From 33a8f9697c6bf496f7d635494bc662aa8582b877 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Thu, 9 Oct 2025 08:07:45 +0000 Subject: [PATCH] 2025-10-06-Reformation/index.md aktualisiert --- 2025-10-06-Reformation/index.md | 19 ++++++++++--------- 1 file changed, 10 insertions(+), 9 deletions(-) diff --git a/2025-10-06-Reformation/index.md b/2025-10-06-Reformation/index.md index 84d0d6c5c..567905b3d 100644 --- a/2025-10-06-Reformation/index.md +++ b/2025-10-06-Reformation/index.md @@ -3,14 +3,15 @@ ### Wenn Thesen viral gehen „Hier stehe ich – und poste!“ Diese humorvolle Umdeutung von Luthers berühmtem Zitat bildet den Ausgangspunkt einer Unterrichtseinheit für den evangelischen Religionsunterricht der Jahrgangsstufen 7/8. -Schüler:innen versetzen sich in Martin Luther hinein und erstellen einen Instagram-Post aus seiner Perspektive – mit Text, Bild und Hashtags. +Schüler:innen versetzen sich in Martin Luther hinein und erstellen einen Instagram-Post aus seiner Perspektive – mit Text, Bild und Hashtags. > [Kurze Rückfrage, machen sie das in Insta oder erstellen sie Posts für die klasse mit Bookcreator oder so?] Die Idee verbindet historisch-theologische Bildung mit digitaler Medienkompetenz: Wie hätte Luther seine reformatorische Botschaft heute kommuniziert? Und was bedeutet Glaubensfreiheit in einer vernetzten Welt? ### Freiheit im Glauben – Reformation als Befreiungserfahrung Im Zentrum der Reformation steht Luthers Entdeckung der Rechtfertigung allein aus Gnade (sola gratia). Nicht menschliche Leistung, sondern göttliche Gnade befreit den Menschen – von Angst, Selbstoptimierung und religiösem Leistungsdenken. Diese Einsicht prägt auch den heutigen Religionsunterricht: -„Ich bin angenommen – nicht weil ich perfekt bin, sondern weil Gott mich liebt.“ +„Ich bin angenommen – nicht weil ich perfekt bin, sondern weil Gott mich liebt.“ > ["Ich bin angenommen!" Finde ich vielleicht sogar als Aussage stärker. Da könnten sogar die SuS überlegen welche theologischen Gründe eine Rolle spielen: Liebe, Geschöpflichkeit, Würde, Zuspruch...] +> [Aus dieser Erkenntnis heraus, konnte Luther die Kraft ziehen, auch gegen Widrigkeiten "Ich" zu sagen.] Im Instagram-Post können Lernende diese Botschaft kreativ ausdrücken – mit Hashtags wie #SolaGratia #FreiheitImGlauben #HierSteheIch So wird Theologie nicht nur vermittelt, sondern kommunikativ erlebt. @@ -18,29 +19,29 @@ So wird Theologie nicht nur vermittelt, sondern kommunikativ erlebt. Die Unterrichtsidee greift zentrale Konzepte auf, die in der aktuellen kirchengeschichts- und religionsdidaktischen Diskussion betont werden: 1) Emotionale Beteiligung und performatives Lernen Lernprozesse werden vertieft, wenn Lernende sich handelnd und emotional in historische Perspektiven hineinversetzen. -Der Instagram-Post ist ein narrativer Zugang, der Empathie und Identifikation ermöglicht. +Der Instagram-Post ist ein narrativer Zugang, der Empathie und Identifikation ermöglicht. > [Ist der Post der narrative Zugang oder die Erstellung des Posts? Weil so verstehe ich es, dass es bereits einen Post gibt.] 2) Dekonstruktives und rekonstruktives Lernen Wie bei der Arbeit mit historischen Avataren gilt auch hier: Nicht nur nacherzählen, sondern kritisch rekonstruieren. Lernende fragen: Wie sah Luther seine Welt? Welche Konflikte prägten ihn? Wie wäre das heute? Damit entwickeln sie historisches und theologisches Urteilsvermögen. 3) Multiperspektivität und Ambivalenz -Luther wird nicht als „Influencer-Held“ präsentiert, sondern als ambivalente Persönlichkeit mit Spannungen zwischen Mut, Glaube und Konflikten (z. B. mit Kirche, Autorität, Antijudaismus). +Luther wird nicht als „Influencer-Held“ präsentiert, sondern als ambivalente Persönlichkeit mit Spannungen zwischen Mut, Glaube und Konflikten (z. B. mit Kirche, Autorität, Antijudaismus). > [Die Auseinandersetzung mit den Folgen seiner Schriften, führt zudem auch zu einem Bewusstsein, dass Worte, Schriften und Posts Macht besitzen.] Das schützt vor Vereinfachung und fördert Geschichtsbewusstsein. 4) Digitale Bildung und Medienreflexion Social Media wird nicht unkritisch genutzt, sondern reflektiert: -Welche Verantwortung trägt, wer öffentlich Glauben kommuniziert? -Wie beeinflussen Algorithmen religiöse Diskurse? +Welche Verantwortung trägt, wer > [der statt wer?] öffentlich Glauben kommuniziert? +Wie beeinflussen Algorithmen religiöse Diskurse? > ["Aller Wut klickt gut"] Wo liegen Chancen und Risiken digitaler Verkündigung? #### Diese vier didaktischen Leitlinien verankern die Aufgabe theologisch, historisch und medienpädagogisch. ## Luther hatte kein Instagram, kein TikTok – und ging trotzdem viral. -Im Herbst 1517 verbreiteten sich seine 95 Thesen in Windeseile über ganz Europa. Kein Algorithmus, kein Livestream, sondern der Buchdruck machte die Reformation zum ersten viralen Ereignis der Geschichte. +Im Herbst 1517 verbreiteten sich seine 95 Thesen in Windeseile über ganz Europa. Kein Algorithmus, kein Livestream, sondern der Buchdruck >[verständliche Thesen und Karrikaturen] machte>[n] die Reformation zum ersten viralen Ereignis der Geschichte. Das Projekt „Luther als Influencer“ überträgt diesen Gedanken in den Religionsunterricht der Jahrgangsstufen 7/8. Schüler:innen versetzen sich in Luthers Perspektive und gestalten einen Instagram-Post, der seine Botschaften, Gefühle und Konflikte in die Gegenwart übersetzt. ### Didaktische Umsetzung: Reformation kommunizieren – heute -Die Aufgabe „Luther als Influencer“ greift zentrale Prinzipien kirchengeschichtlicher Bildung auf – und übersetzt sie in konkrete Unterrichtshandlungen. +Die Aufgabe „Luther als Influencer“ greift zentrale Prinzipien kirchengeschichtlicher Bildung auf – und übersetzt sie in konkrete Unterrichtshandlungen. > [Sollten hier ein paar Beispiele stehen: Auseinandersetzung mit einem Thema, Position beziehen, Diskutieren und Urteilen.] So wird Reformation nicht nur erinnert, sondern erlebt und reflektiert. ### Kommunikatives Lernen: Reformation als Medienereignis -Damals: Der Buchdruck machte Luthers Botschaften viral. Seine Flugschriften und Lieder waren die Social-Media-Beiträge des 16. Jahrhunderts. +Damals: Der Buchdruck machte Luthers Botschaften viral. Seine Flugschriften und Lieder waren die Social-Media-Beiträge des 16. Jahrhunderts. > [Sie waren für die breite Masse zugänglich und verständlich.] Heute: Jugendliche kommunizieren über Reels, Stories und Posts. Konkret im Unterricht: Lehrkräfte lassen Lernende untersuchen, wie Luther Medien genutzt hat (Flugblätter, Bibelübersetzung, Streitgespräche).