ist nur so stark wie die Beziehungen, die es trägt.“ Greg