From bb13a97eaacea66f4c7ccd53a2f859dc8e1d6eb7 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 10:33:38 +0000 Subject: [PATCH 01/25] 2024-11-12-Bibel_OER.md --- Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 37 +++++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 37 insertions(+) create mode 100644 Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md diff --git a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md new file mode 100644 index 0000000..a87a0d2 --- /dev/null +++ b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -0,0 +1,37 @@ +# Ist die Bibel eigentlich *open*? + +Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. +Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich ‚open‘? Können biblische Texte für OER, also für Bildungmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, verwendet werden? + +--- +## Schmerzhafte Antwort: *Nein* +Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. +Auch auf der Plattform bibelserver.com findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: +„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). + +## Was bedeutet *Openness*? +Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizensierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich verwahren, verwenden, verarbeiten, vermischen und verbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). +Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: +> „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). + +Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit der Bibel nicht vereinbart werden. Denn ein Grundgedanke von OEP ist nach Cronin: +> „… collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners” ([Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). + +## Chancen einer offenen Lizenz +Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine Traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). +Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen ([vgl. Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. + +## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis +Allerdings – so ist es Gang und Gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. + +## Perspektiven +Wie bereits erwähnt ist es möglich, um eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein verarbeiten und vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. +Eine andere Möglichkeit die biblische Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. +### Offene Bibel +Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: +> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +### Die diffBibel +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER Materialien spezifisch erwähnt: +> „Hier finden Sie eine stetig wachsende und frei verfügbare OER-Sammlung (Open Educational Resources) von biblischen Texten für die Grundschule und Sekundarstufe I, die in drei unterschiedlich komplexen Übertragungen vorliegen - die wichtigsten biblischen Texte dreifach differenziert!“ [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). + +Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. -- 2.34.1 From d6e225daada351c7807fa7804d5b490d403bfddf Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 10:34:23 +0000 Subject: [PATCH 02/25] Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index a87a0d2..68641f0 100644 --- a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -1,7 +1,7 @@ # Ist die Bibel eigentlich *open*? Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. -Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich ‚open‘? Können biblische Texte für OER, also für Bildungmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, verwendet werden? +Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, verwendet werden? --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* -- 2.34.1 From 4bf7af33ad99ebc3a9d3db49d0ecaa0031880a60 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: buchwaldchassee Date: Tue, 12 Nov 2024 10:51:44 +0000 Subject: [PATCH 03/25] Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 25 ++++++++++++++----------- 1 file changed, 14 insertions(+), 11 deletions(-) diff --git a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 68641f0..7b1da0b 100644 --- a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -1,16 +1,17 @@ # Ist die Bibel eigentlich *open*? -Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. -Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, verwendet werden? +Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material dazu, wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. +Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungsmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, bedenkenlos verwendet werden? --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* -Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. -Auch auf der Plattform bibelserver.com findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: +Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. + +Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: „ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). ## Was bedeutet *Openness*? -Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizensierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich verwahren, verwenden, verarbeiten, vermischen und verbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). +Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: > „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). @@ -18,20 +19,22 @@ Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtli > „… collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners” ([Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). ## Chancen einer offenen Lizenz -Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine Traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). +Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen ([vgl. Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. ## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis -Allerdings – so ist es Gang und Gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. +Allerdings – so ist es gang und gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, um eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein verarbeiten und vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. -Eine andere Möglichkeit die biblische Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein Verarbeiten und Vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. +Eine andere Möglichkeit die biblischen Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. + ### Offene Bibel Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: > „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). + ### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER Materialien spezifisch erwähnt: +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER-Materialien spezifisch erwähnt: > „Hier finden Sie eine stetig wachsende und frei verfügbare OER-Sammlung (Open Educational Resources) von biblischen Texten für die Grundschule und Sekundarstufe I, die in drei unterschiedlich komplexen Übertragungen vorliegen - die wichtigsten biblischen Texte dreifach differenziert!“ [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). -Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. +Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes Arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. -- 2.34.1 From 004982ab0e573e0ff597cca387d07c3bea1c63d2 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 13:17:25 +0000 Subject: [PATCH 04/25] Test.md --- Blog/Ornder/Test.md | 2 ++ 1 file changed, 2 insertions(+) create mode 100644 Blog/Ornder/Test.md diff --git a/Blog/Ornder/Test.md b/Blog/Ornder/Test.md new file mode 100644 index 0000000..527517d --- /dev/null +++ b/Blog/Ornder/Test.md @@ -0,0 +1,2 @@ +# Dies ist ein Test +---- \ No newline at end of file -- 2.34.1 From d445c54cb95469820fe4001f6a4e07468ac33e14 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 13:19:18 +0000 Subject: [PATCH 05/25] revert 004982ab0e573e0ff597cca387d07c3bea1c63d2 revert Test.md --- Blog/Ornder/Test.md | 2 -- 1 file changed, 2 deletions(-) delete mode 100644 Blog/Ornder/Test.md diff --git a/Blog/Ornder/Test.md b/Blog/Ornder/Test.md deleted file mode 100644 index 527517d..0000000 --- a/Blog/Ornder/Test.md +++ /dev/null @@ -1,2 +0,0 @@ -# Dies ist ein Test ----- \ No newline at end of file -- 2.34.1 From 526642d428c6d07ec1a95db51c6b8c20963468c2 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 13:24:35 +0000 Subject: [PATCH 06/25] 2024-11-12-Bibel_OER.md --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 40 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 40 insertions(+) create mode 100644 Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md new file mode 100644 index 0000000..7b1da0b --- /dev/null +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -0,0 +1,40 @@ +# Ist die Bibel eigentlich *open*? + +Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material dazu, wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. +Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungsmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, bedenkenlos verwendet werden? + +--- +## Schmerzhafte Antwort: *Nein* +Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. + +Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: +„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). + +## Was bedeutet *Openness*? +Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). +Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: +> „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). + +Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit der Bibel nicht vereinbart werden. Denn ein Grundgedanke von OEP ist nach Cronin: +> „… collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners” ([Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). + +## Chancen einer offenen Lizenz +Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). +Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen ([vgl. Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. + +## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis +Allerdings – so ist es gang und gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. + +## Perspektiven +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein Verarbeiten und Vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. +Eine andere Möglichkeit die biblischen Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. + +### Offene Bibel +Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: +> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). + +### Die diffBibel +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER-Materialien spezifisch erwähnt: +> „Hier finden Sie eine stetig wachsende und frei verfügbare OER-Sammlung (Open Educational Resources) von biblischen Texten für die Grundschule und Sekundarstufe I, die in drei unterschiedlich komplexen Übertragungen vorliegen - die wichtigsten biblischen Texte dreifach differenziert!“ [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). + +Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes Arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. -- 2.34.1 From 538ab870fd92fc054e6e8d7cf5fb65e67d6fc6b4 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 12 Nov 2024 13:25:02 +0000 Subject: [PATCH 07/25] =?UTF-8?q?Blog/Blog/2024-11-12-Bibel=5FOER.md=20gel?= =?UTF-8?q?=C3=B6scht?= MIME-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=UTF-8 Content-Transfer-Encoding: 8bit --- Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 40 ------------------------------- 1 file changed, 40 deletions(-) delete mode 100644 Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md diff --git a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md deleted file mode 100644 index 7b1da0b..0000000 --- a/Blog/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ /dev/null @@ -1,40 +0,0 @@ -# Ist die Bibel eigentlich *open*? - -Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material dazu, wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. -Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungsmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, bedenkenlos verwendet werden? - ---- -## Schmerzhafte Antwort: *Nein* -Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. - -Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: -„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). - -## Was bedeutet *Openness*? -Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). -Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: -> „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). - -Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit der Bibel nicht vereinbart werden. Denn ein Grundgedanke von OEP ist nach Cronin: -> „… collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners” ([Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). - -## Chancen einer offenen Lizenz -Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). -Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen ([vgl. Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. - -## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis -Allerdings – so ist es gang und gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. - -## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein Verarbeiten und Vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. -Eine andere Möglichkeit die biblischen Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. - -### Offene Bibel -Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). - -### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER-Materialien spezifisch erwähnt: -> „Hier finden Sie eine stetig wachsende und frei verfügbare OER-Sammlung (Open Educational Resources) von biblischen Texten für die Grundschule und Sekundarstufe I, die in drei unterschiedlich komplexen Übertragungen vorliegen - die wichtigsten biblischen Texte dreifach differenziert!“ [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). - -Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes Arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. -- 2.34.1 From 5f243139cee0cd592e6a45fd9869f4387e650126 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 12 Nov 2024 15:22:42 +0000 Subject: [PATCH 08/25] =?UTF-8?q?Textbausteine=20bearbeitet=20+=20hinzugef?= =?UTF-8?q?=C3=BCgt=20und=20Platzhalter=20f=C3=BCr=20die=20Antwort=20von?= =?UTF-8?q?=20dt.=20Bibelgesellschaft?= MIME-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=UTF-8 Content-Transfer-Encoding: 8bit --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 30 +++++++++++++++--------------- 1 file changed, 15 insertions(+), 15 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 7b1da0b..7ff448e 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -1,7 +1,7 @@ # Ist die Bibel eigentlich *open*? Es ist November. Bald beginnt die Adventszeit und Lehrpersonen oder pädagogische Fachkräfte greifen gerne auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament zurück, um die Adventszeit in ihrer Schule oder Kita zu gestalten. Die Bibel gehört zum Grundelement religiöser Bildungsprozesse und viele Didaktiker:innen entwickeln spannendes Material dazu, wie man mit der Bibel zielgruppenorientiert arbeiten kann. -Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungsmaterial, das unter einer offenen Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, bedenkenlos verwendet werden? +Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel eigentlich *open*? Können biblische Texte für OER, also für Bildungsmaterial, das unter einer offenen CC-Lizenz steht und mit anderen frei geteilt werden kann, bedenkenlos verwendet werden? --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* @@ -10,31 +10,31 @@ Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängig Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: „ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). -## Was bedeutet *Openness*? -Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist dies von großer Bedeutung. Zwar ist das digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material hinsichtlich der 5 V-Freiheiten , nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten darf (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). +## Was bedeutet eigentlch *Openness*? +Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: > „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). - -Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit der Bibel nicht vereinbart werden. Denn ein Grundgedanke von OEP ist nach Cronin: -> „… collaborative practices that include the creation, use, and reuse of OER, as well as pedagogical practices employing participatory technologies and social networks for interaction, peer-learning, knowledge creation, and empowerment of learners” ([Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). +Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit den derzeitigen lizenzrechtlichen Bestimmungen der großen Bibelverlage nicht vereinbart werden. Denn nach Cronin sind die Grundelemente von OEP nicht nur kollaborative Praktiken, die die Erstellung, Nutzung und Wiederverwendung von OER umfassen, sondern auch pädagogische Praktiken, die partizipative Technologien und soziale Netzwerke für Interaktion, Peer-Learning, Wissensaufbau und die Befähigung der Lernenden nutzen (vgl. [Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). ## Chancen einer offenen Lizenz -Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt eine traditionelle Lizenzierung, eine solche Herangehensweise mit traditionellen Medien wie beispielsweise der Bibel nicht ([Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). -Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen ([vgl. Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. +Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildungsmedien und Lernartefakte verändern und wieder neu veröffentlichen zu können (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 255](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511); [Wiley & Hilton 2018](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Obwohl digitale Medien eine solche Arbeit ermöglichen, erlaubt das traditionelle Lizenzierungssystem einen solchen Ansatz mit traditionellen Medien wie der Bibel nicht. (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 257](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). +Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (vgl. OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der sog. offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. ## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis -Allerdings – so ist es gang und gäbe – werden selbstverständlich Bildungsmaterialien mit der Bibel erstellt, geteilt und weitergegeben. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen hierbei vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); [Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. +Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“ Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Es bleibt jedoch fraglich, ob ein Verarbeiten und Vermischen des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für offene Bildungspraktiken religionspädagogischen Arbeitens dar. -Eine andere Möglichkeit die biblischen Texte für OER zu verwenden, bieten beispielsweise die folgenden Projekte. +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort ist... +Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. +Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. folgende Projekte ### Offene Bibel Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Hier stehen verschiedene Versionen des Bibeltextes bereit: eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache ### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die diffBibel. Hier wird die Idee einer Bibel für OER-Materialien spezifisch erwähnt: -> „Hier finden Sie eine stetig wachsende und frei verfügbare OER-Sammlung (Open Educational Resources) von biblischen Texten für die Grundschule und Sekundarstufe I, die in drei unterschiedlich komplexen Übertragungen vorliegen - die wichtigsten biblischen Texte dreifach differenziert!“ [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die sog. *diffBibel* [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. -Beide Projekte bieten sogar drei Versionen zu den jeweiligen Bibelstellen an. Bei der offenen Bibel findet man eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache und bei der diffBibel drei verschiedene Fassungen für differenziertes Arbeiten in der Schule. Es bestehen jedoch zwei Hürden. Die erste Hürde erkennt man bereits bei dem Beispieltext auf der Homepage der offenen Bibel. Der bekannte Text Psalm 23, begegnet einem in unbekannten Wortlaut. Eine weitere Hürde besteht darin, dass diese Bibeln noch nicht fertig sind, das heißt wenn man nach spezifischen Bibelstellen sucht, kann es sein, dass es gerade diese nicht zur Verfügung stehen. +Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. + +Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. -- 2.34.1 From c60b17359aca5ab7a53daa70598d82c9f76ab7ee Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:44:27 +0000 Subject: [PATCH 09/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 3 ++- 1 file changed, 2 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 7ff448e..0544324 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -37,4 +37,5 @@ Eine weitere Möglichkeit bietet auch die sog. *diffBibel* [die diffBibel](http: Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. -Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. +Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. +Zum Schluss möchten wir noch eine spannende Materialempfehlung geben, die perfekt in die bevorstehende Weihnachtszeit passt: Der weihnachtliche Bibel-Escape-Room [Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Licht](https://relilab.org/ruescape/) von Corinna Ullmann und Friederike Wenisch zeigt auf kreative Weise, wie man die Bibel lizenzkonform nutzen kann. Obwohl es sich nicht um OER im klassischen Sinne handelt, da die Materialien mit Canva erstellt wurden, sind alle Materialien frei verfügbar. -- 2.34.1 From a007820c22e3a672c3d87dc19f4b7990f6d8491a Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:45:56 +0000 Subject: [PATCH 10/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 0544324..218b2f6 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -33,7 +33,7 @@ Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu v > „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Hier stehen verschiedene Versionen des Bibeltextes bereit: eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache ### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die sog. *diffBibel* [die diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die sog. [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. -- 2.34.1 From 9e63d6cf4235dee47f1e618fb11dabfa1046bf48 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:46:50 +0000 Subject: [PATCH 11/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 ++-- 1 file changed, 2 insertions(+), 2 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 218b2f6..f4e2b2d 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -29,11 +29,11 @@ Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. folgende Projekte ### Offene Bibel -Die sog. *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: +Die *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: > „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Hier stehen verschiedene Versionen des Bibeltextes bereit: eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache ### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die sog. [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. -- 2.34.1 From a83cbaf13f7e3f3069313826640b83e295a4f70a Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:49:00 +0000 Subject: [PATCH 12/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 7 ++++--- 1 file changed, 4 insertions(+), 3 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index f4e2b2d..43b9362 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -5,10 +5,11 @@ Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel ei --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* -Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: „Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. +Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: +>„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: -„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +>„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). ## Was bedeutet eigentlch *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). @@ -21,7 +22,7 @@ Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildun Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (vgl. OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der sog. offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. ## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis -Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* ([vgl. Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“ Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. +Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort ist... -- 2.34.1 From fb4b036907a9c22e445f3df256a1e1aaf65d15d3 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:49:49 +0000 Subject: [PATCH 13/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 3 ++- 1 file changed, 2 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 43b9362..7d39cea 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -6,7 +6,8 @@ Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel ei --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: ->„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. +>„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). -- 2.34.1 From a0e52178a9d7cd15fce6c4db0f566d8e62f6856a Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:51:27 +0000 Subject: [PATCH 14/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 +++- 1 file changed, 3 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 7d39cea..2f50147 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -7,15 +7,17 @@ Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel ei ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: >„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). + Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). -## Was bedeutet eigentlch *Openness*? +## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: > „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). + Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz gegenüber den aktuellen lizenzrechtlichen Regelungen der großen Bibelverlage. Gerade der Gedanke von *Openness*, kollaborativem Arbeiten und offenen Bildungspraktiken kann mit den derzeitigen lizenzrechtlichen Bestimmungen der großen Bibelverlage nicht vereinbart werden. Denn nach Cronin sind die Grundelemente von OEP nicht nur kollaborative Praktiken, die die Erstellung, Nutzung und Wiederverwendung von OER umfassen, sondern auch pädagogische Praktiken, die partizipative Technologien und soziale Netzwerke für Interaktion, Peer-Learning, Wissensaufbau und die Befähigung der Lernenden nutzen (vgl. [Cronin 2017: 4](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). ## Chancen einer offenen Lizenz -- 2.34.1 From 88846acb9d8c14307781aa2a0fba2561185e6dd1 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Wed, 13 Nov 2024 09:53:33 +0000 Subject: [PATCH 15/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 +++- 1 file changed, 3 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 2f50147..add6254 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -42,4 +42,6 @@ Eine weitere Möglichkeit bietet auch die [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. -Zum Schluss möchten wir noch eine spannende Materialempfehlung geben, die perfekt in die bevorstehende Weihnachtszeit passt: Der weihnachtliche Bibel-Escape-Room [Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Licht](https://relilab.org/ruescape/) von Corinna Ullmann und Friederike Wenisch zeigt auf kreative Weise, wie man die Bibel lizenzkonform nutzen kann. Obwohl es sich nicht um OER im klassischen Sinne handelt, da die Materialien mit Canva erstellt wurden, sind alle Materialien frei verfügbar. + +### Bibel-Escape-Room +Zum Schluss möchten wir eine spannende Materialempfehlung geben, die perfekt in die bevorstehende Weihnachtszeit passt: Der weihnachtliche Bibel-Escape-Room [Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Licht](https://relilab.org/ruescape/) von Corinna Ullmann und Friederike Wenisch zeigt auf kreative Weise, wie man die Bibel lizenzkonform nutzen kann. Obwohl es sich nicht um OER im klassischen Sinne handelt, da die Materialien mit Canva erstellt wurden, sind alle Materialien frei verfügbar. -- 2.34.1 From 32e9e02de2752c157c3a152cc037cb8f11c71be0 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Mon, 18 Nov 2024 18:57:39 +0000 Subject: [PATCH 16/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 +--- 1 file changed, 1 insertion(+), 3 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index add6254..786f1e7 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -28,9 +28,7 @@ Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Ler Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort ist... -Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. -Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. folgende Projekte +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort ist Die Antwort fällt etwas ausführlicher aus, so wird wie bereits erwähnt erklärt, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen ersucht werden müssten. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachrichtbibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber keine der genannten Übersetzungen unter diese gestellt. Grundsätzlich sei eine Lizenz welche den Anforderung der 5V-Freiheiten genüge nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen welcher unter die Public Domain fallen oder folgende Projekt. ### Offene Bibel Die *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -- 2.34.1 From 543ee760cc61cbf79b147a1d3d0ff1a73fd54acc Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Mon, 18 Nov 2024 19:03:39 +0000 Subject: [PATCH 17/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 786f1e7..aae1cc4 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -39,7 +39,7 @@ Eine weitere Möglichkeit bietet auch die [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. -Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. +Offene Lizenzen bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Die offene Bibel kann beispielsweise in der Wortwahl von vertrauten Übersetzungen abweichen, was den Wiedererkennungswert mancher Texte mindert. Das liegt u.a. daran, dass sich in der für Schüler:innen am ehesten geeigneten 'Lesefassung' deutlich interpretierende Übersetzungen finden, die um der Verdeutlichung der Interpretation willen den Ursprungstext verändert ausdrücken. So findet sich auf der Homepage der offenen Bibel der bekannte Psalm 23 - allerdings in einem unbekannten Wortlaut. Zudem sind die Bibelprojekte noch unvollständig, so dass Nutzer:innen nicht bei allen Bibelversen fündig werden. Dennoch bleibt die Vision bestehen, diese Sammlungen weiter auszubauen und so langfristig eine umfassende und zugängliche Bibelquelle für vielfältige Bildungszwecke zu schaffen. ### Bibel-Escape-Room Zum Schluss möchten wir eine spannende Materialempfehlung geben, die perfekt in die bevorstehende Weihnachtszeit passt: Der weihnachtliche Bibel-Escape-Room [Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Licht](https://relilab.org/ruescape/) von Corinna Ullmann und Friederike Wenisch zeigt auf kreative Weise, wie man die Bibel lizenzkonform nutzen kann. Obwohl es sich nicht um OER im klassischen Sinne handelt, da die Materialien mit Canva erstellt wurden, sind alle Materialien frei verfügbar. -- 2.34.1 From da688b87f8358d2066ba24f1eca339699b04a1c3 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 19 Nov 2024 09:42:45 +0000 Subject: [PATCH 18/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index aae1cc4..0961611 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -28,7 +28,7 @@ Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Ler Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort ist Die Antwort fällt etwas ausführlicher aus, so wird wie bereits erwähnt erklärt, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen ersucht werden müssten. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachrichtbibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber keine der genannten Übersetzungen unter diese gestellt. Grundsätzlich sei eine Lizenz welche den Anforderung der 5V-Freiheiten genüge nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen welcher unter die Public Domain fallen oder folgende Projekt. +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort fällt etwas ausführlicher aus, so wird wie bereits erwähnt erklärt, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen ersucht werden müssten. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachrichtbibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber keine der genannten Übersetzungen unter diese gestellt. Grundsätzlich sei eine Lizenz welche den Anforderung der 5V-Freiheiten genüge nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen welcher unter die Public Domain fallen oder folgende Projekte. ### Offene Bibel Die *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -- 2.34.1 From 5278d3348bc3275713e44432276c9a25a44d3580 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: sicking Date: Tue, 19 Nov 2024 13:46:55 +0000 Subject: [PATCH 19/25] nochmal Lauras Sprache... --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 ++-- 1 file changed, 2 insertions(+), 2 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 0961611..0aff4cd 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -25,10 +25,10 @@ Eine offene Lizenz würde neue pädagogische Möglichkeiten eröffnen, um Bildun Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Lernenden kollaborativ zu arbeiten. Im Sinne der 21st Century Skills können Lernende mit Hilfe von OER lernen, sich partizipativ mit biblischen Texten auseinanderzusetzen (vgl. OECD 2019: 16ff.). Im Rahmen der sog. offenen Pädagogik werden die Lernenden zu Wissensproduzent:innen und nicht zu Wissenskonsument:innen (vgl. [Clinton-Liosell 2021: 256](https://doi.org/10.56059/jl4d.v8i2.511)). Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet die Bibel, die als wichtiges Kulturgut und zentrales Element religiöser Bildung gilt, lizenzrechtlich verschlossen bleibt. ## *Dark Reuse* – eine verbreite Praxis -Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Wie bereits erwähnt ist die Rechtslage bei der Bibel komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. +Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“ Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Die rechtliche Situation in Bezug auf die Bibel ist, wie bereits erläutert, komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort fällt etwas ausführlicher aus, so wird wie bereits erwähnt erklärt, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen ersucht werden müssten. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachrichtbibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber keine der genannten Übersetzungen unter diese gestellt. Grundsätzlich sei eine Lizenz welche den Anforderung der 5V-Freiheiten genüge nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen welcher unter die Public Domain fallen oder folgende Projekte. +Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort fällt recht ausführlich aus. So wird, wie wir oben bereits aufgeführt haben, darauf hingewiesen, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen eingeholt werden sollte. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber sich letztlich dafür entschieden, keine der genannten Übersetzungen unter offene Lizenzen zu stellen. Grundsätzlich ist eine Lizenz, die den Anforderungen der 5V-Freiheiten genügt, nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen, die unter die Public Domain fallen und damit gemeinfrei sind oder folgende Projekte: ### Offene Bibel Die *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -- 2.34.1 From b08ff1c9b0a4a7d9bc2412e33d0a79a03a038e07 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 26 Nov 2024 10:11:08 +0000 Subject: [PATCH 20/25] Weitere 'Katholische' Hinweise eingebaut --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 17 ++++++++++------- 1 file changed, 10 insertions(+), 7 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 0aff4cd..578707b 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -5,13 +5,15 @@ Dabei stoßen sie früher oder später auf eine wichtige Frage: Ist die Bibel ei --- ## Schmerzhafte Antwort: *Nein* -Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft zurückgreift. Denn auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft steht: ->„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +Die kurze und schmerzhafte Antwort lautet *Nein*, zumindest wenn man auf gängige und etablierte Versionen der Verlage wie z. B. der Deutschen Bibelgesellschaft oder des Katholischen Bibelwerks zurückgreift. Beispielsweise steht auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft: +>„Unsere Publikationen unterliegen dem Urheberrechtsschutz, daher benötigen Sie für eine Verwendung grundsätzlich eine schriftliche Genehmigung von uns. In bestimmten Fällen ist diese allerdings verzichtbar“ [Deutsche Bibelgesellschaft](https://www.die-bibel.de/lizenzen). Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirche, Mitglieder bzw. Gastmitglieder des ACKs (=Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V.) oder auch für die Verwendung von einzelnen Versen in sozialen Medien mit einem gekürzten Copyrighthinweis. Offene Bildungsmaterialien (OER) werden aber nicht explizit genannt. Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: ->„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). +>„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65). + +Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten [vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). @@ -28,14 +30,15 @@ Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Ler Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“ Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Die rechtliche Situation in Bezug auf die Bibel ist, wie bereits erläutert, komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Wie bereits erwähnt ist es möglich, eine schriftliche Genehmigung für die Verwendung von Bibelstellen in Lehrmaterialien anzufragen. Auch wir haben Kontakt mit der deutschen Bibelgesellschaft aufgenommen, um zu klären, ob eine Bearbeitung und Vermischung des lizenzierten Textes für Bildungszwecke möglich ist. Die Antwort fällt recht ausführlich aus. So wird, wie wir oben bereits aufgeführt haben, darauf hingewiesen, dass für Lehrmaterialien eine Lizenz für die gängigen Übersetzungen eingeholt werden sollte. Die exklusiven Nutzungsrechte der Deutschen Bibelgesellschaft beziehen sich auf die Lutherbibel 1984 und 2017 sowie die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft habe über eine CC-Lizenz nachgedacht, aber sich letztlich dafür entschieden, keine der genannten Übersetzungen unter offene Lizenzen zu stellen. Grundsätzlich ist eine Lizenz, die den Anforderungen der 5V-Freiheiten genügt, nicht möglich. Somit stellt die lizenzrechtliche Regelung der Bibel eine hohe Hürde für eine offene Bildungspraxis in der religionspädagogischen Arbeit dar. Eine andere Möglichkeit, biblische Texte für OER zu nutzen, bieten z.B. ältere Übersetzungen, die unter die Public Domain fallen und damit gemeinfrei sind oder folgende Projekte: +Die lizenzrechtliche Problematik bei der Nutzung geschützter Bibeltexte thematisierte bereits der Kölner Salesianerpater Hatto von Hatzfeld [2016](https://www.domradio.de/artikel/salesianerpater-fordert-freie-lizenz-fuer-einheitsuebersetzung). In seiner Petition forderte er eine freie Lizenz für die Einheitsübersetzung, um die Bibel im digitalen Zeitalter breiter nutzbar zu machen und kreative Projekte wie Apps oder Foren zu fördern. Ziel seiner Initiative war es, die Verbreitung und Nutzung biblischer Texte zu erleichtern, dabei jedoch den Originaltext als solchen erkennbar zu lassen. +Wir haben uns mit den großen Bibelverlagen in Verbindung gesetzt, um die Frage der Bearbeitung und Vermischung von lizenzierten Bibeltexten für Unterrichtszwecke zu klären. In der ausführlichen Antwort der Deutschen Bibelgesellschaft wird betont, dass für Unterrichtsmaterialien eine Lizenz erforderlich ist, insbesondere für die Lutherbibel 1984 und 2017, die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel, da diese unter ausschließlichen Nutzungsrechten stehen. Obwohl eine CC-Lizenz in Erwägung gezogen wurde, hat sich die Deutsche Bibelgesellschaft gegen eine offene Lizenzierung dieser Übersetzungen entschieden. Wir haben auch das Katholische Bibelwerk kontaktiert, aber bisher leider keine Antwort auf unsere Anfrage bezüglich einer offenen Nutzung der Einheitsübersetzung erhalten. Da die geschützten Lizenzen den Anforderungen der 5V-Freiheiten nicht entsprechen, stellt das Lizenzrecht eine erhebliche Hürde für eine offene Bildungsarbeit dar. Eine mögliche Alternative sind unserer Recherche zufolge ältere Übersetzungen, die unter Public Domain fallen oder folgende ambitionierte und vielversprechende Projekte: ### Offene Bibel -Die *offene Bibel* erlaubt den Nutzenden, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: -> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel) (zuletzt geprüft am 04.11.2024). Hier stehen verschiedene Versionen des Bibeltextes bereit: eine Studienfassung, eine Lesefassung und eine Fassung in Leichter Sprache +Die *offene Bibel* ist ein ökumenisches Projekt, das biblische Texte in drei Übersetzungen - einer Studien-, einer Lesefassung und einer in Leichten Sprache - für unterschiedliche Zielgruppen zugänglich macht. Wissenschaftlich fundiert und unter freier Lizenz lädt sie zum Bibelstudium, zur kreativen Bearbeitung und zur Nutzung in verschiedenen Medien ein. Als partizipatives Projekt fördert sie den Dialog zwischen Übersetzenden und Lesenden, um eine möglichst genaue, verständliche und vielseitige Bibelübersetzung zu schaffen. Sie erlaubt den Nutzenden explizit, die Bibelübersetzungen frei zu verwenden: +> „Unsere Bibelübersetzungen sind frei ver­fügbar, dürfen kopiert und weitergegeben oder bearbeitet werden“ [Die Offene Bibel](https://offene-bibel.de/wiki/Willkommen_bei_der_Offenen_Bibel). ### Die diffBibel -Eine weitere Möglichkeit bietet auch die [diffBibel](http://www.diffbibel.de/) (zuletzt geprüft am 12.11.2024). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. +Eine weitere Möglichkeit bietet auch die [diffBibel](http://www.diffbibel.de/). Das Projekt bietet eine OER-Sammlung biblischer Texte in drei Leseschwierigkeitsstufen für die Grundschule und die Sekundarstufe I. Ziel des Projekts ist es, Lernenden mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten den Zugang zu biblischen Texten zu erleichtern und die Bibel möglichst vielen Gruppen zugänglich zu machen. Die Sammlung steht als OER kostenlos zur Verfügung und kann für religiöse Bildungsprozesse eingesetzt werden. Lehrende und Interessierte sind eingeladen, das Projekt mit eigenen Beiträgen zu erweitern und so die Materialsammlung weiter zu ergänzen. Die offene Bibel und die diffBibel sind vielversprechende Ansätze, um biblische Texte für schulische und außerschulische Lernkontexte besser zugänglich zu machen. Beide Projekte stellen Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, die als OER unter einer offenen Lizenz stehen und somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Dies ist besonders für Bildungseinrichtungen und Didaktiker:innen wertvoll, die so biblische Inhalte unkompliziert in ihre Lernsettings integrieren können und dazu beitragen, ein wichtiges Kulturgut lebendig zu halten. -- 2.34.1 From 31dc5b940b82f20d206dcbb54a739bace8195c6f Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 26 Nov 2024 14:08:37 +0000 Subject: [PATCH 21/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 578707b..4c64d4e 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -13,7 +13,7 @@ Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirc Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65). -Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten [vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf). +Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK])(https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). -- 2.34.1 From 37e0bbb91fa1ad0b15bbca6684a16d8fd2b09f47 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 26 Nov 2024 14:09:52 +0000 Subject: [PATCH 22/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 4c64d4e..729dba1 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -13,7 +13,7 @@ Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirc Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65). -Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK])(https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf). +Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). -- 2.34.1 From 31547452e4b4fd60772dddd2c948d0d4569ea0e7 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 26 Nov 2024 14:26:23 +0000 Subject: [PATCH 23/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 4 ++-- 1 file changed, 2 insertions(+), 2 deletions(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 729dba1..569e61a 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -13,7 +13,7 @@ Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirc Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65). -Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du Maria, kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibeltexte außerhalb des Gottesdienstes, für die jedoch eine Lizenz beim Katholischen Bibelwerk erforderlich ist. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). +Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete (wie z.B. das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du, Maria), kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibelverse. Für das Verwenden längerer Passagen ist jedoch eine Lizenzfreigabe beim Katholischen Bibelwerk erforderlich. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). @@ -30,7 +30,7 @@ Neue Technologien und offene didaktische Modelle bieten die Möglichkeit mit Ler Allerdings ist es gängige Praxis, dass Bildungsmaterialien auf Grundlage der Bibel erstellt, geteilt und verbreitet werden. Pädagog:innen in schulischen und außerschulischen Lernorten tun dies allerdings in einer rechtlichen Grauzone und deshalb meist im Verborgenen. OER-Expter:innen sprechen bei informeller Nutzung und Austausch ohne offizielle Genehmigung oder Veröffentlichung vom sog. *Dark Reuse* (vgl.[Baas et al 2019](https://doi.org/10.5334/jime.510); vgl.[Beavan 2018](https://doi.org/10.5944/openpraxis.10.4.889)). *Dark Reuse* prägt den Alltag vieler Lehrender, wenn sie Material erstellen, weitergeben und überarbeitet wiederverwenden. Gründe für diesen „dunklen“ Austausch von Materialien sind rechtliche Unsicherheiten und Einschränkungen, die den öffentlichen Zugang oder die Verbreitung dieser Materialien erschweren. Die rechtliche Situation in Bezug auf die Bibel ist, wie bereits erläutert, komplex. Hinzu kommen verschiedene Übersetzungen, Kommentartexte und weitere Medien, die ihre eigenen Urheberrechtsbestimmungen aufweisen, so dass Lehrpersonen, die diese Materialien verwenden, bearbeiten oder weitergeben, möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen, ohne sich dessen bewusst zu sein. ## Perspektiven -Die lizenzrechtliche Problematik bei der Nutzung geschützter Bibeltexte thematisierte bereits der Kölner Salesianerpater Hatto von Hatzfeld [2016](https://www.domradio.de/artikel/salesianerpater-fordert-freie-lizenz-fuer-einheitsuebersetzung). In seiner Petition forderte er eine freie Lizenz für die Einheitsübersetzung, um die Bibel im digitalen Zeitalter breiter nutzbar zu machen und kreative Projekte wie Apps oder Foren zu fördern. Ziel seiner Initiative war es, die Verbreitung und Nutzung biblischer Texte zu erleichtern, dabei jedoch den Originaltext als solchen erkennbar zu lassen. +Die lizenzrechtliche Problematik bei der Nutzung geschützter Bibeltexte thematisierte bereits der Kölner Salesianer Pater Hatto von Hatzfeld [2016](https://www.domradio.de/artikel/salesianerpater-fordert-freie-lizenz-fuer-einheitsuebersetzung). In seiner Petition forderte er eine freie Lizenz für die Einheitsübersetzung, um die Bibel im digitalen Zeitalter breiter nutzbar zu machen und kreative Projekte wie Apps oder Foren zu fördern. Ziel seiner Initiative war es, die Verbreitung und Nutzung biblischer Texte zu erleichtern, dabei jedoch den Originaltext als solchen erkennbar zu lassen. Wir haben uns mit den großen Bibelverlagen in Verbindung gesetzt, um die Frage der Bearbeitung und Vermischung von lizenzierten Bibeltexten für Unterrichtszwecke zu klären. In der ausführlichen Antwort der Deutschen Bibelgesellschaft wird betont, dass für Unterrichtsmaterialien eine Lizenz erforderlich ist, insbesondere für die Lutherbibel 1984 und 2017, die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel, da diese unter ausschließlichen Nutzungsrechten stehen. Obwohl eine CC-Lizenz in Erwägung gezogen wurde, hat sich die Deutsche Bibelgesellschaft gegen eine offene Lizenzierung dieser Übersetzungen entschieden. Wir haben auch das Katholische Bibelwerk kontaktiert, aber bisher leider keine Antwort auf unsere Anfrage bezüglich einer offenen Nutzung der Einheitsübersetzung erhalten. Da die geschützten Lizenzen den Anforderungen der 5V-Freiheiten nicht entsprechen, stellt das Lizenzrecht eine erhebliche Hürde für eine offene Bildungsarbeit dar. Eine mögliche Alternative sind unserer Recherche zufolge ältere Übersetzungen, die unter Public Domain fallen oder folgende ambitionierte und vielversprechende Projekte: ### Offene Bibel -- 2.34.1 From 4d63d479601b14b67ec215b69de2a2b0d915db91 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: phillipangelina Date: Tue, 26 Nov 2024 14:31:33 +0000 Subject: [PATCH 24/25] Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md aktualisiert --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 569e61a..1309ce6 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -16,7 +16,7 @@ Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet ma Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete (wie z.B. das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du, Maria), kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibelverse. Für das Verwenden längerer Passagen ist jedoch eine Lizenzfreigabe beim Katholischen Bibelwerk erforderlich. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? -Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der 5 V-Freiheiten bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). +Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der [5 V-Freiheiten](https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/) bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). Auch die UNESCO-Definition zu OER streicht die *Openness* hervor: > „Open Educational Resources (OER) are learning, teaching and research materials in any format and medium that reside in the public domain or are under copyright that have been released under an open license, that permit no-cost access, re-use, re-purpose, adaptation and redistribution by others” [(UNESCO 2019: 4)](https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000383205). -- 2.34.1 From 82c74933c0d3bcf2aedb2ecfab6260ea99e02a71 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: lmoessle Date: Tue, 26 Nov 2024 14:45:15 +0000 Subject: [PATCH 25/25] =?UTF-8?q?Link=20erg=C3=A4nzt?= MIME-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=UTF-8 Content-Transfer-Encoding: 8bit --- Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md index 1309ce6..416ac66 100644 --- a/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md +++ b/Blog/2024-11-12-Bibel_OER.md @@ -13,7 +13,7 @@ Diese bestimmten Ausnahmen gelten für Gliedkirchen der evangelischen Landeskirc Auch auf der Plattform [bibleserver.com](https://www.bibleserver.com/) findet man zur Frage nach den Lizenzen folgende Aussage: >„ERF Bibelserver ist eine Online-Plattform, auf der viele verschiedene Bibelübersetzungen angeboten werden. Diese sind in den meisten Fällen urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht vervielfältigt werden. (…) Darüber hinaus können wir dir keine Genehmigungen für die Vervielfältigung bzw. den Abdruck von Bibeltexten erteilen oder dich rechtlich beraten. Möchtest du Bibeltexte über unsere Plattform hinaus nutzen, wende dich bitte direkt an die jeweilige Bibelgesellschaft. Informationen hierzu findest du in den Copyright-Angaben am Ende jedes Bibeltextes“ [Bibelserver](https://www.bibleserver.com/help/rechte-an-bibeltexten/65). -Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des Katholischen Bibelwerks. Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete (wie z.B. das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du, Maria), kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibelverse. Für das Verwenden längerer Passagen ist jedoch eine Lizenzfreigabe beim Katholischen Bibelwerk erforderlich. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). +Leider fehlen entsprechende Hinweise auf Seiten des [Katholischen Bibelwerks](https://www.bibelwerk.de/portal). Nach dem Merkblatt der Unterkommission Urheber-, Medien- und Verlagsrecht des Verbandes der Diözesen Deutschlands unterliegen beispielsweise liturgische Texte wie Gebete, Psalmen und Lesungen aus liturgischen Büchern dem Urheberrecht und dürfen grundsätzlich nur mit Genehmigung verwendet werden. Ausnahmen bilden gemeinfreie Gebete (wie z.B. das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis oder das Gegrüßet seist du, Maria), kurze Zitate oder die Verwendung einzelner Bibelverse. Für das Verwenden längerer Passagen ist jedoch eine Lizenzfreigabe beim Katholischen Bibelwerk erforderlich. Auch hier ist es in der Regel möglich, Genehmigungen für die nichtkommerzielle Nutzung der Einheitsübersetzung oder für liturgische Texte kostenlos und für die kommerzielle Nutzung gegen eine geringe Umsatzbeteiligung beim Katholischen Bibelwerk zu erhalten ([vgl. DBK](https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/VDD_2021/2021_Merkblatt_Genehmigungspflicht-Abdruck-von-Textpassagen-aus-liturg.-Buechern.pdf)). ## Was bedeutet eigentlich *Openness*? Für die Arbeit mit OER und für Open Educational Practices (OEP) im religionsbezogenen Bereich ist die freie Zugänglichkeit der Materialien von zentraler Bedeutung. Zwar ist das freie, digitale Nachschlagen einer Bibelstelle online kostenlos möglich, aber kostenlos bedeutet nicht dasselbe wie *open* im Sinne von OER und OEP. Denn auch wenn ein Grundgedanke von OER ist, dass Material kostenfrei zur Verfügung steht, beschränkt sich *Openness* nicht allein auf die Kostenfrage ([Cronin 2017: 3](https://doi.org/10.19173/irrodl.v18i5.3096)). *Openness* bedeutet, dass man durch eine entsprechende Lizenzierung das Material entlang der [5 V-Freiheiten](https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/) bearbeiten darf, nämlich **v**erwahren, **v**erwenden, **v**erarbeiten, **v**ermischen und **v**erbreiten (vgl. [Otto 2021](https://doi.org/10.1007/s11618-021-01043-2); [Wiley & Hilton 2018: 134f.](http://dx.doi.org/10.19173/irrodl.v18i4.3022)). -- 2.34.1