Updates von Steffen & Ludger
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b228060876
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### **Warum wir eine neue Perspektive brauchen**
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Die aktuelle digitale Bildungslandschaft gleicht einem Flickenteppich isolierter Plattformen, die zwar öffentlich zugänglich, aber jeweils unterschiedlich verortet und mit verschiedenen Laufzeiten finanziert als große Einzelprojekte im digitalen Raum stehen. Diese „Datensilos“ verhindern nicht nur die Auffindbarkeit von Ressourcen und ihre gemeinschaftliche Weiternutzung, sondern gefährden auch die Nachhaltigkeit offener Bildung: Wenn Fördergelder auslaufen, verschwinden oft nicht nur Materialien sondern auch wertvolle Nutzerinteraktionen wie Kommentare, Sammlungen und auch die kollaborativen Weiterentwicklungen der Bildungsmaterialien aus den Communities.[^oerzuoep]
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[^oerzuoep]: Krüger, Nicole and Lüthi, Gabriela. "Von Open Educational Resources zu Open EducationalPractices: der community-geleitete OER-Ansatz der ZHAW Hochschulbibliothek" Bibliothek Forschung und Praxis, vol. 47, no. 2, 2023, pp. 357-369. https://doi.org/10.1515/bfp-2023-0001
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Doch Bildung sollte resilient sein – unabhängig von politischen oder finanziellen Rahmenbedingungen.
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Die aktuelle digitale Bildungslandschaft gleicht einem Flickenteppich isolierter Plattformen, die zwar öffentlich zugänglich, aber jeweils unterschiedlich verortet und mit verschiedenen Laufzeiten finanziert als große Einzelprojekte im digitalen Raum stehen.
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Diese „Datensilos“ verhindern nicht nur die Auffindbarkeit von Ressourcen und ihre gemeinschaftliche Weiternutzung, sondern gefährden auch die Nachhaltigkeit offener Bildung: Wenn Fördergelder auslaufen, verschwinden mit den Plattformen nicht nur Materialien sondern auch wertvolle Nutzerinteraktionen wie Kommentare, Sammlungen und auch die kollaborativen Weiterentwicklungen der Bildungsmaterialien aus den Communities.[^oerzuoep]
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Hier setzt die Vision eines **dezentralen Datenraums** an: Statt zentraler Kontrolle verteilt er Daten auf viele Akteure, fördert Interoperabilität und ermöglicht neue Geschäftsmodelle. Inspiriert vom Nostr-Protokoll – ursprünglich für zensurresistente soziale Netzwerke entwickelt – könnte eine Infrastruktur entstehen, die Offenheit, Teilhabe und Vernetzung ins Zentrum stellt.[^nostr-wasist]
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[^oerzuoep]: Krüger, Nicole and Lüthi, Gabriela. "Von Open Educational Resources zu Open Educational Practices: Der community-geleitete OER-Ansatz der ZHAW Hochschulbibliothek" Bibliothek Forschung und Praxis, vol. 47, no. 2, 2023, pp. 357-369. https://doi.org/10.1515/bfp-2023-0001
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Doch Bildung sollte resilient sein – unabhängig von politischen oder finanziellen Rahmenbedingungen und gewissermaßen auch von der Plattform, auf der ich gerade agiere.
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Hier setzt die Vision eines **dezentralen Datenraums** an: Statt zentraler Kontrolle verteilt er Daten auf viele Akteure, fördert Interoperabilität sowie Datensouveränität der Nutzer:innen und ermöglicht neue Geschäftsmodelle.
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Inspiriert vom Messaging Protokoll "Nostr" – ursprünglich für zensurresistente soziale Netzwerke entwickelt – könnte eine Infrastruktur entstehen, die Offenheit, Teilhabe und Vernetzung ins Zentrum stellt.[^nostr-wasist]
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### Von OER zu OEP: Offenheit als Haltung
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**Open Educational Resources (OER)** als frei verfügbare Bildungsmaterialien sind nur der erste Schritt. Echte **Open Educational Practices (OEP)** umfassen eine Kultur des Teilens, kollaboratives Lernen und demokratische Bildungsprozesse. Wie Kerstin Mayrberger betont, geht es bei OEP im Kern „Demokratiebildung“[^demokratiebildung]: Lernende und Lehrende gestalten gemeinsam Inhalte, hinterfragen Strukturen und entwickeln kritisches Denken.
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**Open Educational Resources (OER)** als frei verfügbare Bildungsmaterialien sind nur der erste Schritt.
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Echte **Open Educational Practices (OEP)** umfassen eine Kultur des Teilens, kollaboratives Lernen und demokratische Bildungsprozesse.
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Wie Kerstin Mayrberger betont, geht es bei OEP im Kern um „Demokratiebildung“[^demokratiebildung]: Lernende und Lehrende gestalten gemeinsam Inhalte, hinterfragen Strukturen und entwickeln kritisches Denken.
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[^demokratiebildung]: Kerstin Mayrberger, Professorin für Lehren und Lernen an der Hochschule mit dem Schwerpunkt Mediendidaktik an der Universität Hamburg, im [Interview aus 2019](https://blog.bildungsserver.de/open-educational-practices-ist-viel-mehr-als-nur-der-einsatz-von-open-educational-resources/)
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Doch dafür braucht es mehr als freie Lizenzen. Es braucht Infrastrukturen, die:
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Doch dafür braucht es mehr als nur frei lizenzierte Materialien. Es braucht (freie) Infrastrukturen, die:
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1. **Partizipation ermöglichen**: Nutzer:innen behalten die Kontrolle über ihre Daten und Interaktionen.
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2. **Resilienz schaffen**: Dezentrale Speicherung verhindert den „Stecker-Ziehen-Effekt“.
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3. **Vernetzung fördern**: Plattformübergreifende Zusammenarbeit wird zur Norm, nicht zur Ausnahme.
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@ -25,31 +34,40 @@ Doch dafür braucht es mehr als freie Lizenzen. Es braucht Infrastrukturen, die:
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### Wie Nostr die Bildungsinfrastruktur revolutionieren könnte
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Die technische Grundlage für vernetzte Bildung sollte also nicht analog zu Plattformlogiken organisiert werden, sondern in seiner Struktur darauf angelegt sein, die digitale Vernetzung, die wir uns für die Bildung wünschen, bereits in seiner Grundkonstruktion mitzubringen. Wir suchen somit nicht nach lokalen Softwarelösungen für die Organisation von OER- und OEP-Communities sondern nach globalen Vereinbarungsmöglichkeiten. Dadurch rücken nach den Schnittstellenlösungen, die Plattformen entwickeln müssen um künftig anschlussfähig zu sein, zunehmend die zugrunde liegenden Protokolle für Zusammenarbeit und vernetzte Bildung in den Fokus einer Entwicklung, wenn sie auf Wirkung und Nachhaltigkeit angelegt sein will.
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Das Nostr-Protokoll[^nostr-wasist] zeigt dabei in seiner Konstruktion diese Vision für realisierbar:
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Die technische Grundlage für vernetzte Bildung sollte also nicht analog zu Systemen entwickelt werden, deren Grundlage ist, Nutzer und Inhalte (oft öknomoisch gewollt) an sich zu binden.
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Stattdessen sollte sie strukturell so angelegt sein, die digitale Vernetzung, die wir uns für die Bildung wünschen, bereits grundlegend zu enthalten.
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Wir suchen somit nicht nach lokalen Softwarelösungen für die Organisation von OER- und OEP-Communities sondern nach grundlegenden Technologieansätzen, die diese Anforderungen erfüllen können.
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Dadurch rücken nach den Schnittstellenlösungen, die Plattformen entwickeln müssen um künftig anschlussfähig zu sein, zunehmend die zugrunde liegenden Protokolle für Zusammenarbeit und vernetzte Bildung in den Fokus einer Entwicklung, wenn sie auf Wirkung und Nachhaltigkeit angelegt sein will.
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Das Nostr-Protokoll[^nostr-wasist] erfüllt diese grundlegenden Anforderungen:
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- **Clients & Relays**: Bildungsplattformen agieren als Clients, die mit Relays (dezentralen Servern) verbunden sind. Jede Institution kann eigene Relays betreiben, die Daten synchronisieren – ähnlich wie E-Mails über verschiedene Provider versendet werden.
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- **Events & Schlüsselpaare**: Lernmaterialien, Kommentare oder Sammlungen werden als „Events“ gespeichert, signiert mit kryptografischen Schlüsseln. So bleibt die Urheberschaft nachvollziehbar, ohne zentrale Autorität.
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- **Interoperabilität**: Metadatenstandards wie das [Allgemeine Metadatenprofil (AMB)](https://dini-ag-kim.github.io/amb/latest/) lassen sich nahtlos integrieren, sodass Suchmaschinen wie [OERSI](https://oersi.org) plattformübergreifend agieren können.
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- **Interoperabilität & Erweiterbarkeit**: Das Protokoll ist modular aufgebaut, sodass verschiedene Eventtypen integriert werden können. So könnten Metadatenstandards wie das [Allgemeine Metadatenprofil (AMB)](https://dini-ag-kim.github.io/amb/latest/) abgebildet werden, um die Publikation und den Konsum von Bildungsmetadaten plattformübergreifend zu erleichtern.
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[^nostr-wasist]: [Nostr-Protokoll erklärt](https://nostr.how/de/what-is-nostr)
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**Beispiel**: Eine Lehrkraft erstellt auf [MUNDO](https://mundo.schule/) eine Merkliste zu „Nachhaltigkeit“. Dieses Event wird via Nostr-Relays an [WirLernenOnline](https://wirlernenonline.de/) übertragen – die Liste ist überall verfügbar, selbst wenn MUNDO offline geht .
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**Beispiel**: Eine Lehrkraft erstellt auf [MUNDO](https://mundo.schule/) eine Merkliste zu „Nachhaltigkeit“. Dieses Event wird via Nostr-Relays an [WirLernenOnline](https://wirlernenonline.de/) übertragen – die Liste ist somit auf Relays im Nostr-Netzwerk verfügbar. Selbst wenn MUNDO und WirLernenOnline offline gehen würden, wäre die Merkliste weiterhin verfügbar, da sie nicht auf der Plattform, sondern auf einem (oder mehreren) Relay(s) liegt.
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### Chancen für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit
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Ein dezentraler Datenraum fördert nicht nur technische Resilienz, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit:
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- **Qualitätssicherung durch Crowdsourcing**: Nutzer:innen bewerten Ressourcen, Algorithmen priorisieren vertrauenswürdige Quellen – ähnlich dem „Circle of Trust“ der norwegischen NDLA[^ndla]-Plattform.
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- **Qualitätssicherung durch Crowdsourcing**: Da Nutzer:innen nicht mehr durch Plattformgrenzen künstlich getrennt werden, können sie übergreifend miteinander und mit Ressourcen interagieren und sich darüber austauschen. Ihr sozialer Graph kann dabei – ähnlich dem „Circle of Trust“ der norwegischen NDLA[^ndla]-Plattform - genutzt werden, um die Relevanz von Ressourcen algorithmisch einzuordnen.
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[^ndla]: Müller, Frank J.: Chancen und Herausforderungen staatlich finanzierter, frei verfügbarer Bildungsmaterialien (OER) am Beispiel der Plattform ndla.no in Norwegen. Ein Weg zu mehr Inklusion? Hamburg : Verlag ZLL21 e.V. 2019, 75 S. - [DOI: 10.25656/01:16993](https://doi.org/10.25656/01:16993)
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- **Monetarisierung ohne Abhängigkeit**: Services wie Metadaten-Anreicherung oder Premium-Relays (für schnellere Datenübertragung) schaffen Einnahmequellen, während die Infrastruktur gemeinfrei bleibt .
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- **Empowerment kleiner Akteure**: Lokale Initiativen können ihre Materialien ohne technische Hürden in den Datenraum einbringen und so Sichtbarkeit erlangen.
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- **Monetarisierung ohne Abhängigkeit**: Services wie Metadaten-Anreicherung oder Premium-Relays (für personalisierte Feeds, zusätzliche Materialien) können monetarisierbar auf dem Protokoll abgebildet werden und könnten zusätzliche Einnahmequellen bieten, während die Infrastruktur gemeinfrei bleibt .
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- **Empowerment kleiner Akteure**: Lokale und kleinere Initiativen können bis heute (2025!) sich und ihre Materialien nicht selbst in die öffentliche Bildungsinfrastruktur einbringen.
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### Aufruf zum Mitgestalten
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Die Umsetzung dieser Vision lebt von der Gemeinschaft. Inspiriert von Projekten wie [ReliLab](https://relilab.org/relilab/) oder [SynLLOER](https://synlloer.blogs.uni-hamburg.de/), laden wir ein:
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1. **Erprobt die Dezentralität**: Testet den Proof of Concept „[EduFeed](https://www.edufeed.org/)“, der Nostr für Bildungsmetadaten nutzt.
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1. **Erprobt die Dezentralität**: Testet den **Proof of Concept** „[EduFeed](https://www.edufeed.org/)“, der Nostr für Bildungsmetadaten nutzt.
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2. **Denkt infrastrukturübergreifend**: Entwickelt OER nicht im Silo, sondern integriert sie in dezentrale Netzwerke.
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3. **Engagiert euch politisch**: Fordert Fördergelder für offene Protokolle statt proprietärer Plattformen.
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