erstes Setup: Themes, ein wenig Content

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Ludger Sicking 2024-10-15 12:35:45 +02:00
parent 5e7fb3bb05
commit abee1238d7
15 changed files with 583 additions and 0 deletions

6
.gitignore vendored Normal file
View file

@ -0,0 +1,6 @@
# ein "temporärer" Unterordner, in dem alles landet,
# was nicht veröffentlicht werden soll oder darf
# z. B. Passwörter, API-Keys...
tmp
sb/public

12
.gitmodules vendored Normal file
View file

@ -0,0 +1,12 @@
[submodule "sb/themes/PaperMod"]
path = sb/themes/PaperMod
url = https://github.com/adityatelange/hugo-PaperMod.git
[submodule "sb/themes/beautifulhugo"]
path = sb/themes/beautifulhugo
url = https://github.com/halogenica/beautifulhugo.git
[submodule "sb/themes/tailwind"]
path = sb/themes/tailwind
url = https://github.com/tomowang/hugo-theme-tailwind.git
[submodule "sb/themes/kiera"]
path = sb/themes/kiera
url = https://github.com/avianto/hugo-kiera.git

6
sb/README.md Normal file
View file

@ -0,0 +1,6 @@
In diesem Unterordner "sb" im FOERBICO Repository sind Dateien, die
für Experimente mit dem Static Site Generator HUGO genutzt werden.
Die von HUGO generierten HTML-Seiten werden von HUGO im Unterordner "public" abgelegt.
Neben vielen Ressourcen im Internet gibt es unter der offiziellen [HUGO Seite](https://gohugo.io/) eine [Einführung in die Nutzung](https://gohugo.io/getting-started/quick-start/).

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sb/archetypes/default.md Normal file
View file

@ -0,0 +1,5 @@
+++
title = '{{ replace .File.ContentBaseName "-" " " | title }}'
date = {{ .Date }}
draft = true
+++

1
sb/content/index.md Normal file
View file

@ -0,0 +1 @@
Eine Startseite

View file

@ -0,0 +1,163 @@
---
'@context': https://schema.org/
creativeWorkStatus: Published
type: LearningResource
name: 'Theologie auf TikTok: Religiöse Kommunikation im digitalen Raum'
description: >-
Religiöse Themen auf TikTok? Was zunächst widersprüchlich erscheint, ist für
Konstanze Kemnitzer, Professorin für Praktische Theologie, gelebte Realität.
Sie nutzt seit Mai 2022 ihren Kanal auf TikTok nicht nur für ihre Forschung,
sondern auch, um mit jungen Menschen ins Gespräch über Glaubensfragen zu
kommen. Wir haben uns zu einem Zoom-Meeting getroffen und wollen euch in
diesem Beitrag dokumentieren, welche Möglichkeiten sich dabei für die
Theologie und religionsbezogene Bildung über TikTok erschließen.
license: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de
creator:
- givenName: Jörg
familyName: Lohrer
id: https://orcid.org/0000-0002-9282-0406
type: Person
affiliation:
name: Comenius-Institut
id: https://ror.org/025e8aw85
type: Organization
- givenName: Konstanze
familyName: Kemnitzer
id: https://orcid.org/0000-0002-1919-8411
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affiliation:
name: Kirchliche Hochschule Wuppertal
id: https://ror.org/05n1ym881
type: Organization
keywords:
- TikTok
- Wissenschaftskommunikation
- Social Media
- Theologie
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- de
about:
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n02
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n052
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n053
- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n287
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https://git.rpi-virtuell.de/Comenius-Institut/fOERbico/raw/branch/main/assets/images/blog/kemnitzer-tiktok.png
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- https://w3id.org/kim/hcrt/text
educationalLevel:
- https://w3id.org/kim/educationalLevel/level_A
datePublished: '2024-09-18'
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# Theologie auf TikTok: Religiöse Kommunikation im digitalen Raum
![](https://pad.gwdg.de/uploads/eae03364-df66-4486-87c0-1f0704e25975.png)
Untertitel: "Mehr als nur 'cringe'? Theologie-Professorin Konstanze Kemnitzer über TikTok als "Imaginationsraum" und "Produkt""
Religiöse Themen auf TikTok? Was zunächst widersprüchlich erscheint, ist für Konstanze Kemnitzer, Professorin für Praktische Theologie, gelebte Realität. Sie nutzt seit Mai 2022 [ihren Kanal auf TikTok](https://www.tiktok.com/@pt_prof_kiho_wuppertal?lang=de-DE) nicht nur für ihre Forschung, sondern auch, um mit jungen Menschen ins Gespräch über Glaubensfragen zu kommen.
Wir haben uns zu einem Zoom-Meeting getroffen und wollen euch in diesem Beitrag dokumentieren, welche Möglichkeiten sich dabei für die Theologie und religionsbezogene Bildung über TikTok erschließen:
## Warum TikTok?
Konstanze Kemnitzer sieht in TikTok nicht nur ein Forschungsfeld, sondern auch ein Experimentierfeld für neue Formen der Wissenschaftskommunikation. Anders als Instagram ermögliche TikTok den Ausbruch aus der Kirchenblase und erlaube es ihr, mit einem jungen, heterogenen Publikum in Kontakt zu treten. Sie beobachtet dort u.a. religiöse Strömungen, die sie als "fundamentalistisch" und "fanatisch" bezeichnet und denen sie ein differenziertes Bild von Theologie entgegensetzen möchte.
Die Plattformlogik von TikTok mit seiner Fokussierung auf kurze, virale Videos zwingt Konstanze Kemnitzer dazu, komplexe theologische Inhalte auf den Punkt zu bringen. Die Logik "Religion als Produkt" wird dabei konstruktiv genutzt aber zugleich auch hinterfragt. Theologie bietet ihr die Möglichkeit auf Anregungen, Fragen und auch Kritik sachgerecht und rational zu reagieren. Sie hinterfragt dabei die klassische Suche nach der richtigen theologischen Kommunikationsstrategie und sucht nach Möglichkeiten, jungen Menschen den Wert und die Relevanz von Glaubensfragen zu vermitteln.
Konstanze Kemnitzer argumentiert, dass Theologie lernen müsse, ihre Inhalte als "Produkt" zu begreifen, um auf TikTok erfolgreich zu sein. Die Plattform zwinge dazu, die Bedürfnisse der Nutzer:innen in den Mittelpunkt zu stellen und Lösungen für ihre Probleme anzubieten.
> "Am Schluss zählt das Produkt. Und diese Wende zu kapieren, geht für mich bis hinein in die Kirchentheorie"
Dieses "Produkt" besteht aus Antworten auf Sinnfragen, der Auseinandersetzung mit existenziellen Themen und der Vermittlung eines menschenfreundlichen Christentums.
## "Imagination" statt "Kommunikation":
Konstanze Kemnitzer kritisiert das klassische Paradigma der "Kommunikation des Evangeliums", das ihrer Ansicht nach der Lebensrealität junger Menschen im digitalen Zeitalter nicht mehr gerecht wird. Sie plädiert stattdessen für "immersive Ereignisse", die Nutzer:innen emotional und spirituell ansprechen.
TikTok versteht sie dabei als ein "Imaginationsmedium", das durch visuelle Reize und interaktive Formate die Nutzer:innen in seinen Bann zieht. In diesem Zusammenhang betont sie auch die Bedeutung von Authentizität und Nahbarkeit. Theolog:innen sollten auf TikTok als "echte Menschen" sichtbar werden, die sich mit ihren eigenen Fragen und Zweifeln auseinandersetzen.
Es gehe nicht mehr primär um die Vermittlung von Informationen, sondern darum, immersive Erlebnisse zu schaffen, die Nutzer:innen emotional ansprechen und zum "Eintauchen" einladen.
> "Also ich lege mich da tatsächlich mit dem ach so bekannten Ernst Lange an und sage, solange wir uns in der praktischen Theologie nicht von diesem Paradigma der Kommunikation des Evangeliums mal weiter lösen, müssen wir sozusagen erleben, dass wir immer noch alte Bilder mit uns rumschleppen."
Livestreams werden als besonders geeignet für immersive Formate gesehen, da sie Interaktion und authentische Begegnungen ermöglichen. Allerdings fehlen ihr hier neben der Lehre und Forschung die zeitlichen Ressourcen.
## Konkrete Beispiele und Herausforderungen:
Zu den erfolgreichsten Formaten auf Konstanze Kemnitzers' Kanal gehören kurze Erklärvideos zu theologischen Fragen, z.B. zum Thema "Theodizee".
Sie berichtet aber auch von den Schattenseiten der Plattform, wie z.B. Kommentaren, aufgrund derer sie die Funktion für Direktnachrichten deaktivieren musste.
> "Also ich habe ganz klare Mauern und da kommt auch TikTok nicht durch."
Eine Herausforderung sieht sie in der enormen Schnelllebigkeit von TikTok und dem hohen Aufwand, regelmäßig neuen Content zu produzieren. Die Abhängigkeit vom Algorithmus und die Schwierigkeit, aus der eigenen "Bubble" auszubrechen, sind weitere Punkte, die es zu beachten gilt. Zudem hat TikTok Bottom-Up Struktur und keine Top-Down. Das bedeutet der Content setzt sich durch, der von den Userinnen und User bevorzugt wird. Dies ist für Institutionen schwer vorher zusehen.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass es nicht das TikTok rezept gibt. Trends sind von kurzer Dauer und dies führt zu einem Experimentierfeld in dem man den Nerv der Zeit treffen, oder auch weit verfehlen kann. Das heißt, was erfolgreich auf dieser Plattform ist, ist nicht vorherzubestimmen. Auf Tiktok sind es Individuen die die User ansprechen und nicht zwingend die Institutionen.
Trotz aller Herausforderungen überwiegt im Gespräch die Zuversicht. TikTok biete die Chance, junge Menschen zu erreichen, die sonst keinen Zugang zu kirchlichen Angeboten finden.
Die niedrigschwellige Nutzung der Plattform ermögliche auch Lai:innen und Ehrenamtlichen, theologische Inhalte zu verbreiten und sich zu vernetzen.
> "Es wäre einfach, die suchen einen anderen Menschen. Und wie berührend ist das eigentlich? Was für eine coole Zeit, in der wir da sind."
## Zukunft der Theologie im digitalen Raum:
Konstanze Kemnitzer sieht im Live-Streaming eine große Chance für die Vermittlung von Theologie. Regelmäßige Live-Formate könnten "immersive Ereignisse" schaffen und den Austausch mit jungen Menschen fördern.
Um auf TikTok erfolgreich zu sein, braucht es ihrer Ansicht nach neben guten Ideen vor allem "Serialität und Treue". Nur wer regelmäßig neuen Content liefert und mit seiner Community im Gespräch bleibt, kann langfristig auf der Plattform bestehen.
Sie plädiert für mehr Mut und Experimentierfreude seitens der Kirche und ihrer Vertreter:innen.
Statt sich vor neuen Technologien und Formaten zu verschließen, sollten Theologie und religionsbezogene Bildung die Chancen der Digitalisierung aktiv nutzen.
Unser Gespräch zeigt, dass Theologie und TikTok kein Widerspruch sein müssen. Mit Mut, Kreativität und einer guten Portion Selbst-Ironie können Theolog:innen und Religionslehrkräfte auf der Plattform junge Menschen erreichen und für Glaubensfragen begeistern. Dafür braucht es allerdings auch die Bereitschaft, sich auf die spezifische Logik und Ästhetik von TikTok einzulassen.
![](https://cdn.midjourney.com/bed3c60e-5778-425c-91b7-587003384389/0_0.png)
#### Quellen / Tipps / Links:
- "Making Science Education More Accessible: A Case Study of TikToks Utility as a Science Communication Tool" https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0306452223003731
- Interessante TikTok-Accounts:
- https://www.tiktok.com/@pt_prof_kiho_wuppertal
- https://www.tiktok.com/@was.zurhoelle
- https://www.tiktok.com/@kirchemalanders
- Bibliografie Prof. Konstanze Kemnitzer https://kiho-wuppertal.de/person/?flag=983
- Immersion praktisch-theologische Überlegungen, in: Abdel-Hafiez Massud / Christian Hild (Hg.), Religiöse Bildung bis 2030: Hürden und Chancen (RKBG, Bd. 1), Landau 2021, 161177 (gemeinsam mit Matthias Roser)
- Die Imagination des Evangeliums in der Virtualisierung der Lebenswelten. Antrittsvorlesung als Inhaberin des Lehrstuhls für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel vom 7. Februar 2019. [Das Manuskript der Vorlesung steht als pdf-Dokument zum Download bereit: Konstanze Kemnitzer, Die Imagination des Evangeliums in der Virtualisierung der Lebenswelten](https://kiho-wuppertal.de/wp-content/uploads/2023/02/Konstanze-Kemnitzer-Imagination-des-Evangeliums.pdf)
- Weiterführendes:
- [Funktionsweise Wie funktioniert TikTok? (Bundeszentrale für politische Bildung)](https://www.bpb.de/lernen/bewegtbild-und-politische-bildung/themen-und-hintergruende/lernen-mit-und-ueber-tiktok/523787/funktionsweise-wie-funktioniert-tiktok/)
- [Die TikTok-Intifada Der 7. Oktober & die Folgen im Netz (Bildungsstätte Anne Frank)](https://www.bs-anne-frank.de/mediathek/publikationen/die-tiktok-intifada-der-7-oktober-die-folgen-im-netz)
#### Im Gespräch waren am 17.09.2024:
- Philipp Angelina (wiss. MA ([FOERBICO](https://oer.community/)) Uni Nürnberg)
- Gina Buchwald-Chassée (([FOERBICO](https://oer.community/)), Comenius-Institut Münster),
- Corinna Ullmann ([rpi-virtuell](https://rpi-virtuell.de/), relilab, Comenius-Institut),
- Prof. Konstanze Kemnitzer ([Kirchliche Hochschule Wuppertal]((https://kiho-wuppertal.de/))) [TikTok-@pt_prof_kiho_wuppertal : ](https://www.tiktok.com/@pt_prof_kiho_wuppertal)
- Jörg Lohrer ([FOERBICO](https://oer.community/))
evtl. TLDR bzw Infobox:
#### FAQ: Theologie und Social Media am Beispiel TikTok
1. Warum ist TikTok für die Theologie relevant?
TikTok ist relevant, weil sich dort eine große Anzahl junger Menschen aufhält, die sonst möglicherweise wenig Kontakt mit Theologie und Religion haben. Es bietet die Chance, religionsbezogene Fragen und Antworten auf neue und innovative Weise zu präsentieren und mit jungen Menschen über existenzielle Fragen ins Gespräch zu kommen.
2. Wie kann man auf TikTok theologische Inhalte authentisch vermitteln?
Authentizität auf TikTok bedeutet, sich auf die Plattform einzulassen und ihre Funktionsweisen zu verstehen. Kurze, prägnante Videos, Humor und Interaktion mit der Community sind wichtige Elemente. Wichtig ist auch, die eigene Persönlichkeit und Begeisterung für Theologie durchscheinen zu lassen.
3. Was sind die Herausforderungen der Theologie auf TikTok?
Die Herausforderung besteht darin, komplexe theologische Themen in einem Format aufzubereiten, das auf TikTok funktioniert. Es gilt, die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen zu gewinnen und zu halten, ohne dabei die Inhalte zu simplifizieren oder zu verfälschen.
4. Wie kann man mit der Schnelllebigkeit und den Algorithmen von TikTok umgehen?
Die Schnelllebigkeit von TikTok erfordert eine hohe Frequenz an Content und die Bereitschaft, neue Formate und Trends auszuprobieren. Die Algorithmen der Plattform lassen sich durch Interaktion mit der Community, Hashtags und aktuelle Trends positiv beeinflussen.
5. Wie kann man die Community-Funktion von TikTok für theologische Zwecke nutzen?
Live-Streams bieten die Möglichkeit, direkt mit den Nutzer*innen zu interagieren und auf ihre Fragen und Anliegen einzugehen. Durch die Bildung von Gruppen und die Nutzung von Hashtags kann man Gleichgesinnte finden und sich mit ihnen austauschen.
6. Welche Rolle spielt das Thema "Produkt" bei der Theologie auf TikTok?
TikTok ist eine kommerziell geprägte Plattform, auf der Nutzer*innen nach Inhalten suchen, die ihnen einen Mehrwert bieten. Daher ist es wichtig, die Relevanz theologischer Themen für die Lebenswelt der Nutzer*innen herauszuarbeiten und sie als "Produkt" mit konkreten Problemlösungen zu präsentieren.
7. Wie kann man sich als Theologin oder Theologe vor Anfeindungen auf TikTok schützen?
Es ist wichtig, klare Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Profil zu ziehen und keine sensiblen Informationen preiszugeben. Bei Anfeindungen sollte man sachlich reagieren, gegebenenfalls Kommentare löschen oder Nutzer*innen blockieren.
8. Welche Chancen bietet TikTok für die Zukunft der Theologie?
TikTok bietet die Chance, die Theologie aus dem akademischen Elfenbeinturm herauszuholen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Durch kreative Formate und den Dialog mit der Community kann TikTok zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs über existenzielle Fragen werden.

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@ -0,0 +1,93 @@
---
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Sichtbarkeit und Netzwerk durch OER stärken: FOERBICO auf der GwR-Tagung in
Würzburg zum Thema Öffentlichkeitsarbeit
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Unter dem spannenden Motto „...hier sollte eigentlich ein Titel stehen“ fand
die diesjährige GwR-Tagung vom 13. bis 15. September 2024 in Würzburg statt
und widmete sich dem Thema „Wissenschaftskommunikation in der
Religionspädagogik“. Die Tagung bot eine Vielzahl bereichernder Vorträge, die
aktuelle Trends in der Wissenschaftskommunikation, Erfahrungsberichte von
universitären Akteur*innen, Aspekte der öffentlichen Theologie sowie wirksame
Formen der Wissenschaftskommunikation beleuchteten. Auch Themen wie
Internationalisierungsbestrebungen in der wissenschaftlichen
Religionspädagogik fanden ihren Platz im Programm.
license: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de
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- givenName: Laura
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name: Goethe-Universität Frankfurt
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- FOERBICO
- Wissenschaftskommunikation
- GwR
- Religionspädagogik
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- https://w3id.org/kim/hochschulfaechersystematik/n0
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- https://w3id.org/kim/educationalLevel/level_A
datePublished: '2024-09-17'
---
# Sichtbarkeit und Netzwerk durch OER stärken: FOERBICO auf der GwR-Tagung in Würzburg zum Thema Öffentlichkeitsarbeit
von Laura Mößle
Unter dem spannenden Motto „...hier sollte eigentlich ein Titel stehen“ fand die diesjährige [GwR-Tagung](https://gwr.education) vom 13. bis 15. September 2024 in Würzburg statt und widmete sich dem Thema „Wissenschaftskommunikation in der Religionspädagogik“. Die Tagung bot eine Vielzahl bereichernder Vorträge, die aktuelle Trends in der Wissenschaftskommunikation, Erfahrungsberichte von universitären Akteur:innen, Aspekte der öffentlichen Theologie sowie wirksame Formen der Wissenschaftskommunikation beleuchteten. Auch Themen wie Internationalisierungsbestrebungen in der wissenschaftlichen Religionspädagogik fanden ihren Platz im Programm.
Auch wir, Viera und Laura vom FOERBICO-Team Frankfurt trugen mit einem eigenen Workshop zur Veranstaltung bei. Unser Ziel war es, ein ansprechendes und interaktives 60-minütiges Workshop-Programm zu entwickeln, das sowohl der Zielgruppe der wissenschaftlichen evangelischen Religionspädagogik als auch dem Tagungsmotto der Wissenschaftskommunikation gerecht wird. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung unseres Projekts zur Förderung offener Bildungspraktiken in religionsbezogenen Communities. Gleichzeitig legten wir Wert darauf, aktivierende Elemente einzubauen, um einen Austausch zwischen den Teilnehmenden zu ermöglichen.
## Kennenlernen und Vernetzen: Erste Einblicke in OER und OEP
Eines unserer Anliegen war es, das Thema Open Educational Resources (OER) und Open Educational Practices (OEP) so zu gestalten, dass sowohl Einsteiger:innen als auch erfahrene Expert:innen in einen Dialog treten konnten. Unser übergeordnetes Ziel war es, den Teilnehmenden die Bedeutung und das Potenzial von OER und OEP in der wissenschaftlichen Religionspädagogik zu verdeutlichen und aufzuzeigen, wie sie sich aktiv an FOERBICO beteiligen können. Dieser Aufgabe waren wir uns bewusst. Also legten wir mit einem kleinen Kennenlern-Impuls los, bei dem die Teilnehmenden einen Lückentext-Satz so vervollständigen sollen, damit er zu ihren bisherigen Erfahrungen im Umgang mit OER passt.
„Ich bin _____. Ich beziehe meine Lehrmaterialien gerne aus ____.“
„Ich bin _____. Meine Erfahrungen mit Lizenzen sind bisher ____.“
„Ich bin _____. Ich habe Lehrmaterialien, die für eine Distribution geeignet sind, und diese sind ____.“
Nachdem alle Teilnehmenden die von ihnen gewählten Sätze vervollständigt und mit ihrem Sitznachbar:in ausgetauscht hatten, stellten sie sich im Plenum anhand dieser Sätze vor. So hatten wir direkt einen ersten wertvollen Eindruck von der Gruppe.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/09/FOERBICO-Workshop-GwR-Tagung-2024.jpg)
## „5V-Freiheiten“ und der Mehrwert von OER für die Öffentlichkeitsarbeit
Anschließend gaben wir einen - zugegebenermaßen etwas theoretischen - Einblick in die Welt der OER. Anhand der „[5V-Freiheiten](https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/)“ konnten wir anschaulich darstellen, welche Rechte und Freiheiten OER bieten. Daran anschließend haben wir die Vorteile und Potenziale von OER hervorgehoben. Der Fokus lag darauf, den Teilnehmenden, die ja größtenteils in der Hochschullehre tätig sind, zu vermitteln, dass OER neue Impulse für ihre Arbeit in Forschung und Lehre geben können, da sie die Materialien flexibel anpassen und nutzen können. Darüber hinaus hat das Teilen von Lehrmaterialien als OER die Chance, eine erhöhte Sichtbarkeit sowie einen intensiveren fachlichen Austausch zu ermöglichen.
Dieser Aspekt war insbesondere im Hinblick auf das Tagungsmotto Öffentlichkeitsarbeit von großer Relevanz, denn OER bieten vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung mit Fachkolleg:innen. Durch die öffentliche Bereitstellung von Bildungsmaterialien besteht nicht nur die Chance, die Sichtbarkeit der eigenen Arbeit zu erhöhen, sondern auch die Qualität der Materialien durch das Feedback anderer zu verbessern. Dieser kollaborative Ansatz trägt wesentlich zur Weiterentwicklung von Lehr- und Lerninhalten bei.
Darüber hinaus war es uns ein Anliegen, den größeren bildungspolitischen Kontext von OER zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die OER-Strategie der Bundesregierung. Mit der im Juli 2022 veröffentlichten [OER-Strategie](https://www.oer-strategie.de/) hat sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Ziel gesetzt, die digitale Bildung in Deutschland durch den Einsatz freier Bildungsmaterialien maßgeblich voranzubringen. Ein zentrales Anliegen der Strategie ist der Aufbau eines nachhaltigen OER-Ökosystems, das sowohl technologische Infrastrukturen als auch Dienstleistungen und Vernetzungsangebote umfasst. Dieses Ökosystem soll das deutsche Bildungssystem langfristig stärken und modernisieren.
## FOERBICO im Fokus
Im Rahmen dieser OER-Förderstrategie konnte das Projekt FOERBICO in der ersten Förderlinie (OE-COM) verankert werden, die einen besonderen Fokus auf die Förderung von Communities legt. Hervorzuheben ist das Alleinstellungsmerkmal von FOERBICO als einziges religionsbezogenes Projekt innerhalb dieser Förderlinie. Dies unterstreicht die Relevanz des Projekts im weiteren Kontext der Förderung offener Bildungspraktiken. Weitere geförderte Projekte können [hier](https://www.oer-strategie.de/foerdern/gefoerderte-projekte/) eingesehen werden.
Aber was genau ist eigentlich FOERBICO? Und wie lässt sich dieses Projekt der wissenschaftlichen Community der evangelischen Religionspädagog:innen auf ansprechende und verständliche Weise vermitteln? Ein Vorteil unseres Workshops war, dass die Teilnehmenden bereits mit den zentralen OER-Akteuren in der religiösen Bildung vertraut waren. Plattformen wie rpi-virtuell, reliGlobal, relilab, narrt und schule-evangelisch-digital sind vielen bekannt. Auf dieser Basis konnten wir die Ziele von FOERBICO verdeutlichen: Es geht um die Vernetzung dieser Akteure, sowohl innerhalb der wissenschaftlichen Religionspädagogik und Theologie als auch darüber hinaus mit anderen OER-Communities wie OERinfo oder WLO.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/09/IMG_3848-scaled.jpeg)
## Themen-Speed-Dating: Impulse für OER-Standards, Bedarfe und Wissenschaftskommunikation
Im Anschluss an unseren theoretischen Input fand ein interaktives Themen-Speed-Dating statt, das wir an drei Tischen zu den Themen Religionspädagogische Standards für OER, Bedarfe an OER und OEP sowie Wissenschaftskommunikation vorbereitet hatten. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich zu diesen Fragen auszutauschen und ihre Perspektiven aus ihren jeweiligen Wirkungsorten einzubringen.
Bei Tisch 1 zu Religionspädagogischen Standards für OER betonten die Teilnehmenden, dass Studierende im Umgang mit offenen Bildungsmaterialien lernen sollten, die Angemessenheit und Qualität von Materialien zu beurteilen zu können. Darüber hinaus war es ihnen wichtig, umfassend über die Zugänglichkeit und stufenweise Anwendbarkeit von OER informiert zu werden. Vor diesem Hintergrund formulierten sie klare Erwartungen an religionspädagogische Materialien und wünschten sich insbesondere folgende Standards: Prüfsiegel bzw. Gütesiegel, Qualitätsmanagement, Redaktionspool, Klarheit bei der Lizenzierung, aktuelle Repositorien, die namentliche Nachvollziehbarkeit der Ersteller:innen, und umfassende Metadaten. Besonderen Wert legten die Teilnehmenden auch auf die Wahrung des Urheberrechts bei der Erstellung und Verbreitung von OER. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl rechtliche als auch didaktische Aspekte bei der Entwicklung und Nutzung von OER in der Religionspädagogik sorgfältig zu berücksichtigen.
Spannende Diskussionen gab es auch an Tisch 2, der sich mit den Bedürfnissen rund um OER und OEP beschäftigte. Zunächst ging es um die Frage, was alles zu OER gehört und um die Vorstrukturierung von Materialien für formale und non-formale Bildungssettings. Gefordert wurde eine Qualitätssicherung, die auch das Alter der Materialien berücksichtigt. Wichtige Bedarfe waren ein Qualitätskriterium für didaktische Metakommunikation, Schulungen zur Bewertung und Anpassung von OER sowie die Klärung rechtlicher Unklarheiten. Als Hindernisse für die Veröffentlichung von OER wurden fehlende Infrastrukturen, paradoxe Nutzungseffekte und didaktische Unsicherheiten genannt. Um Materialien „offen“ zu gestalten, brauche es mehr Ressourcen (Personal, Geld, Plattformen) sowie mögliche Anreize wie Vergütung oder Anerkennung für die wissenschaftliche Karriere. Bislang, so stellte sich in der Diskussion heraus, wird das Bereitstellen von OER im Wissenschaftskontext noch wenig wertgeschätzt. Zudem sollten OER in der Hochschuldidaktik gestärkt und das Selbstvertrauen im Umgang mit Peer-Feedback gefördert werden.
Bereichernden Austausch gab es auch an Tisch 3, der sich mit der Öffentlichkeitsarbeit und dem Mehrwert von OER und OEP beschäftigte. Unter anderem wurde die Frage diskutiert, wer die „Fachöffentlichkeit“ sei, an die sich OER richte. In Zeiten knapper werdender Ressourcen wurde Expertise als Schlüsselressource für Einzelthemen identifiziert, die stärker bekannt gemacht und vernetzt werden sollte. Für die eigene Arbeit und die Zielgruppen bieten OER zahlreiche Vorteile, darunter Plattformen wie weiterbildungsinitiative.de, fachlich geprüfte Impulse sowie die Entwicklung kollegialer Standards in der Praxis, insbesondere wenn keine Lehrbücher zur Verfügung stehen. Darüber hinaus schaffen OER Raum für Dialog und Vernetzung, was insbesondere für die Wissenschaftskommunikation sehr wertvoll ist.
Insgesamt war der Workshop ein großer Erfolg und bot eine gute Gelegenheit, mit der Scientific Community der evangelischen Religionspädagogik in Austausch zu treten. Die gewonnenen Impulse werden eine wichtige Rolle bei der OER-Transformation in der wissenschaftlichen Religionspädagogik und Theologie spielen.

View file

@ -0,0 +1,114 @@
---
'@context': https://schema.org/
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Welche Impulse setzt OER für die Religionsdidaktik? Ein Einblick in die
AKRK-Tagung in Leitershofen von 19.-21.9.2024
description: >-
Vom 19. bis 21. September traf sich die AKRK (Arbeitsgemeinschaft Katholische
Religionspädagogik und Katechese) zu ihrer Jahrestagung in Leitershofen bei
Augsburg ein Event, das auch für FOERBICO von besonderem Interesse war.
Unter dem übergreifenden Thema „Religionsdidaktik in ihren Spannungsfeldern“
ergaben sich anregende Anknüpfungspunkte, z.B. wie verändern Open Educational
Resources die Religionsdidaktik? Wie können KI-generierte OER in der
Religionspädagogik eingesetzt werden und was gilt es dabei zu beachten? Welche
Antworten und weiterführenden Debatten wir gefunden haben, könnt ihr in diesem
Blogbeitrag lesen!
license: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
creator:
- givenName: Laura
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type: Person
organisation: Goethe-Universität Frankfurt
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- Didaktik
- KI
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- Religionspädagogik
inLanguage:
- de
image: >-
https://oer.community/wp-content/uploads/2024/10/AKRK-Tagung-Tisch-1-scaled.jpeg
learningResourceType:
- https://w3id.org/kim/hcrt/text
datePublished: '2024-10-02'
---
# Welche Impulse setzt OER für die Religionsdidaktik? Ein Einblick in die AKRK-Tagung in Leitershofen von 19.-21.9.2024
Vom 19. bis 21. September traf sich die [AKRK](https://www.akrk.eu) (Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechese) zu ihrer Jahrestagung in Leitershofen bei Augsburg - ein Event, das auch für FOERBICO von besonderem Interesse war.
Unter dem übergreifenden Thema „Religionsdidaktik in ihren Spannungsfeldern“ diskutierten wir über anregende Anknüpfungspunkte, z.B. wie verändern Open Educational Resources die Religionsdidaktik?
Wie können KI-generierte OER in der Religionspädagogik eingesetzt werden und was gilt es dabei zu beachten?
Welche Antworten und weiterführenden Debatten wir gefunden haben, könnt ihr in diesem Blogbeitrag lesen!
## **Religionsdidaktik im Verhältnis**
But first things first: Warum sollte man sich eigentlich so genau mit Religionsdidaktik auseinandersetzen, und welchen Mehrwert liefert eine Verhältnisbestimmung zur Religionspädagogik?
Dieser Frage ging Prof. Dr. Ulrike Witten am ersten Tagungstag in ihrem anschaulichen Vortrag zu „Lernorte, Lebenslauf oder Lehrplanbezug?
Zum Verhältnis von Religionspädagogik und Religionsdidaktik“ auf den Grund.
Auch die Frage, in welchem Verhältnis die Pastoraltheologie und die Religionspädagogik zueinander stehen, haben wir im Rahmen der Tagung diskutiert..
Neben Impulsen aus der allgemeinen Fachdidaktik und internationalen Einblicken aus Finnland zum Thema „Worldview education“ gab es auch Workshop Angebote, in denen sich Viera und Laura vom Frankfurter FOERBICO-Team beteiligten.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/10/AKRK-Tagung-Laura-und-Viera.jpg)
## **OER in der Religionspädagogik: Austausch und Impulse beim Themenspeed-Dating**
Ähnlich wie bei der [GwR-Tagung](https://oer.community/sichtbarkeit-und-netzwerk-durch-oer-staerken-foerbico-auf-der-gwr-tagung-in-wuerzburg-zum-thema-oeffentlichkeitsarbeit/) starteten wir mit dem Abfragen der Vorerfahrungen zu OER, gaben Input zu OER und Lizenzen und erklärten das Projekt FOERBICO im Gesamtzusammenhang der [Förderstrategie des BMBF]( https://www.bmbf.de/SharedDocs/Publikationen/de/bmbf/3/691288_OER-Strategie.pdf?__blob=publicationFile&v=6).
Beim Themenspeed-Dating kamen wir rege mit den Teilnehmenden ins Gespräch und konnten Erfahrungen, Erwartungen und Voraussetzungen für die Arbeit mit OER in der katholischen Religionspädagogik an Hochschulen näher diskutieren.
Wir tauschten uns darüber aus, wie OER im Religionsunterricht **pädagogischen Standards** entsprechen.
Dabei ging es z. B. um inhaltliche Kohärenz von OER-Materialien.
Hier kam der Vorschlag, nach didaktischen Begleitkommentaren auf.
Diese sollte den Lehrenden direkt aufzeigen, wie und in welchem Kontext die Materialien sinnvoll eingesetzt werden können - aber auch, wo die Grenzen des Materials liegen.
Ein weiteres Thema war die Qualitätssicherung. Diese sollte am besten durch die Community mit Hilfe von Peer-Feedback erfolgen.
Darüber hinaus befassten sich die Teilnehmenden mit Richtlinien für die Erstellung und Verbreitung von OER. Dabei standen neben der fachlichen und pädagogischen Qualität auch die praktische Nutzbarkeit und die kritische Reflexion der Materialien im Vordergrund.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/10/AKRK-Tagung-Workshop-scaled.jpg)
## **Bedarfe und Hürden bei der Erstellung von OER**
Außerdem konnten wir im Workshop auch die **Bedarfe** bei der Erstellung und Verwendung von OER mit den Teilnehmenden diskutieren.
Um Materialien wirklich „offen“ zugänglich zu machen, sind aus Sicht der Teilnehmenden verschiedene Dinge notwendig:
Es braucht ausreichende finanzielle Unterstützung, das Thema muss stärker in die Hochschullehre integriert werden und sichere Datenbanken müssen ausreichend zur Verfügung gestellt werden.
Auch klare Roadmaps und Checklisten sind hilfreich, um den Prozess der Erstellung zu erleichtern.
Darüber hinaus nannten die Teilnehmenden auch KI-basierte Tools zur Qualitätsprüfung, eine kollegiale Feedbackkultur und leicht verständliche Lizenzierungsoptionen, um die Erstellung und Nutzung von OER in der Hochschullehre zu erleichtern.
Die Teilnehmenden sprachen aber auch Hindernisse an: Vor allem rechtliche Unsicherheiten und der zusätzliche Arbeitsaufwand wurden als Einwände gegen OER genannt und damit der Bedarf in der Hochschullandschaft aufgezeigt.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/10/AKRK-Tagung-Didaktik-scaled.jpeg)
## **Didaktik neu denken: Chancen von OER, OEP und KI in der Religionsdidaktik**
Sehr spannende Themenfelder debattierten die Teilnehmenden beim dritten Themenfeld zu **Didaktik und OER & OEP**.
Sie sahen die Debatte zu OER und Open Educational Practices (OEP) als Chance, da sie Möglichkeiten bieten, religionsdidaktische Konzepte an die jeweiligen Bedarfe und Kontexte anzupassen und weiterzuentwickeln.
OEP ermöglichen laut Teilnehmenden eine multiperspektivische und interdisziplinäre Erprobung und Weiterentwicklung der Materialien durch den Austausch mit (Fach-)Kolleg:innen.
Dies wurde insbesondere im Hinblick auf den interdisziplinären Austausch diskutiert, da OER und OEP Schnittstellen zu anderen Fächern und weiteren Themen eröffnen.
Außerdem diskutierten wir darüber, inwieweit OER und der Einsatz von generativer KI wie Chatbots für die Unterrichtsvorbereitung eine gelungene Ergänzung darstellt und wie diese digitalen Ansätze mit der notwendigen Diskursivität der Religionspädagogik verbunden werden können.
In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf den [Vortrag von David Wiley](https://www.youtube.com/watch?v=WpcE7ihlUDo), der das transformative Potenzial von generativer KI für OER und Bildungsprozesse insgesamt hervorhebt.
Wiley schlägt vor, dass OER in Zukunft verstärkt durch KI erstellt werden sollten.
Generative KI bietet seiner Ansicht nach nicht nur die Möglichkeit, Inhalte schnell und passgenau an unterschiedliche Lernbedürfnisse der Lernenden anzupassen, sondern kann auch dazu beitragen, ungleiche Bildungszugänge zu verringern und damit eine Demokratisierung von Bildung voranzutreiben.
Dabei muss jedoch **kritisch reflektiert** werden, ob KI die Rolle der Community im Erstellungs- und Evaluierungsprozess von OER-Materialien ersetzen könnte - indem sie Aufgaben übernimmt, die bisher von Community-Mitgliedern geleistet wurden.
KI generierte OER werfen aber auch neue Fragen auf: Zum Beispiel, wie es mit der Lizenzierung solcher Materialien aussieht - ein wichtiger Punkt in der Open Education Culture, auf den Wiley in seinem Beitrag nicht weiter eingeht.
Auch im FOERBICO-Workshop auf der AKRK-Tagung wurden interessante Überlegungen zur Qualität von KI-generierten Materialien, wie z.B. Bildmaterial angestoßen.
Einige Teilnehmende wiesen darauf hin, dass vielen Bildern in OER die ästhetische Tiefe fehle - eine wesentliche Anforderung an religionsdidaktische Materialien. In der Diskussion stand die Frage im Mittelpunkt, welche Bilder in OER und OEP verwendet werden sollten. Die Religionspädagogik hat eine Bilddidaktik entwickelt, die sich stark am kunstwissenschaftlichen Diskurs orientiert und komplexe, theologisch fundierte Medien voraussetzt. Diese Tiefe können KI-generierte Bilder nicht bieten, so dass sie in diesem Kontext nur bedingt einsetzbar sind. Zudem erschweren enge Lizenzbedingungen die Verfügbarkeit dieser Bilder in OER.
Darüber hinaus erreichen Digitalisate nicht die Tiefe von gemalten Werken. Aus religionsdidaktischer Sicht berührt das Thema zentrale Anliegen der Bilddidaktik: Verlangsamung, Vertiefung und theologische Tiefe. Es bleibt eine spannende Herausforderung, wie OER und KI eingesetzt werden können, ohne diese religionsdidaktischen Prozesse zu verkürzen.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/10/AKRK-Tagung-Vortrag.jpg)
## **OER und offene Pädagogik: Lernende als aktive Mitgestalter:innen**
Wie OER insgesamt didaktische Prozesse verändern können und die Perspektive auf die Lernenden richten, beleuchtet auch die Forschung von [Eric Werth und Katherine Williams](https://doi.org/10.1080/02680513.2021.1970520).
Sie verstehen unter einer von OER geprägten Didaktik eine offene Pädagogik, oder OER-gestützten Pädagogik, definiert als Lehr- oder Lernpraktiken, die die [5V-Freiheiten](https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/) berücksichtigt.
Als Teilbereich der offenen Pädagogik folgt die OER-gestützte Pädagogik dem sozialkonstruktivistischen Ansatz der Bildung vor allem auf den Prozess des Lernens fokussiert.
Dieses didaktische Konzept ist sowohl für Lehre in Schul- als auch Hochschulsettings interessant und zielt auf die Entwicklung der Selbstwirksamkeit auf Seiten der Lernenden, indem Wissen durch selbstständiges Tun konstruiert wird.
Diese Form der didaktischen Vermittlung kann sich sowohl auf die Selbstregulation, als auch auf die Motivation der Lernenden auswirken.
Doch wie zeichnen sich offenere pädagogische Praktiken in Bildungsprozessen aus?
Eine OER-orientierte Pädagogik setzt auf die aktive Einbeziehung der Lernenden in den Gestaltungsprozess. Das bedeutet
1. Dass die Autor:innen die bestehende OER-Materialien remixen oder eigene Inhalte erstellen.
2. Es entsteht ein Mehrwert, der über den Nutzen für den Einzelnen im Schul- oder Seminarkontext hinausgeht - die Materialien sind für eine größere Gemeinschaft relevant.
3. Die erstellten Inhalte werden öffentlich zugänglich gemacht, so dass auch andere davon profitieren können.
4. Werden die Lernenden ermutigt, ihre Werke unter Creative-Commons-Lizenzen zu veröffentlichen, um die Idee der freien Bildung weiterzutragen [Wiley & Hilton, 2018](https://doi.org/10.19173/irrodl.v19i4.3601 ).
## **Chancen und offene Fragen**
Nach dem Workshop sind für uns viele neue Impulse und Debatten dazugekommen, auch die didaktische Diskussion um OER mit Blick auf generative KI die in jedem Fall weitergeführt werden muss. Die Chancen und das transformative Potenzial stehen [außer Frage](https://open-educational-resources.de/oer-und-ki-eine-vielversprechende-verbindung/). Generative KI kann in jedem Fall das Prinzip einer OER-orientierten, offenen Pädagogik unterstützen, indem Lernende aktiv in den Entstehungs- und Schaffensprozess eingebunden werden. Gleichzeitig stellt sich aber die Frage, wie die Eigenleistung im Lernprozess weiterhin eingefordert werden kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination von OER und KI ein enormes Potenzial für die Demokratisierung von Bildung und die Förderung kreativer Lernprozesse bietet, gleichzeitig aber auch wichtige pädagogische und ethische Fragen aufwirft, die für die (Religions-)Didaktik dringend weiter diskutiert werden müssen.

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Seit 1. Mai 2024 ist das Projekt FOERBICO zur Vernetzung religionsbezogener
Communities und zur Förderung offener Bildungspraktiken gestartet. Nun ist
unser interdisziplinäres Team vollständig und wir freuen uns, gemeinsam
durchzustarten!
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# Hello World!
Wir stellen uns vor, wir sind das Team von FOERBICO 👋
FOERBICO ist ein Verbundprojekt des [Comenius-Instituts in Münster](https://comenius.de), der [Goethe-Universität in Frankfurt am Main](https://www.uni-frankfurt.de/de) und der [Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)](https://www.fau.de/). Das Projekt wird von Mai 2024 bis Ende April 2027 vom [Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)](https://www.bmbf.de/bmbf/de/home/home_node.html) im Rahmen der [OER-Strategie](https://www.oer-strategie.de/foerdern/gefoerderte-projekte/foerbico-projektsteckbrief/) des Bundes gefördert.
## Das sind wir:
Unser interdisziplinäres Team ist nun komplett und wir freuen uns, gemeinsam durchzustarten 💪
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Erstes Treffen mit dem gesamten FOERBICO-Team am 5. August 2024
## Mit dabei:
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/06/logo_comenius_mit_text_rechts-Block_4c.png)
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### Jörg Lohrer
Jörg ist Projektkoordinator und unterstützt das Community-Management.
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### Gina Buchwald-Chassée
Gina unterstützt das Projekt im Community-Management und ist für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/08/ludgOER.jpg)
### Ludger Sicking
Ludger hat Mathematik und Sonderpädagogik studiert und arbeitet u. a. als Softwareentwickler im Automobilbereich. Im FOERBICO Projekt
unterstützt er bei der technischen Umsetzung.
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/06/Goethe-Logo.svg.png)
![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/05/Profilbild_Laura.jpg)
### Dr. Laura Mößle
Laura ist promovierte Religonspädagogin und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Viera Pirker an der Professur für Religionspädagogik und Mediendidaktik am Fachbereich Katholische Theologie an der Goethe-Universität tätig. Sie unterstützt FOERBICO bei der Vernetzung und im Community-Aufbau in der Wissenschaft.
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![](http://oer.community/wp-content/uploads/2024/05/Phillip-Angelina-240x320-1.jpeg)
### Phillip Angelina
Philipp ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Manfred Pirner am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts / Forschungsstelle für Öffentliche Religionspädagogik. Sein Schwerpunkt im FOERBICO-Projekt ist die Empirische Begleitforschung.
## Gemeinsam möchten wir offene Bildungspraktiken in religionsbezogenen Communities fördern - und zwar so:
- Entwicklung eines Community-Hubs zur Vernetzung bestehender und entstehender religionsbezogener OER-Communities vom Elementarbereich bis zur Erwachsenenbildung
- Experimentier- und Vernetzungsräume zum Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Entwicklung von Qualitätsstandards & Metadaten
- Entwicklung fachportalübergreifender Daten- & Rdeaktionssysteme, um isolierte Aktivitäten zu verhindern und Anschlussfähigkeit sowie Verbreitung von OER zu fördern
- OER-Entwicklung an Hochschulen vorantreiben durch Förderung einer OER-Community in der wissenschaftlichen Religionspädagogik & Theologie
- Empirische OER-Creator- & User-Befragungen zur Erhebung von Bedarfen und zur Qualitätsentwicklung von Fortbildungsformaten
## Neugierig geworden?
Wir laden dich herzlich ein, unserem offenen oer.community-Chatraum beizutreten:
Zum [Matrix Space (Raumübersicht)](https://matrix.to/#/#oercommunity:rpi-virtuell.de)
Zum [Matrix Raum (offener Austausch)](https://matrix.to/#/#oer.community:rpi-virtuell.de)
Dazu brauchst du ein Konto bei rpi-virtuell. Wenn du eins hast, kannst du dich einfach mit deinen Zugangsdaten einloggen. Falls nicht, zeigen wir dir hier deinen Weg in die Matrix!

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Das OER-/IT-Sommercamp "it's jointly 2024" fand zum neunten Mal in Folge in
Weimar statt. Hier trafen sich ExpertInnen aus Bildung und der IT um
gemeinsam an Strategien, Konzepten und Formaten zu arbeiten. Dabei wurde die
Konferenz in einen Hackathon sowie ein Netzwerktreffen aufgeteilt. Zwei
Mitglieder des FOERBICO Teams nahmen an den jeweiligen Campteilen vom
19.08.-21.08.2024 teil.
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# It's jointly
![Philip und Ludger](../assets/images/blog/IMG_1029.JPG)
Das OER-/IT-Sommercamp "it's jointly 2024" fand zum neunten Mal in Folge in Weimar statt. Hier trafen sich ExpertInnen aus Bildung und der IT um gemeinsam an Strategien, Konzepten und Formaten zu arbeiten. Dabei wurde die Konferenz in einen Hackathon sowie ein Netzwerktreffen aufgeteilt. Zwei Mitglieder des FOERBICO Teams nahmen an den jeweiligen Campteilen vom 19.08.-21.08.2024 teil.
![Viele gute Ideen wurden gesammelt](../assets/images/blog/IMG_1025.JPG)
Beim Campteil "Netzwerktreffen" wurden verschiedene Projekte und Ideen vorgestellt, wie mit *KI* in der Lehre umzugehen ist. Das seit Oktober 2022 neue Schlagwort KI wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, um diese für verschiedene Bildungssektoren habhaft zu machen. *KI als ein Werkzeug* ist eine wichtige Erkenntnis aus der Tagung.
Zusätzlich führten wichtige Themen wie Redaktionsnetzwerke, OER in der (Aus-)Bildung und Metadaten zu abendfüllenden Gesprächen.
![jOERn sucht nach neuen Netzwerken](../assets/images/blog/IMG_1042.JPG)
Im Campteil "Hackathon" ging es auch um KI. Z. B. befasste sich ein Workshop damit, ob und wie sich mithilfe von Sprachmodellen aus (beschreibenden) Texten Metadaten erzeugen lassen. Diese sollen dann beim Erfassen und (Wieder-)Finden der Dokumente helfen. In einem anderen Workshop ging es um die Frage, wie sich Metadaten unabhängig von einer Plattform veröffentlichen und wiederverwenden lassen. An vielen weiteren Ideen und Konzepten wurde in den drei Tagen gehackt. Die TeilnehmerInnen suchten für verschiedenste Projekte nach neuen Antworten für aktuelle Probleme in der Digitalen Bildung.
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse der einzelnen Workshops vor allen präsentiert. In einem internen (nicht ganz ernst gemeinten) "Wettbewerb" wurden die Beiträge prämiert. Sowohl im erstplatzierten als auch im zweitplatzierten Workshop waren wir mit dabei. Yeah! \o/
Sicherlich ein gutes Zeichen für den Start und den weiteren Projektverlauf von FOERBICO! Happy Hacking! <3

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