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phillipangelina 2025-03-04 11:44:21 +00:00
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@ -64,19 +64,19 @@ Erstes Treffen mit dem gesamten FOERBICO-Team am 5. August 2024
![](comenius-institut-logo.png)
![](joerg-lohrer.jpg)
![](/unser-team/JoergLohrer.jpg)
### Jörg Lohrer
Jörg ist Projektkoordinator und unterstützt das Community-Management.
![](gina-buchwald-chassee.jpg)
![](/unser-team/GinaBuchwaldChassee.jpg)
### Gina Buchwald-Chassée
Gina unterstützt das Projekt im Community-Management und ist für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
![](ludger-sicking.jpg)
![](/unser-team/LudgerSicking.jpg)
### Ludger Sicking
@ -85,7 +85,7 @@ Ludger hat Mathematik und Sonderpädagogik studiert und arbeitet u. a. als Softw
![](Goethe-Universitaet_Frankfurt_Logo.png)
![](laura-moessle.jpg)
![](/unser-team/LauraMoessle.jpg)
### Dr. Laura Mößle
@ -93,7 +93,7 @@ Laura ist promovierte Religonspädagogin und ist als wissenschaftliche Mitarbeit
![](Friedrich-Alexander-Universitaet_Erlangen-Nuernberg_Logo.png)
![](phillip-angelina.jpg)
![](/unser-team/PhillipAngelina.jpg)
### Phillip Angelina

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@ -0,0 +1,89 @@
---
#commonMetadata:
'@context': https://schema.org/
creativeWorkStatus: Published
type: LearningResource
name: OEP ist nunmal eine Praxis
description: >-
Im Dezember 2024 war Phillip Angelina aus dem FOERBICO Team zu Besuch bei der
OER-Werkstatt von digiLL in Bochum.
license: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
creator:
- givenName: Phillip
familyName: Angelina
id: https://orcid.org/0000-0002-6905-5523
type: Person
affiliation:
name: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
id: https://ror.org/00f7hpc57
type: Organization
keywords:
- OER
- OEP
- Openness
- Open Educational Recourses
- Open Educational Practices
inLanguage:
- de
about:
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n544
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n545
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- https://w3id.org/kim/educationalLevel/level_A
- https://w3id.org/kim/educationalLevel/level_C
datePublished: '2025-01-13'
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author:
- Phillip Angelina
title: OEP ist nunmal eine Praxis
cover:
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image: kreativtisch-ausschnitt.jpg
hiddenInSingle: true
summary: |
Vom 10. bis zum 11. Dezember 2024 fand eine OER-Werkstatt eines unserer Partnerprojekte digiLL_COM in Bochum statt. Phillip vom FOERBICO-Team nahm daran teil und berichtet in diesem Beitrag über seine Erfahrungen. Zudem geht er der Frage nach, um was es sich bei Open Educational Practices (OEP) handelt.
url: oer-werkstatt-digill-com-projekt
---
## Werkstatt-Prinzip
Es gab viele kleine Tischgruppen, die an verschiedenen kleineren und größeren OER-Projekten arbeiten konnten. Es ermöglicht Menschen schnell in die Praxis zu kommen und miteinander kollaborativ zu arbeiten. Es gab zu verschiedensten Themen Expert:innen, die auch kurze *lightning-Talks* angeboten haben und sonst als Unterstützung für die Arbeitsgruppen dienten. [digiLL](https://digill.de/) ermöglichte einen Raum, in dem Menschen ins Tun kommen konnten. Teilnehmende waren Studierende, Lehrkräfte, Wissenschaftler:innen und Menschen die in anderen Formen in der Bildungsarbeit tätig sind.
![Unsere OER-Werkstatt](oer-werkstatt.jpg)
## Was ist eigentlich OEP?
Open Educational Practices beinhalten mehr als *nur* Materialien, die unter einer offenen Lizenz verfügbar sind. *Openness* ist in dem Fall ein Sammelbegriff der neben Ressourcen auch Praktiken, Arbeitsweisen und auch Technologien beinhaltet. Das Teilen von Wissen und Expertise trägt zu offenen Communities bei und ermöglicht OEP. [(Van Allen & Kratz 2023: 1f.)](http://dx.doi.org/10.25304/rlt.v31.2829)
OEP sind für Cronin:
> »...collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners« [(Cronin 2017: 4)](https://www.irrodl.org/index.php/irrodl/article/view/3096).
OEP richtet den Fokus auf eine Prozessorientierung und somit weg von einer Materialorientierung [(Van Allen & Kratz 2023: 2)](http://dx.doi.org/10.25304/rlt.v31.2829).
> »Open pedagogy deconstructs the traditional studentteacher relationship by providing space for and empowering students to actively engage in dialogue about concepts, curation of resources and co-creation of content« [(Van Allen & Kratz 2023: 4)](http://dx.doi.org/10.25304/rlt.v31.2829).
OEP erlaubt einen pädagogischen Wandel in der Lehrende und Lernende Co-Ersteller:in werden für das zu lernende Thema. Damit ändert sich der Fokus von einem klassischen Lehrenden-Lernenden Verhältnis hin zu einer Lerncommunity, oder auch eine Community of Practice [(Geeser 2007: 37ff.)](https://www.olcos.org/cms/upload/docs/olcos_roadmap.pdf). Diese Definition und Ausführung zeigt aber auch, dass es sich bei OEP nicht um eine spezielle pädagogische Praktik, sondern um eine Grundhaltung des Lehrens und Lernens handelt. Dies macht OEP auch sehr schwierig greifbar und wir von FOERBICO sowie andere Projekte, die zu OERs und OEPs forschen fragen sich: wie kommen wir von OER zu OEP? In ihrer Studie hält auch Cronin fest, dass OEP als Begriff und Konzept unbekannt ist [(Cronin 2017: 8)](https://www.irrodl.org/index.php/irrodl/article/view/3096).
Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen unserer qualitativen Erhebung, in denen nicht allen Interview-Teilnehmer:innen das Konzept bekannt war. Eine Erklärung kann darin liegen, dass OEP noch relativ neu ist und Menschen, die mit OER arbeiten, gerne von offenen Lernformen reden. Eine andere Möglichkeit kann aber auch darin liegen, dass OEP ein doch sehr theoretisches und nicht immer fassbares Konzept ist. Eine OER-Werkstatt wie die von digiLL zeigt, wie sich OEP in der Praxis gestalten lassen kann, zugleich können auch Formen von Cafés oder Fortbildungen Möglichkeiten sein, um OEP zu leben. Dieser Punkt kann nicht stark genug betont werden, denn OEP fordert zu einer neu gelebten Praxis heraus.
### OEP-Landkarte
Wie können wir individuelles Lernen mit OER fördern und zugleich OEP unterstützen? Ein Startup, das versucht OEP zu ermöglichen, ist [Learngraph](learngraph.org). Mit ihrer Lernkarte wollen sie Abhilfe schaffen. Man muss es sich als ein Googlemaps fürs Lernen vorstellen. Lernende können ihren Startweg und ihr Ziel eingeben, also ihren aktuellen Kenntnisstand und ihr Lernziel und Learngraph zeigt Menschen verschiedene Lernwege, die genommen werden können. Zudem soll eine Vernetzung mit anderen Mitlernenden oder Expert:innen ermöglicht werden, damit eine *temporäre* Community of Practice entstehen kann.
Innerhalb unserer Gruppe haben wir viele Ideen gesammelt, um zu überlegen wie man die technischen Grundlagen didaktisch ausgestalten kann. Es kam auch zur Sprache, dass OEP als Konzept nicht so bekannt ist, aber auch die Hürden, die so einem innovativen Projekt strukturell im Wege stehen.
## Weitere Themen die diksutiert wurden
### OER und der Goldstandard
Weitere Diskussionen, die sich im Laufe der Tage ereigneten, drehten sich um die Chancen und Hürden von OER. Hier gab es viele Punkte die jeweils ihre eigenen Beiträge verdienen würden. Besprochene Themen waren:
- Schule als ein System, welches Kräfte so bündelt, dass Lehrende leider nicht die Kapazitäten haben um sich in neue Arbeitsformen oder Systemen auseinander setzen.
- Der Goldstandard, welcher vor allem individuelle Erstellende überfordern kann, insbesondere im Bezug auf rechtliche Expertise-Mangel und Zeitressourcen, führt dazu, dass Menschen Material gar nicht oder zumindest nicht unter OER veröffentlichen.
- OER können neue Lern- und Prüfungsmöglichkeiten im universitären Kontext bieten, was gerade in Zeiten von KI zum Erlernen der 21. Century Skills relevant wird.
- Zudem wurde eine Frage aufgebracht, die mich wirklich zum Nachdenken über OER gebracht hat: *Wird in Zukunft nicht eigentlich das Remixen, also das Vermischen immer wichtiger*? Dabei geht es um den wichtigen Aspekt, ob nicht gerade dieser Punkt für OER-User:innen erleichtert werden muss.
- In einem weiteren Austausch zu OEP kam die Frage auf, ob es den Begriff OEP wirklich brauche, da viele dies in der Praxis anscheinend nicht fehlen würde und digitales Lernen häufig auf dieser Grundlage stattfände. Ein nennenswerter Punkt gegen diesen Einwand war, dass auf struktureller Ebene eine bessere theoretische Fundierung von OEP helfen könne von einer *Prozessorientierung zur Ergebnisorientierung* zu kommen.
![Ein kleiner Kreativtisch um sich Inspiration zu holen und den Gedanken ihren freien Lauf zu lassen](kreativtisch.jpg)
## Resümee
Alles in allem bot die OER-Werkstatt von digill_com viele Möglichkeiten OER zu erstellen, weiterzuentwickeln und förderte den Austausch innerhalb der Community. Viele Impulse aber auch offene Fragen konnte man mitnehmen. Die Werkstatt kann als gelebte OEP zusammengefasst werden, so schwer dieser Begriff wissenschaftlich festzuhalten ist, eröffnete die Werkstatt das Erleben von OEP, indem man es tat.

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@ -0,0 +1,145 @@
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#commonMetadata:
'@context': https://schema.org/
creativeWorkStatus: Published
type: LearningResource
name: >-
Gemeinsam die Bildungszukunft gestalten: Dezentrale OEP und OER als
Wegbereiter
description: >-
Einladung zum offenen Denken und Handeln in der Bildungsgemeinschaft. Der
Beitrag diskutiert, warum eine dezentrale Infrastruktur für Open Educational
Resources (OER) und Open Educational Practices (OEP) notwendig ist, um
nachhaltige, resiliente und interoperable Bildungsräume zu schaffen. Dabei
wird das Potenzial des Nostr-Protokolls für Bildungsnetzwerke beleuchtet.
license: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
id: https://oer.community/dezentrale-oep-oer
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- givenName: Jörg
familyName: Lohrer
id: https://orcid.org/0000-0002-9282-0406
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name: Comenius-Institut
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- givenName: Steffen
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type: Person
affiliation: ''
keywords:
- OER
- OEP
- Dezentrale Bildung
- Interoperabilität
- Nostr
inLanguage:
- de
about:
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n052
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n079
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n544
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https://oer.community/dezentrale-oep-oer/dezentrale-oep-oer.png
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- https://w3id.org/kim/hcrt/text
- https://w3id.org/kim/hcrt/web_page
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- https://w3id.org/kim/educationalLevel/level_A
datePublished: '2025-03-04'
#staticSiteGenerator:
author:
- Jörg Lohrer
- Steffen Rörtgen
- Bastian Granas
title: 'Gemeinsam die Bildungszukunft gestalten: Dezentrale OEP und OER als Wegbereiter'
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image: https://oer.community/dezentrale-oep-oer/dezentrale-oep-oer.png
caption: "Ein in den Sand gezeichneter Strauß mit den Buchstaben 'OER' ein Sinnbild für offene Bildung und freien Wissensaustausch. Die Wortspiel-Verbindung zu 'Nostr' (das dezentralisierte Kommunikationsprotokoll) liegt nahe: 'Nostr' klingt wie ein Teil von 'Ostrich' (Englisch für Strauß). So wie der Ichthys-Fisch einst als geheimes Erkennungszeichen diente, steht dieses Symbol für eine Gemeinschaft, die Wissen offen teilt frei, unabhängig und widerstandsfähig."
alt: "Ein in den Sand gezeichneter Strauß mit den Buchstaben 'OER' ein Sinnbild für offene Bildung und freien Wissensaustausch. Die Wortspiel-Verbindung zu 'Nostr' (das dezentralisierte Kommunikationsprotokoll) liegt nahe: 'Nostr' klingt wie ein Teil von 'Ostrich' (Englisch für Strauß). So wie der Ichthys-Fisch einst als geheimes Erkennungszeichen diente, steht dieses Symbol für eine Gemeinschaft, die Wissen offen teilt frei, unabhängig und widerstandsfähig."
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summary: |
Einladung zum offenen Denken und Handeln in der Bildungsgemeinschaft. Der Beitrag diskutiert, warum eine dezentrale Infrastruktur für Open Educational Resources (OER) und Open Educational Practices (OEP) notwendig ist, um nachhaltige, resiliente und interoperable Bildungsräume zu schaffen. Dabei wird das Potenzial des Nostr-Protokolls für Bildungsnetzwerke beleuchtet.
url: dezentrale-oep-oer
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# Gemeinsam die Bildungszukunft gestalten: Dezentrale OEP und OER als Wegbereiter
*Einladung zum offenen Denken und Handeln in der Bildungsgemeinschaft*
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### **Warum wir eine neue Perspektive brauchen**
Die aktuelle digitale Bildungslandschaft gleicht einem Flickenteppich isolierter Plattformen, die zwar öffentlich zugänglich, aber jeweils unterschiedlich verortet und mit verschiedenen Laufzeiten finanziert als große Einzelprojekte im digitalen Raum stehen.
Diese „Datensilos“ verhindern nicht nur die Auffindbarkeit von Ressourcen und ihre gemeinschaftliche Weiternutzung, sondern gefährden auch die Nachhaltigkeit offener Bildung: Wenn Fördergelder auslaufen, verschwinden mit den Plattformen nicht nur Materialien sondern auch wertvolle Nutzerinteraktionen wie Kommentare, Sammlungen und auch die kollaborativen Weiterentwicklungen der Bildungsmaterialien aus den Communities.
Doch Bildung sollte resilient sein unabhängig von politischen oder finanziellen Rahmenbedingungen und gewissermaßen auch von der Plattform, auf der man gerade agiert.
Hier setzt die Vision eines **dezentralen Datenraums** an: Statt zentraler Kontrolle verteilt er Daten auf viele Akteure, fördert Interoperabilität sowie Datensouveränität der Nutzer:innen und ermöglicht neue Geschäftsmodelle.
Inspiriert vom Messaging Protokoll "[Nostr](https://nostr.how/de/what-is-nostr)" ursprünglich für zensurresistente soziale Netzwerke entwickelt könnte so eine Infrastruktur entstehen, die Offenheit, Teilhabe und Vernetzung ins Zentrum stellt.
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### Von OER zu OEP: Offenheit als Haltung
**Open Educational Resources (OER)** als frei verfügbare Bildungsmaterialien sind nur der erste Schritt.
Echte **Open Educational Practices (OEP)** umfassen eine Kultur des Teilens, kollaboratives Lernen und demokratische Bildungsprozesse.
Wie [Kerstin Mayrberger betont, geht es bei OEP im Kern um „Demokratiebildung](https://blog.bildungsserver.de/open-educational-practices-ist-viel-mehr-als-nur-der-einsatz-von-open-educational-resources/)“: Lernende und Lehrende gestalten gemeinsam Inhalte, hinterfragen Strukturen und entwickeln kritisches Denken.
Doch dafür braucht es mehr als nur frei lizenzierte Materialien. Es braucht (freie) Infrastrukturen, die:
1. **Partizipation ermöglichen**: Nutzer:innen behalten die Kontrolle über ihre Daten und Interaktionen.
2. **Resilienz schaffen**: Dezentrale Speicherung verhindert den „Stecker-Ziehen-Effekt“.
3. **Vernetzung fördern**: Plattformübergreifende Zusammenarbeit wird zur Norm, nicht zur Ausnahme.
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### Wie Nostr die Bildungsinfrastruktur revolutionieren könnte
Die technische Grundlage für vernetzte Bildung sollte also nicht analog zu Systemen entwickelt werden, deren Grundlage ist, Nutzer und Inhalte (oft ökonomisch gewollt) an sich zu binden.
Stattdessen sollte sie strukturell so angelegt sein, die digitale Vernetzung, die wir uns für die Bildung wünschen, bereits grundlegend zu enthalten.
Wir suchen somit nicht nach lokalen Softwarelösungen für die Organisation von OER- und OEP-Communities, sondern nach grundlegenden Technologieansätzen, die diese Anforderungen erfüllen können.
Dadurch rücken neben den Schnittstellenlösungen, die Plattformen entwickeln müssen, um künftig anschlussfähig zu sein, zunehmend die zugrunde liegenden Protokolle für Zusammenarbeit und vernetzte Bildung in den Fokus einer Entwicklung, wenn diese auf Wirkung und Nachhaltigkeit angelegt sein soll.
Das [Nostr-Protokoll](https://nostr.how/de/what-is-nostr) erfüllt diese grundlegenden Anforderungen:
- **Clients & Relays**: Bildungsplattformen agieren als Clients, die mit Relays (dezentralen Servern) verbunden sind. Jede Institution kann eigene Relays betreiben, die Daten synchronisieren ähnlich wie E-Mails über verschiedene Provider versendet werden.
- **Events & Schlüsselpaare**: Lernmaterialien, Kommentare oder Sammlungen werden als „Events“ gespeichert, signiert mit kryptografischen Schlüsseln. So bleibt die Urheberschaft nachvollziehbar, ohne zentrale Autorität.
- **Interoperabilität & Erweiterbarkeit**: Das Protokoll ist modular aufgebaut, sodass verschiedene Eventtypen integriert werden können. So könnten Metadatenstandards wie das [Allgemeine Metadatenprofil (AMB)](https://dini-ag-kim.github.io/amb/latest/) abgebildet werden, um die Publikation und den Konsum von Bildungsmetadaten plattformübergreifend zu erleichtern.
**Beispiel**: Eine Lehrkraft erstellt auf [MUNDO](https://mundo.schule/) eine Merkliste zu „Nachhaltigkeit“. Dieses Event wird via Nostr-Relays an [WirLernenOnline](https://wirlernenonline.de/) übertragen die Liste ist somit auf Relays im Nostr-Netzwerk verfügbar. Selbst wenn MUNDO und WirLernenOnline offline gehen würden, wäre die Merkliste weiterhin verfügbar, da sie nicht auf der Plattform, sondern auf einem (oder mehreren) Relay(s) liegt.
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### Chancen für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit
Ein dezentraler Datenraum fördert nicht nur technische Resilienz, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit:
- **Qualitätssicherung durch Crowdsourcing**: Da Nutzer:innen nicht mehr durch Plattformgrenzen künstlich getrennt werden, können sie übergreifend miteinander und mit Ressourcen interagieren und sich darüber austauschen. Ihr sozialer Graph kann dabei ähnlich dem „Circle of Trust“ der norwegischen [NDLA](https://doi.org/10.25656/01:16993)-Plattform - genutzt werden, um die Relevanz von Ressourcen algorithmisch einzuordnen.
- **Monetarisierung ohne Abhängigkeit**: Services wie Metadaten-Anreicherung oder Premium-Relays (für personalisierte Feeds, zusätzliche Materialien) können monetarisierbar auf dem Protokoll abgebildet werden und könnten zusätzliche Einnahmequellen bieten, während die Infrastruktur gemeinfrei bleibt .
- **Empowerment kleiner Akteure**: Lokale und kleinere Initiativen, die bis heute (2025!) nicht in der Lage sind, sich und ihre Materialien selbst in die öffentliche Bildungsinfrastruktur einzubringen, erhalten erweiterte Möglichkeiten.
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### Aufruf zum Mitgestalten
Die Umsetzung dieser Vision lebt von der Gemeinschaft. Inspiriert von Projekten wie [ReliLab](https://relilab.org/relilab/) oder [SynLLOER](https://synlloer.blogs.uni-hamburg.de/), laden wir ein:
1. **Erprobt die Dezentralität**: Testet den **Proof of Concept** „[EduFeed](https://www.edufeed.org/)“, der Nostr für Bildungsmetadaten nutzt.
2. **Denkt infrastrukturübergreifend**: Entwickelt OER nicht im Silo, sondern integriert sie in dezentrale Netzwerke.
3. **Engagiert euch politisch**: Fordert Fördergelder für offene Protokolle statt proprietärer Plattformen.
Wie [Niels Winkelmann im Digilog.Blog ](https://digilog.blog/2024/01/08/oep-groesser-denken/)schreibt: „OEP systemisch zu denken ist der Wind in den Segeln für eine Vision offener Bildung“ .
Lasst uns gemeinsam die Segel setzen dezentral, partizipativ und zukunftssicher!
:sailboat: "[for a race we must win](https://www.team-malizia.com/news/the-message-behind-our-slogan-a-race-we-must-win)"